National- und Ständeratswahlen 2015 | Philipp Schnyder (62), CSPO

«Besorgniserregende Risse zwischen den beiden Kantonsteilen»

Philipp Schnyder: «Wir können zuversichtlich sein.»
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Philipp Schnyder: «Wir können zuversichtlich sein.»
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 2

Im Oktober 2015 sind National- und Ständeratswahlen. Auf 1815.ch erhalten die Kandidaten aus dem Oberwallis die Möglichkeit, zu aktuellen Themen Stellung und Position zu beziehen und den Wählern zu zeigen, welche Werte sie vertreten. Heute mit CSPO-Nationalratskandidat Philipp Schnyder (62) aus Steg.

Philipp Schnyder ist 62 Jahre alt und in Steg wohnhaft. Der Advokat und Notar ist ledig. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Jagen, Musizieren und Jassen.

1815.ch: A9: Warum harzt es beim Autobahn-Bau?

Philipp Schnyder: Verschiedene Faktoren sind schuld am harzigen Autobahnbau im Oberwallis. Der anfängliche Variantenstreit. Die geologischen Verhältnisse. Doch jetzt sind u.a. die notwendigen und richtigen Personalentscheide gefällt und wir können zuversichtlich sein, dass es nun rasch vorwärts geht.

Autoverlad an der Furka, in Brig und am Lötschberg: Zu teuer für Oberwalliser?

Ja, zu teuer auch für Touristen und Gewerbetreibende. Der Autoverald sollte in der Vignette inbegriffen sein.

Wirtschaftsstandort Oberwallis: Welche Bedeutung messen Sie der Lonza zu?

Die Lonza Visp ist der wichtigste Arbeitgeber im Oberwallis. Es ist unbedingt wichtig, dass Behörden, Politiker und Gewerkschaften in einvernehmlicher Atmosphäre bestehende Probleme zusammen mit den Standortverantwortlichen ausdiskutieren und nach Lösungen suchen.

Quecksilber-Affäre: Wer trägt die Verantwortung und wer muss für alle Sanierungskosten aufkommen?

Es gilt grundsätzlich auch hier das Verursacherprinzip. Der Lonza als grösster Arbeitgeber des Oberwallis seit Generationen haben jedoch Behörden, Politiker und Betroffene mit der nötigen Fairness entgegenzutreten. Bei der Schadensregelung muss vorerwähnten Umständen Rechnung getragen werden. Es muss eine einvernehmliche Regelung unter Einbezug aller Betroffener gefunden werden.

Grossraubtiere im Wallis: Ist ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch möglich?

Nein. Der Wolf ist ist wie andere Grossraubtiere weltweit nicht gefährdet. Er soll dort Leben, wo die natürlichen Verhältnisse dies zulassen. Bei uns sind die Gegebenheiten der Umwelt (grosse zusammenhängende Wildnisse) nicht mehr für Grossraubtiere wie Luchs, Bär oder Wolf geeignet.

200-Jahr-Feier: Wie sehen Sie das Verhältnis des Wallis zur Deutschschweiz?

Grundsätzlich hat der Deutschschweizer grosse Sympathien zum Wallis. Wenn unser Image ab und an angekratzt ist, müssen wir uns meist selber an die Nase nehmen, weil wir uns selber schlecht machen und gegenseitig bekämpfen, statt Einigkeit zu zeigen.

«Raspille-Graben»: Was halten Sie von einem «Halbkanton», wie das zuweilen von Oberwallisern verlangt wird?

Zwei Halbkantone Wallis würde beiden Teilen schaden. Die politischen Debatten, die sprachlichen und kulturellen Unterschiede, sowie die vermehrte Anbindung des Oberwallis durch die NEAT an die Deutschschweiz lassen jedoch immer mehr besorgniserregende Risse zwischen den beiden Kantonsteilen aufkommen.

Homo-Ehen im Wallis: Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Ehen?

Mit der Ehe werden gemäss Gesetz Mann und Frau zur ehelichen Gemeinschaft verbunden. Für Homosexuelle und lesbisch veranlagte Personen hat der Gesetzgeber das Institut der eingetragenen Partnerschaft geschaffen. Damit wird die Verbindung dieser Personen zivilrechtlich praktisch der Ehegemeinschaft gleich gestellt. Weiterer Handlungsbedarf des Gesetzgebers ist in diesem Bereich nicht vonnöten.

Sepp Blatter: Ein Sympathieträger fürs Oberwallis?

Ja. Sepp Blatter wird zu Recht als einer der bedeutendsten Walliser in die Geschichte eingehen. Die Führung eines so grossen weltumspannenden Sportverbandes, mit so vielen unterschiedlichen Ländern, Kulturen, Sitten und Gebräuchen, ist schwierig. Die vorgekommenen Ereignisse sind unter diesen Voraussetzungen nur äusserst schwierig zu bekämpfen. Das wird eine grosse Herausforderung der Nachfolger von Sepp Blatter sein.

Cannabis und Co.: Was halten Sie von der Legalisierung von «weichen» Drogen?

Die Strafverfolgungsbehörden üben seit längerem bereits eine liberale Praxis bei der Ahndung von Betäubungsmittelkonsum. Das ist tolerierbar. Eine weitergehende Liberalisierung aber ist nicht notwendig. Insbesondere müssen Händler mit Gewinnabsichten nach wie vor strafrechtlich verfolgt werden.

Die Kandidatenporträts werden seit dem 31. August 2015 in jener Reihenfolge publiziert, in welcher die Rückmeldungen eingegangen sind.

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Kommentare

  • Sheikh AMB - 22

    Spellchecker von Bill Gates spielt mir des öfteren einen Streich. Vergibt mir!

  • Sheikh AMB - 43

    Philipp, ich bin MIT Deinen Aussagen voll einverstanden, bus auf wines: MIT der bisherigen Praxis kommt man der Drogenmaffia night bei. Entweder à la Singapur Oder staatliches Monopol für alle Sorten. Gruss AUS Dubai

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