Bildung | OS-Schüler erlernen auf spielerische Weise Fähigkeiten, um Süchten verschiedener Art aus dem Weg zu gehen

Neue Wege der Suchtprävention

Gespannt. Präventionsbeauftragte Natascha Grand (rechts) erklärt den Schülerinnen und Schülern der OS Raron die Ausgangslage des Spieles. 
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Gespannt. Präventionsbeauftragte Natascha Grand (rechts) erklärt den Schülerinnen und Schülern der OS Raron die Ausgangslage des Spieles. 
Foto: Walliser Bote

Quelle: WB /wek 04.12.18 0
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Raron | Das neu entwickelte Präventionsprogramm «Escape Addict» setzt sich zum Ziel, zum Nachdenken über verschiedene Substanzen, Konsumverhalten und Süchte anzuregen. Es richtet sich an die Schüler der zweiten OS-Stufe und wird in 159 Klassen im Wallis an 3000 Schülern angewandt.

Hintergrund der neusten Präventionskampagne ist der steigende Konsum von Genuss- und potenziellen Suchtmitteln der Jugendlichen.

Bedenkliche Entwicklung

So steigt sowohl der gelegentliche als auch der tägliche Tabakkonsum zwischen 11- und 15-jährigen Jugendlichen stark an. Mit elf Jahren haben sieben Prozent der Walliser Jugendlichen mindestens schon einmal geraucht, im Alter von 15 Jahren sind es bereits 40%. Auch die wachsende Zahl von Jugendlichen, die zwischen elf und 15 Jahren mindestens schon einmal betrunken waren, gibt zu denken. In der Schweiz trinken 11% der Mädchen und 15% der Jungen mindestens ein Mal pro Monat Alkohol, im Wallis haben 33% der Jungen und 16% der Mädchen zwischen elf und 15 Jahren mindestens einmal Alkohol konsumiert. Kommt hinzu, dass 18% der Jugendlichen zwischen 14 und 15 Jahren bereits mindestens einmal Cannabis zu sich genommen haben. Und satte 99% der Schweizer Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren besitzen ein Smartphone und 94% haben ein Konto bei einem sozialen Netzwerk.

Situationen des täglichen Lebens

Sämtliche der oben genannten Konsumgüter sind potenziell suchtgefährdend. Seit diesem Jahr beauftragt der Kanton Wallis die «Gesundheitsförderung Wallis» mit der Suchtprävention für die Sekudarstufe (11-15 Jahre). Für diese Zielgruppe hat die Gesundheitsförderung Wallis ein innovatives Präventionstool entwickelt. In Anlehnung an die sogenannten «Escape Rooms» will «Escape Addict» die Reflexion über verschiedene Substanzen, Verbräuche und Abhängigkeiten durch einen erfahrungsbasierten Präventionsansatz anregen. «Die Schülerinnen und Schüler erleben Situationen, mit denen sie in ihrem täglichen Leben konfrontiert werden könnten, wie Risikobereitschaft oder der Einfluss von Gleichaltrigen, Werbung und sozialen Netzwerken», erklärt Florian Walther, Bereichsleiter der Gesundheitsförderung für das Oberwallis.

Wie komme ich hier heil raus?

Und so funktioniert «Escape Addict»: In der Atmosphäre eines echten Escape Rooms werden die Schülerinnen und Schüler in ihrem Klassenzimmer verbarrikadiert. Um da heil raus zu kommen, müssen die Jugendlichen als Team verschiedene Herausforderungen meistern, um so den Schlüssel zur Lösung zu erhalten. «Durch diesen spielerischen Ansatz findet während zwei Schulstunden ein Austausch zwischen den Jugendlichen statt, der von uns begleitet wird», erklärt Natasche Grand, Präventionsbeauftragte der Gesundheitsförderung Wallis für die Oberwalliser Schulen. Escap Addict verfolgt verschiedene Zielsetzungen. Die Nicht-Konsumenten sollen ihr Verhalten anerkennen und dazu ermutigt werden, es beizubehalten, die Gelegenheitskonsumenten sollen für die Risiken eines Party-Konsums sensibilisiert werden, um zu verhindern, dass sie zu regelmässigen Konsumenten werden. Und die Risiko-Konsumenten schliesslich sollen an verfügbare Hilfsangebote herangeführt werden.

«Was? Schon fertig?»

Gestern fand Escape Addict an der OS Raron statt. Schuldirektor Armin Zurbriggen zeigte sich begeistert: «Die Schülerinnen und Schüler fanden sofort den Zugang zu dieser Herausforderung. Das Tool ist nämlich wirklich sehr schülergerecht. Die Jugendlichen gingen extrem motiviert und mit grosser Freude an die Aufgaben». Weil es sich bei Escape Addict um etwas total Neues handelte, erregte es sofort die Neugier der Jungen und Mädchen. «Bei einem Erfolg an einer Aufgabenstellung, wenn sie weitere Hinweise zur Lösung erhielten, hatten die Jugendlichen grosse Freude und zeigten dies, indem sie sich abklatschten. Im Anschluss wurden viele Fragen gestellt. Für die Schüler verging die Zeit im Nu, viele fragten danach ‹was schon fertig?›», so Zurbriggen.

Die Fachleute versprechen sich vom neuen Präventionstool, dass die Mädchen und Jungen von der Dynamik des Spiels ergriffen sind und nach dieser Erfahrung mit den vermittelten Botschaften «imprägniert» sind. Um den Erfolg der Prävention langfristig zu fördern, erhalten die Lehrer ein didaktisches Dossier, das Aktivitäten in Zusammenhang mit Escape Addict enthält, die in das Jahresprogramm des Lehrplans integriert sind. Damit haben die Lehrer schlüsselfertige Instrumente, um die Themen des Projekts im Rahmen des Unterrichts noch einmal aufzugreifen. wek

Werner Koder
04. Dezember 2018, 17:05
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