Biathlon | Neue Situation für das Oberwalliser Trio Volken, Meier-Ruge und di Lallo 

Bleibt der Weltcup ein realistisches Ziel?

Flurina Volken, Ladina Meier-Ruge und Sabine di Lallo (von links).
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Flurina Volken, Ladina Meier-Ruge und Sabine di Lallo (von links).
Foto: zvg

Quelle: WB /ada 22.11.18 0
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Die drei Biathletinnen aus dem Goms gehören (momentan) nicht mehr dem nationalen Kader von «Swiss-Ski» an. Das tut ihren ­Ambitionen – mit leichten Unterschieden – aber keinen Abbruch.

Sabine di Lallo wartet weiter auf ihren Durchbruch. Ihr schönster Karriereerfolg ist schon fünf Jahre her, aufgeben will und tut sie aber nicht. Was war 2013? Im österreichischen Obertilliach finden die Weltmeisterschaften der Junioren statt, 450 Biathleten aus knapp 40 Ländern sind dabei. Die Obergommer Läuferin präsentiert sich erstmals so richtig auf dem internationalen ­Parkett, startet in allen Wettkämpfen, im Sprint schafft sie die beste Klassierung ihrer Einzelrennen. Dann kommt der Staffel-Bewerb, di Lallo sorgt im Trio mit Tanja Bissig und Lena Häcki für die Finissage und sichert den jungen Schweizer Girls die Bronze­medaille. «Man kann schon sagen, dass das mein bislang schönster Erfolg auf meinem Biathlon-Weg war», sagt di Lallo und beginnt zu lachen. «Es wäre mal wieder an der Zeit für einen neuen Höhepunkt.»

Genannte WM spülte sie im Frühling 2013 erstmals in den C-Kader von Swiss-Ski, dort konnte sie ihren Platz während dreier Jahre verteidigen. Bis 2016, die Resultate blieben mehrheitlich im unauffälligen Bereich der Ranglisten, als sie eine erste Rückstufung in den Regionalkader von Ski Valais hinnehmen musste. Es war jener Sommer, wo sie sich erstmals entschied, ihren Lebensmittelpunkt vom Goms nach Lenzerheide zu verlagern. «Viele Athletinnen waren damals schon dort rund um die Biathlon-Arena, für das monatelange ­Sommertraining war das ganz einfach besser für mich. Im Goms wäre ich allein gewesen», erinnert sich di Lallo zurück. Prompt brachte ihr der darauffolgende Winter unter anderem zwei Top-30-Resultate im zweithöchsten IBU-Cup, und damit war der Weg geebnet, um im Frühling 2017 den Sprung zurück in das nationale C-Kader zu schaffen. Und, darüber hinaus, wieder im Obergoms heimisch zu werden.

Neue Prioritäten

Ladina Meier-Ruge hat ihre Prioritäten neu ge­ordnet. Mit der Aussicht eines Lebens nach dem Sport hat sie im Frühjahr 2017 die riesige Welt der Humanmedizin betreten. Ja, die Zeiten haben sich geändert. Selbst für sie, diese quirlige, fröhliche und kommunikative 26-jährige Gommerin, die ohne Sport so gar nicht sein kann. «Ich musste mir diesen Lebenswandel, wenn man dem so sagen will, schon sehr gut überlegen. Schliesslich waren die langfristige Perspektive und die Chance zum Einstieg in das Studium entscheidend für mich.» Als einen Entscheid gegen Biathlon und damit gegen den Sport will das Meier-Ruge keinesfalls sehen, es ist ein Entscheid für das Studium, für das Leben nach dem wettkampfmässigen Biathlon. «In mir brennt die Biathlon-Flamme immer noch ungebrochen. Man weiss ja, wie das ist, einmal Sportler, immer Sportler, dieses Gen bleibt.»

Blick zurück. Wie Flurina Volken wurde auch Ladina Meier-Ruge 2011 erstmals in den C-Kader von Swiss-Ski berufen, diesen Status behielt sie mit Ausnahme der Saison 2016/17 durchgehend. Ihre Heimat war in erster Linie der zweithöchste IBU-Cup, im Palmarès finden sich aber auch 15 Einsätze im Weltcup. Sie sind wie 15 Karrierehöhepunkte für Meier-Ruge. Fraglich, ob sich an dieser Zahl noch etwas ändern wird. Jetzt, wo sie eben doch mehr Studentin als Biathletin ist.

Viel Bewegung im Leben

Flurina Volken hat eine bewegende Zeit hinter sich. Dies hat nicht nur mit Biathlon zu tun, sondern auch mit ihrem 20. Geburtstag vor über fünf Jahren. Es war der 7. September 2013, Volken feiert Geburtstag. Ein Wunsch ragt heraus, einmal auf das Matterhorn. Für andere – wir denken an den 29-jährigen Zermatter Alpinisten Andre­as Steindl – ist das schon fast der Alltag, für Volken hingegen eine Riesensache. Aber die Zeit vergeht, ihr langjähriger Status als C-Kader-Mitglied von Swiss-Ski verunmöglicht in den Sommermonaten zu viel private Freizeit. Aber 2018 klappte es, ausgerechnet jetzt, wo sie nach sieben Jahren vom C-Kader in den Regionalverband Ski Valais zurückgestuft wurde. «Es war ein Bombentag, alles perfekt. Als ich mit meinem Vater Raoul den Gipfel erreichte und absolute Ruhe herrschte, kamen Tränen hervor. Die Emotionen waren gross, das Pano­rama unglaublich, mein Wunsch endlich erfüllt.» Nicht zum ersten Mal ist Volken auf einen Viertausender gestiegen, aber dieser übertraf alles. Ein Moment für die Ewigkeit.

Ohnehin ist in Flurina Volkens Leben viel Bewegung ausserhalb der Biathlon-Loipen hineingekommen. Im Juli verliess sie die Heimat, wohnt seither im bündnerischen Vazerol, die Biathlon-Arena von Lenzerheide liegt in der Nachbarschaft. «Mal ein Tapetenwechsel und der Beginn eines Lebens in den eigenen vier Wänden. Hier profitierte ich von der Anlage, von vielen neuen Touren in den Bergen, es gefällt mir sehr gut», ist sie zufrieden. Es gefällt ihr dermassen gut, sie hat sich so gut in der neuen Realität zurechtgefunden, dass sie ihren Mietvertrag für die kleine Wohnung – er lief ursprünglich nur bis 30. November 2018 – gleich bis 30. November 2019 verlängert hat. «Es gibt hier Stützpunkt-Trainingswochen, die nationalen Kader waren schon da, es ist optimal für mich.»

Alan Daniele
22. November 2018, 17:26
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