Abwasser | Viel Fremdwasser und Probleme mit dem Klärschlamm in der ARA Briglina

ARA am Anschlag

Viel Fremdwasser. 2018 war für die ARA Briglina ein intensives Betriebsjahr.
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Viel Fremdwasser. 2018 war für die ARA Briglina ein intensives Betriebsjahr.
Foto: Walliser Bote

Quelle: WB /fm 09.04.19 0
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Brig-Glis | Ein hoher Fremdwasseranteil und Probleme bei der Entwässerung des Klärschlamms haben im vergangenen Jahr den Betrieb der inzwischen 36 Jahre alten regionalen Abwasserreinigungsanlage (ARA) Briglina beeinträchtigt.

Die Anlage wurde im Jahr 2018 durchschnittlich mit 49 821 Einwohnerwerten (EW) belastet. In den drei Reinigungsstufen wurden insgesamt 6,175 Millionen Kubikmeter Ab­wasser behandelt. Das sind 1,75 Millionen Kubikmeter oder 39,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei starken Niederschlägen mussten 307 650 ­Kubikmeter Abwasser schon nach der mechanischen Reinigung in die Rhone geleitet werden.

Verantwortlich für die erhöhten Zuflüsse war vor allem das viele Fremdwasser. Alle neun angeschlossenen Gemeinden hätten mehr Oberflächenwasser in die ARA geleitet, sodass man eine einzelne defekte Kanalisationsleitung habe ausschliessen können, hält Betriebsleiter Christian Schwery dazu fest. Mögliche Gründe für den hohen Fremdwasseranteil waren seinen Angaben zufolge die intensive Bewässerung während der langen Trockenperiode, mehr Schmelzwasser nach dem schnee­reichen Winter und der hohe Grundwasserspiegel.

Der Wirkungsgrad bei den ­Kohlenstoffparametern konnte eingehalten werden. Bei der Phosphatfällung lag der Wirkungsgrad mit 88,9 Prozent knapp unter der gesetzlichen Norm von 90 Prozent.

Probleme mit der Schlammentwässerung

Die stark schwankenden Zulauffrachten und die hohen Belastungsspitzen der industriellen Einleiter beeinträchtigten nicht nur den ­Reinigungsprozess, sondern führten auch zu Problemen bei der Ent­wässerung des Klärschlamms, wie Schwery weiter berichtet.

Für die Verbrennung im Wirbelschichtofen verlangt die Lonza AG in Visp einen Trockenrückstand (TR) von 20 Prozent. Dieser Wert wurde trotz des Einsatzes von zehn Tonnen Flockungsmittel und gross angelegter Versuche mit neuen ­Chemikalien und Ultraschall nicht erreicht. So verblieben nach der Entwässerung von 2222 Tonnen Klärschlamm 354,6 Tonnen Trockensubstanz, was einem Trockenrückstand von 16,7 Prozent (2017 15,7 Prozent) entspricht. Wegen Engpässen bei der Verbrennung im Lonza-Werk mussten zudem 101,5 Tonnen Faulschlamm in die Verbrennungsanlage nach Uvrier transportiert werden. Weil die Schlammentwässerung bereits in den Vorjahren Probleme bereitete, habe man beschlossen, ein neues System anzuschaffen, so der Betriebsleiter.

Energiebedarf zu 72 Prozent gedeckt

Mit dem Blockheizkraftwerk wurden im Berichtsjahr 786 692 kWh elek­trische Energie erzeugt. Dies entspricht 72,6 Prozent des Eigenbedarfs der ARA.

Im Sommer wurde die Leistung des Blockheizkraftwerks auf 80 Prozent gedrosselt, damit das Klärgas gleichmässig genutzt und die Schadstoffe verringert werden konnten. Die Abwärme des Blockheizkraftwerks reichte aus, um die Heizenergie für den 1800 Kubikmeter fassenden Faulturm Nord und sämtliche Gebäude der Kläranlage zu 99 Prozent zu decken.

Kosten von 33 Franken pro Einwohner

Die Betriebskosten beliefen sich im Jahr 2018 auf 1,541 Mio. Franken. Als industrielle Einleiter übernahmen die Société Suisse des Explosifs und die Pearlwater Mineralquellen AG davon 260 884 Franken. Ausgehend von 46 845 Einwohnergleichwerten betrugen die Betriebskosten pro Einwohner und Jahr 32,90 Franken. Die Reinigung eines Kubikmeters Abwasser kostete 25 Rappen.

Franz Mayr
09. April 2019, 16:18
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