Modehaus Schild mit erster Filiale im Wallis

Schild-Chef Herbert: «Kombination aus Einzel- und Online-Handel ist eine Chance»

Thomas Herbert, CEO beim Modehaus Schild
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Thomas Herbert, CEO beim Modehaus Schild
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 11.03.15 0
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Am Donnerstag öffnet das erste Schild Modehaus im Wallis seine Tore. Im Interview mit 1815.ch spricht Schild-CEO Thomas Herbert (46) über die Filiale in Conthey, das Online-Geschäft und über die hiesige Textilbranche nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses.

Am Donnerstag, 12. März wird die erste Schild-Filiale im Wallis im Einkaufszentrum Forum des Alpes in Conthey eröffnet. Warum dieser Schritt in den Kanton Wallis?

«Die Ansiedlung einer Schild-Filiale im Wallis wurde bereits seit geraumer Zeit geprüft. Mit einer verfügbaren Fläche von 900 Quadratmetern auf einer Etage im Einkaufszentrum Forum des Alpes der Migros-Gruppe, der Schild seit 2013 angehört, wurden nun in Conthey die entsprechenden Räumlichkeiten für eine erste Niederlassung im Wallis gefunden. Es gibt aber etwa mit Sitten, Martinach sowie Visp oder Brig weitere interessante Standorte für mögliche Schild-Filialen.»

Sind somit weitere Filialen in der Region geplant?

«In Zukunft sind weitere Schild-Filialen im Wallis durchaus eine Option, wobei derzeit jedoch keine konkreten Pläne bestehen. Wir beobachten nun erst, wie sich das neue Modehaus in Conthey entwickelt.»

Warum ist Conthey der richtige Standort für die erste Schild-Filiale im Wallis?

«Sowohl die passende Fläche von 900 Quadratmetern als auch das modische Umfeld durch die Verkaufsketten Zara, Zebra und Vero Moda sprechen für den Standort in Conthey. Wir sind sehr zuversichtlich dass eine Schild-Filiale das bestehende Angebot im Migros-Kaufhaus Forum des Alpes gut ergänzen wird.»

Welche Produkte werden angeboten?

«Im Geschäft werden rund 13'000 Bekleidungsartikel unter anderem von unseren Schwerpunktmarken Navyboot, Comma, S. Oliver, Hallhuber, McGregor und Pierre Cardin zu kaufen sein.»

Wie viele Arbeitsplätze werden durch die Eröffnung im Wallis geschaffen?

«Wir werden in der Walliser Filiale 15 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigen. Je nach Bedarf wird der Personalbestand aufgestockt.»

Online-Shopping boomt. Wie reagiert Schild auf diesen Trend?

«In der Tat hat sich der Online- und Versandhandel in den letzten Jahren stark entwickelt. Schild betreibt einen Online-Shop, der im vergangenen Jahr 50 Prozent Wachstum verzeichnete. Die Strategie von Schild ist in diesem Bereich darauf ausgelegt, die stationären Standorte mit dem Online-Kanal zu verbinden. Mit dem sogenannten ’Multi-Channeling’ steht das gesamte Sortiment auch auf einer kleinen Fläche zur Verfügung. Sind Produkte nicht an Lager, kann bereits heute in einigen Schild-Filialen gemeinsam mit dem Kunden via Tablet online bestellt werden. Das klassische Ladengeschäft, vor allem in der Bekleidungsbranche, hat aber auch Vorzüge, die der Online-Handel so nicht bieten kann: Umtausch und Rückgabe, im Ladengeschäft anprobieren, Stoffe fühlen etc. Das ist ein Service, den viele Kunden schätzen. Die Kombination aus Einzel- und Online-Handel ist eine Chance für die Zukunft. Schild ist im Multi-Channel-Vertrieb sehr aktiv.»

Immer mehr Konsumenten wollen wissen, woher die Kleidung kommt und unter welchen Bedingungen diese hergestellt wurde. Wie informiert Schild die Kunden?

«Eigenmarken-Produkte, welche etwa die Hälfte des Sortiments ausmachen, werden zu 13 Prozent in China produziert, die restlichen 87 Poreznt werden in Europa und der Schweiz produziert. China ist meines Erachtens das einzige Land in Asien, in dem die ökologischen und sozial-ethischen Auflagen überhaupt durchgesetzt werden können. Vermehrt versucht Schild jedoch, die Produktion wieder näher an den Standort Schweiz zu holen. Zum einen, weil wir damit einem echten Kundenbedürfnis entsprechen wollen und zum anderen weil sich damit flexibler auf Modetrends sowie auf klimabedingte Einflüsse reagieren lässt. Zwar sind die Preise für Ware, die in Ost- oder Westeuropa produziert wird, teurer, der Abverkauf der Ware ist aber höher, was die Produkte wiederum rentabel macht.»

Schild setzt auf eigene Marken. Nachdem im letzten Jahr bereits «Schild since 1922» gelauncht wurde, gibt es mit «Glamour Crown» eine weitere Eigenmarke. Was verspricht man sich von den hauseigenen Labels?

«Mit den Eigenmarken will Schild verschiedene Zielgruppen ansprechen. So ist das Label ’Schild since 1922’ eine Marke die wir zu zwei Dritteln in der Schweiz produzieren. Damit bleibt auch die Wertschöpfungskette zu zwei Dritteln in der Schweiz. Die Artikel sind beliebt, da diese langlebig sind und dem Swissness-Trend entsprechen. ’Glamour Crown’ wiederum ist eine sehr junge, preislich attraktive und modische Kollektion, die sich an junge Damen richtet. Die Marke wird im aktuellen Frühling lanciert.»

Die Aufhebung des fixen Euro-Franken-Kurses zwingt Modehäuser zum Handeln. Erste Geschäfte haben reagiert und verkaufen die neue Frühlingsmode günstiger. Wie reagiert Schild?

«Bei den Markenartikeln übernehmen wir laufend jene Preise, die uns empfohlen werden. Die neue Frühlings- und Sommerware wird bereits zu angepassten, also zu tieferen Preisen angeboten.»

Stellen Sie eine Verlagerung der Einkäufe ins Ausland fest?

«Bis anhin stellen wir tatsächlich noch keine Verschiebung fest. Der Einkaufstourismus hat bereits durch die Euro-Kursentwicklung im Jahr 2011 stark zugenommen und ist seither nicht mehr zurückgegangen. Damals hat sich die Anzahl jener Kunden, die im Ausland einkaufen quasi verdoppelt. Derzeit werden bis zu 20 Prozent des gesamten Textilmarktes im Ausland gekauft. Durch die Aufhebung des fixen Euro-Franken-Kurses in diesem Jahr werden wohl in den grenznahen Regionen noch einige Prozent dazukommen. Ich schliesse jedoch aus, dass sich die Zahl der im Ausland einkaufenden Schweizerinnen und Schweizer im Bekleidungssektor gravierend erhöhen wird.»

Einige Modehäuser haben Mühe mit der Deklarationspflicht von Pelzen. Andere steigen ganz aus dem Pelzverkauf aus. Wie gestaltet sich die Situation bei Schild?

«Seit jeher führt Schild aus ethischen Gründen keine Echtpelzprodukte. Die Lederwaren des Sortiments stammen von Nutztieren.»

11. März 2015, 07:00
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