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Wieso es der Schweiz gut geht

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Erfreuliche Nachrichten vom Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote ging im Juni in allen Kantonsteilen zurück, beträgt im Wallis 3,6 Prozent und im Oberwallis gar nur 1,5 Prozent. Schweizweit liegt sie bei 3,1 Prozent. Dies trotz Eurokrise, trotz Frankenschock und trotz angenommener Zweitwohnungsinitiative. Klar, die Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass saisonale Berufsgruppen wie das Baugewerbe, die Landwirtschaft und der Tourismus derzeit Arbeitskräfte benötigen. Klar ist auch, blenden lassen darf man sich von diesen Zahlen nicht. So prognostizieren die Experten eine schwierigere zweite Jahreshälfte, wenn der saisonale Effekt sich negativ auswirken wird und die Arbeitslosenzahlen dementsprechend wieder zunehmen werden. Vergleicht man die Situation mit weiten Teilen Europas, so herrschen hierzulande wirtschaftlich aber immer noch paradiesische Zustände. Zum Vergleich: In Griechenland und Spanien ist jede vierte oder fünfte Person arbeitslos. Griechenlands Schulden betragen mehr als 300 Milliarden Euro. Grund, sich einmal zu überlegen, wieso die Schweiz relativ gut dasteht. Auch wenn dem Land in der Vergangenheit durch Zufall und glückliche Fügung einige schwere Prüfungen erspart blieben, muss es in den letzten 150 Jahren auch vieles richtig gemacht haben. Der liberale Bundesstaat und direktdemokratische Strukturen haben sich bewährt. Sie haben Leitplanken gesetzt, die das wirtschaftliche Gedeihen fördern. Eine tiefe Staatsquote, relativ wenig Bürokratie, dezentrale Strukturen, viel Föderalismus und ein schlanker Sozialstaat schaffen günstige Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entfaltung. Dazu tragen direktdemokratische Strukturen zum massvollen Umgang mit Steuergeldern bei und erschweren finanzielle Abenteuer. Alle Kantone und Gemeinden kennen entweder das obligatorische oder das fakultative Finanzreferendum. Die Stimmbürger entscheiden also direkt über ihre Staatsausgaben. In Volksabstimmungen äussern sich Herr und Frau Schweizer meistens sehr wirtschaftsfreundlich, selbst wenn es manchmal etwas wehtut. Für das Ausland mitunter schwer verständlich, entschieden sich die Schweizer so gegen sechs Wochen Ferien für alle, gegen einen Mindestlohn, gegen die 1:12-Initiative und mit 85 Prozent Ja-Stimmen für eine Schuldenbremse – schon 2001.

Frank O. Salzgeber

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Kommentare

  • Markus - 00

    Trotzdem nimmt der Trend zu das viele Mitmenschen in unserer Konsumgesellschaft sehr unzufrieden wirken - dank Multikulti, u.a möchten viele EU Preise - Stichwort: Tourismus / Einkaufstourismus etc... Das ist dürfte in nächsten Jahren noch zunehmen... Die Schweiz und vorallem das Wallis schafft sich mit billig Preisen und Angeboten ab.

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