National- und Ständeratswahlen 2015 | Roberto Schmidt (53), CSPO

«Das Oberwallis läuft Gefahr, in politischer Bedeutungslosigkeit zu versinken»

Roberto Schmidt: «Drogenlegalisierung ist grundsätzlich ein falsches Signal an unsere Jugend.»
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Roberto Schmidt: «Drogenlegalisierung ist grundsätzlich ein falsches Signal an unsere Jugend.»
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 4

Im Oktober 2015 sind National- und Ständeratswahlen. Auf 1815.ch erhalten die Kandidaten aus dem Oberwallis die Möglichkeit, zu aktuellen Themen Stellung und Position zu beziehen und den Wählern zu zeigen, welche Werte sie vertreten. Heute mit CSPO-Nationalratskandidat Roberto Schmidt (53) aus Leuk-Stadt.

Roberto Schmidt ist 53 Jahre alt und wohnt in Leuk-Stadt. Der Leuker Gemeindepräsident ist verheiratet und Vater einer Tochter. Schmidt ist Nationalratskandidat für die CSPO. In seiner Freizeit beschäftigt sich der alt Nationalrat mit Musik und Kultur.

1815.ch: A9: Warum harzt es beim Autobahn-Bau?

Roberto Schmidt: Wenn ich denke, wie lange man über die Linienführung gestritten hat, ist der Autobahnbau heute durchaus auf Kurs. Wir haben im Oberwallis technisch schwierigere Bauwerke (Riedbergtunnel, Einschnitt Turtmann, Tunnel Visp), und es gibt leider immer wieder neue Vorschriften, die alles verkomplizieren.

Autoverlad an der Furka, in Brig und am Lötschberg: zu teuer für Oberwalliser?

Es geht nicht primär um den Preis. Es ist ein Skandal, dass man überhaupt einen Zoll bezahlen muss. Ich habe schon 2007 im Nationalrat verlangt, dass die Autobahnvignette auch für die Autoverlade gültig sein sollte. Die SVP, FDP und sogar die Roten und Grünen haben meinen Antrag im Nationalrat versenkt.

Wirtschaftsstandort Oberwallis: Welche Bedeutung messen Sie der Lonza zu?

Die Lonza hat eine sehr grosse Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Oberwallis. Ich bin froh, dass sie den Wirtschaftskrisen immer wieder erfolgreich trotzt. Ebenso wichtig für den Oberwalliser Wirtschaftsstandort sind aber die Klein- und Mittelbetriebe, die es effizient zu fördern gilt.

Quecksilber-Affäre: Wert trägt die Verantwortung und wer muss für alle Sanierungskosten aufkommen?

Die Verantwortung und die Pflicht zur Finanzierung der Sanierungsmassnahmen trägt in unserem Rechtsstaat der Schuldige. Wer das ist, müssen die Experten oder die Richter festlegen. Sicher ist die Sachlage zu komplex, als dass man diese einseitig verpolitisieren sollte, um daraus politischen Nutzen zu ziehen.

Grossraubtiere im Wallis: Ist ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch möglich?

Nie und nimmer. Ebenso wenig wie die Zürcher mit Raubtieren zusammen leben wollen und können. Ich habe im Nationalrat erfolgreich gegen den Wolf gekämpft. In den letzten vier Jahren ist in Bern wenig gelaufen. Die Bundesverwaltung soll endlich die damaligen Beschlüsse des Parlaments umsetzen.

200-Jahr-Feier: Wie sehen Sie das Verhältnis des Wallis zur Deutschschweiz?

Auch wenn wir Walliser uns nicht gerne in ein Schweizer Durchschnittsschema einordnen lassen und es durchaus auch lieben, ein bisschen Exot zu sein, schätzt man das Wallis. Gewisse Imageprobleme sollte man aber verhindern, indem wir nicht selber aus jedem Problem einen politischen Skandal machen.

«Raspille-Graben»: Was halten Sie von einem «Halbkanton», wie das zuweilen von Oberwallisern verlangt wird?

Ich sage den Welschen immer: «La Raspille n’est pas une frontière, mais une rivière à partager». Und darum setze ich auf die kantonale Einheit, auch wenn diese immer schwieriger wird und das Oberwallis Gefahr läuft, in politischer Bedeutungslosigkeit zu versinken.

Homo-Ehen im Wallis: Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Ehen?

Die traditionelle Ehe zwischen Mann und Frau soll in unserer Gesellschaft eine zentrale Position einnehmen. Aber die zivil- und vermögensrechtliche Situation von gleichgeschlechtlichen Paaren muss auf Bundesebene möglichst objektiv geregelt werden, denn eine rechtliche Beziehung darf man nicht allein auf die Sexualität reduzieren.

Sepp Blatter: Ein Sympathieträger fürs Oberwallis?

Wäre Sepp Blatter ein Zürcher, würde man ihn als Held feiern, weil er weltweit so viel für den Fussball geleistet hat. Wer solange einen Weltverband führt, muss etwas auf dem Kasten haben. Die Wiederwahl durch 2/3 der Verbände würdigt seine Arbeit.

Cannabis und Co.: Was halten Sie von der Legalisierung von „weichen“ Drogen?

Drogenlegalisierung ist grundsätzlich ein falsches Signal an unsere Jugend. Gewisse Präventionsprojekte in anderen Ländern sollen aber kritisch beurteilt werden. Prioritär ist es, dem boomenden und lukrativen Drogengeschäft in der Schweiz einen Riegel zu schieben.

Die Kandidatenporträts werden seit dem 31. August 2015 in jener Reihenfolge publiziert, in welcher die Rückmeldungen eingegangen sind.

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Kommentare

  • Quincy - 416

    Wer einfach nur mit billigen populistischen Parolen zur Ausrottung des Wolfes aufruft und damit im Wahlkampf zu punkten versucht, gehört nicht nach Bern. Bei den ganzen Problemen, welche unsere Schweiz aufgrund einer verfehlten Politik der letzten 35 Jahre heutzutage schon hat und die da noch auf uns zukommen werden, braucht es wesentlich fähigere Politiker/innen als dieser Herr. Zudem hat er in seiner früheren NR-Periode wohl zur Genüge bewiesen, dass er sich im Ernstfall (z.B. Fukushima) zu leicht von den einseitig informierenden Massenmedien beeinflussen lässt und dann im falschen Moment die falschen Entscheidungen (überhasteter Atomausstieg der Schweiz) zum Nachteil der Schweiz und ihrer Wirtschaft fällt.

    • Quincy - 29

      Herr Folk. Die Schweiz hat in den kommenden 20 - 30 Jahren nun wirklich grössere und wichtigere Probleme zu bewältigen als den Wolf und Bär. Da brauchen wir in Bern wirklich keine Politiker und Politikerinnen, welche wegen Wolf und Bär jammern wollen!

    • Peter Folk - 102

      Billige populistische Parolen zur Ausrottung des Wolfes? Haben Sie den ganzen Artikel gelesen?

  • Dani - 2317

    bis jetzt das beste was ich hier gelesen habe

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