Infrastruktur | Freestyle-Halle im ehemaligen Klosterbad ist in Betrieb
Hoch hinaus im Klosterbad
Brig-Glis | Damit junge Sportler vermehrt ihre koordinativen Fähigkeiten trainieren können, stehen im ehemaligen Klosterbad neue Anlagen bereit. Diese werden bereits fleissig genutzt.
«Wow!» und «cool!» sind die am meisten gehörten Ausdrücke an diesem Nachmittag. Eine Gruppe Nachwuchssportler der Freestyle-Disziplinen darf die neue Anlage in Beschlag nehmen. Die Jungs üben Sprünge auf dem grossen Trampolin, «dem besten auf der Welt», sind sie überzeugt.
Gleich weiter vorne steht ein weiteres, etwas kleineres Trampolin. Von diesem aus können die jungen Sportler direkt auf das riesige Luftkissen springen und «Jumps» quasi in echt ausführen.
Daneben gibts zwei steil abfallende Rampen. Eine ist mit einer weissen Matte belegt, mittendrin steht der sogenannte Rail, eine Art Geländer. Auf ihm üben die Freestyler für die Wettkämpfe im Schnee: «Diese Möglichkeit hatten sie bis anhin nicht, das hier ist etwas komplett Neues für sie», sagt Nadine Tscherrig, Prorektorin des Kollegiums Brig und Leiterin der Sportschule. Mit dieser Anlage sollen die jungen Freestyler so trainieren können, dass sie den Anschluss an die Weltspitze finden.
Begeisterung belohne für die Strapazen
Die Begeisterung des Nachwuchses zu sehen, belohne für all die Strapazen. Denn die Entstehung der Halle ging nicht derart reibungslos vonstatten wie gewünscht. Bereits 2013 hatten Trainer befunden, dass die Infrastruktur an der Sportschule nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen entspricht. 2014 löste die Gemeinde dann den Vertrag mit dem Kloster auf, worauf sich der Kanton einschaltete. Bald war klar, dass im einstigen Bad eine Trainingshalle entstehen soll. Der richtige Startschuss fürs Projekt erfolgte im Juni 2016, als der Kanton seine Bereitschaft signalisierte, hier in eine Freestyle-Halle zu investieren. Wobei klar wurde, dass diese nicht nur den Freestylern zur Verfügung stehen sollte, sondern auch anderen Sportlern und Sportarten. «Die Anlagen eignen sich für alle Sportarten, um Koordination, Kraft und Kondition zu trainieren», sagt die Leiterin der Sportschule.
Ein starkes Zeichen
«Diese Anlage ist ein starkes Zeichen für die Förderung der sporttalentierten Jungen», betont Marcel Blumenthal, Adjunkt und stv. Chef der Dienststelle für Unterrichtswesen. Die koordinativen Fähigkeiten gehörten zur Basis jeder sportlichen Ausbildung. Man müsse im Nachwuchsbereich mit den Konkurrenten Engelberg und Davos mithalten können: «Mit dieser Anlage ziehen wir vermehrt junge Sportler an», ist Blumenthal überzeugt. Das Vorhaben habe nur realisiert werden können dank besonderer Anstrengungen durch den Kanton mit der Einbindung des NASAK (Nationales Sportanlagekonzept) und der Stadtgemeinde Brig-Glis in intensiver Zusammenarbeit mit dem Kollegium Ende 2017. Gerhard Schmidt, Rektor des Kollegiums, doppelt nach und glaubt, dass durch den Bau der NLZ-Sporthalle der Standort Brig gefestigt wird.
Auch Staatsrat Christophe Darbellay zeigte sich beim Besuch schwer beeindruckt: «Nun besteht für den Nachwuchs die Möglichkeit, hochprofessionell zu trainieren. Das hilft den Spitzensportlern und stärkt den Standort Brig.»
Die Halle richtet sich primär an die Schüler der Sportschule. Doch wird auch mit Ski Valais und Style Valais zusammengearbeitet, «da die Nachwuchsarbeit schon sehr früh beginnt», ergänzt Tscherrig. Denkbar sei auch, dass spezifische Trainingsgruppen von der Halle profitieren könnten. Die Koordination und sämtliche Anfragen laufen über sie.
Daniel Zumoberhaus
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar