National- und Ständeratswahlen 2015 | Diego Schmid (24), jSVPO

«Gewisser Filz in der Politik hat sich gebildet»

Diego Schmid: «Aus christlich-religiöser Sicht kann die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht gut geheissen werden, da die Ehe ein Bund zwischen Mann und Frau ist.»
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Diego Schmid: «Aus christlich-religiöser Sicht kann die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht gut geheissen werden, da die Ehe ein Bund zwischen Mann und Frau ist.»
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 5

Im Oktober 2015 sind National- und Ständeratswahlen. Auf 1815.ch erhalten die Kandidaten aus dem Oberwallis die Möglichkeit, zu aktuellen Themen Stellung und Position zu beziehen und den Wählern zu zeigen, welche Werte sie vertreten. Heute mit jSVPO-Nationalratskandidat Diego Schmid (24) aus Ausserberg.

Diego Schmid wohnt in Ausserberg und ist ledig. Der 24-Jährige lässt sich zurzeit zum Sekundarlehrer ausbilden und geht für die jSVPO auf die Liste. Der Nationalratskandidat spielt gerne Akkordeon, singt, spielt Fussball, liest und wandert gerne.

1815.ch: A9: Warum harzt es beim Autobahn-Bau?

Diego Schmid: Man konnte sich in den vergangenen Jahrzehnten auf kein einheitliches Konzept einigen, da immer wieder Einzelinteressen im Vordergrund standen. Dazu kommen langwierige Einsprache-Verfahren, welche den Bau zusätzlich verlangsamt haben. Ausserdem muss hier festgehalten werden, dass sich bei dieser Thematik auch ein gewisser Filz in der Politik gebildet hat, welcher den Autobahn-Bau immer wieder stocken liess. Dies gilt es in den nächsten Jahren zu vermeiden, damit dieser leidige Autobahnabschnitt endlich realisiert wird.

Autoverlad an der Furka, in Brig und am Lötschberg: Zu teuer für Oberwalliser?

Der Autoverlad ist für das Wallis und im Speziellen für das Oberwallis von immenser Wichtigkeit. So einerseits für den Zugang zu unseren Nachbarn, andererseits aber auch für den Kanton Wallis als Tourismusdestination. Durch eine gewisse topographische Gegebenheit ist die Verbindung an sich schon erschwert, weswegen man diese nicht noch durch unnötige Zölle innerhalb des Landes erschweren muss. Deswegen gilt es hier den Verkehr ins Wallis durch ein möglichst günstiges Angebot zu erleichtern und so auch den Tourismus zu fördern.

Wirtschaftsstandort Oberwallis: Welche Bedeutung messen Sie der Lonza zu?

Die Lonza gehört sicher zu den wichtigsten Arbeitgebern im Oberwallis. Es werden dort zahlreiche hochqualifizierte Arbeitskräfte und Fachkräfte in den Arbeitsprozess integriert, welche auch hier ansässig werden können, was den Kanton zusätzlich stärkt. Trotzdem dürfen wir dabei sämtliche KMU nicht vergessen, welche ebenfalls einen bedeutenden Beitrag an unserem Wirtschaftsstandort leisten.

Quecksilber-Affäre: Wer trägt die Verantwortung und wer muss für alle Sanierungskosten aufkommen?

Die Verantwortung liegt einerseits bei der Lonza, andererseits aber auch beim Kanton Wallis. Entscheidend ist jetzt aber, dass die Altlasten zur Zufriedenheit aller Beteiligten so schnell als möglich behoben werden.

Grossraubtiere im Wallis: Ist ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch möglich?

Gegenfrage: Warum haben unsere Väter den Wolf damals ausgerottet? Der Wolf hat in einer solch dicht besiedelten Region schlichtweg nichts verloren. Was die unzähligen Kleinbauern seit vielen Jahren zu unserer Vegetation und Umwelt beitragen, ist echt sensationell. Mister Isegrim mit seinen Anhängern ist auf dem besten Weg diese Idylle zu zerstören.

200-Jahr-Feier: Wie sehen Sie das Verhältnis des Wallis zur Deutschschweiz?

Das Wallis kann sich glücklich schätzen, 200 Jahre Beitritt zu einem Land zu feiern, welches mit seinem einzigartigen direktdemokratischen System, seinem hervorragenden Bildungssystem, aber auch seiner Vielfalt seinesgleichen sucht. So profitiert das Wallis einerseits vom interkantonalen Finanzausglich, kann andererseits aber auch von seinen föderalistischen Rechten Gebrauch machen, womit die Eigenheiten unseres Kantons und unserer einheimischen Bevölkerung zu tragen kommen.

Trotzdem muss immer wieder darauf geachtet werden, dass wir als Randkanton nicht immer mehr unter Druck geraten, so geschehen beim Raumplanungsgesetz, sowie auch bei der Zweitwohnungsinitiative.

«Raspille-Graben»: Was halten Sie von einem «Halbkanton», wie das zuweilen von Oberwallisern verlangt wird?

Dies kann nicht das Ziel sein, da das Ober- und das Unterwallis geschichtlich, wie auch geographisch einfach zusammen gehören. Auch gehört es zu unserer Tradition, zusammen unter der gleichen Flagge zu stehen und trotzdem die unterschiedlichen Gepflogenheiten zu respektieren, wie dies in einem föderalistischen System funktionieren sollte.

Homo-Ehen im Wallis: Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Ehen?

Aus christlich-religiöser Sicht kann die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht gut geheissen werden, da die Ehe ein Bund zwischen Mann und Frau ist. Dabei ist zu bedenken, dass eine solche Homo-Ehe die Türe öffnet für die Adoption von Kindern. Dies würde absolut nicht dem Wohle des Kindes dienen, ist doch gerade in jungen Jahren der Ausgleich zwischen männlichem und weiblichem Vorbild von äusserster Wichtigkeit für die Entwicklung des Kindes. Zusätzlich muss hier festgehalten werden, dass gleichgeschlechtliche Paare bereits heute in einer eingetragenen Partnerschaft leben können, was als Symbol reicht.

Sepp Blatter: Ein Sympathieträger fürs Oberwallis?

In seinen Anfängen als Fifa-Präsident, vormals langjähriger Generalsekretär, war Sepp Blatter bestimmt eine Schlüsselfigur fürs Wallis und so auch ein Sympathieträger für einen Kanton mit vielen Persönlichkeiten. Schade ist nur, dass er seinen Abgang verpasst hat.

Cannabis und Co.: Was halten Sie von der Legalisierung von «weichen» Drogen?

Ich bin konsequent gegen eine Legalisierung von «weichen» Drogen. Gerade sogenannt weiche Drogen sind der Katalysator für stärkere Substanzen, welche verheerende Folgen für den einzelnen Menschen und sein Umfeld, aber auch für die gesamte Gesellschaft haben könnten. Auch im Hinblick auf den Jugendschutz kann eine solche Legalisierung nicht in Frage kommen.

Die Kandidatenporträts werden seit dem 31. August 2015 in jener Reihenfolge publiziert, in welcher die Rückmeldungen eingegangen sind.

rul

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Kommentare

  • Biner Susi - 4326

    Tja, Studieren hilft nicht unbedingt gegen Ewiggestrigkeit, leider.

  • Wismer Daniel - 4729

    24 Jahre alt und Ansichten und Einstellungen wie vom letzten Jahrhundert ( guet Nacht am Zähni )- mit solchen Leuten neue Wege beschreiten ?????

    • Viége - 86

      Das Wallis ist halt ein ziemlicher Konservativer Kanton - es gibt genügend Leute die solche Lokal Politiker die vieles verpönen und tabusieren wählen...

  • Fritz - 3742

    Wow, Chapeau ab soviel fadengerader Meinungsfestigkeit! Genau nach meinem Gusto.

  • Arthur Heinzmann - 4050

    Endlich mal wieder jemand, der nicht aus Träumen lebt sondern den Blick in Richtung Realität wendet. Jung und dynamisch - BRAVO - genau das was wir, das Wallis und die Schweiz brauchen!

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