DER TAGESKOMMENTAR | Über die kantonalen Ambitionen in der zivilen Luftfahrt
(Zu) buntes Treiben
Der Kanton Wallis und die Stadt Sitten wollen den Flughafen in Sitten für eine erfolgreiche Zukunft in der zivilen Luftfahrt neu aufstellen. Die primären Ziele sind sowohl die Wirtschafts- als auch die Tourismusförderung. Für das Zweite setzen Kanton und Stadt auf das Engagement der grossen Tourismusdestinationen. Wenig überraschend sind es gerade diese, die von grösseren Passagierzahlen und regelmässigen Linienflügen aus relevanten Gästemärkten wie England am meisten profitieren würden.
Der Kanton verlangt dafür aber eine finanzielle Beteiligung an der institutionellen öffentlich-privaten Partnergesellschaft (kurz: i-ÖPP), die Stand jetzt ab dem 1. Januar 2023 die operative Führung des Flughafens übernehmen wird. Die Rede ist von 19 Prozent. So überrascht auch dies kaum: Die Gespräche verlaufen derzeit sehr reaktiv und noch wenig produktiv, so Staatsrat Christophe Darbellay. Die Destinationen werden einen Teufel tun und allzu schnell finanzielle Zusagen machen.
Her mit dem Infrastruktur-Ausbau des Flughafens! Den Linienflügen! Und den Gästen! Das Risiko aber, das dürfen gerne andere tragen. Wie der Kanton. In einem gewissen Grad ist das absolut legitim. Hart verhandeln gehört zum Geschäft. Aus 19 Prozent werden dann vielleicht 16, oder gar 13. Treiben es die Destinationen dabei aber zu bunt und verhalten sie sich wie Trittbrettfahrer, dann wird das Wallis einmal mehr eine vielversprechende Chance verpassen.
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