National- und Ständeratswahlen 2015 | Ursula Stüdi (45), Grüne Oberwallis

«Die Bahn ist eine gute Alternative»

Urusla Stüdi: «Auch auf weiche Drogen sollte eine Abgabe für Präventionszwecke erhoben werden.»
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Urusla Stüdi: «Auch auf weiche Drogen sollte eine Abgabe für Präventionszwecke erhoben werden.»
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 0

Im Oktober 2015 sind National- und Ständeratswahlen. Auf 1815.ch erhalten die Kandidaten aus dem Oberwallis die Möglichkeit, zu aktuellen Themen Stellung und Position zu beziehen und den Wählern zu zeigen, welche Werte sie vertreten. Heute mit Grünen-Nationalratskandidatin Ursula Stüdi (45) aus Birgisch.

Ursula Stüdi ist Nationalratskandidatin für die Grünen Oberwallis. Die 45-Jährige ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sekretariat für Gleichstellung und Familien des Kantons Wallis und Gastdozentin für Genderthemen am Institut für Ergotherapie an der ZHAW in Winterthur tätig. Sie lebt mit ihrem Partner und den zwei gemeinsamen Kindern in Birgisch.

1815.ch: A9: Warum harzt es beim Autobahn-Bau?

Ursula Stüdi: Es harzt auf jeden Fall nicht wegen der Grünen und der Umweltverbände.

Autoverlad an der Furka, in Brig und am Lötschberg: Zu teuer für Oberwalliser?

Die Frage ist beim Autoverlad an der Furka berechtigt, sowohl für die Oberwalliser Bevölkerung als auch für jene, die das Wallis besuchen wollen. In Brig stellt sich die Frage nach einem längerfristig besseren Angebot und wer regelmässig vom Oberwallis nach Bern fährt, hat mit der Bahn eine zeitlich und preislich gute Alternative.

Wirtschaftsstandort Oberwallis: Welche Bedeutung messen Sie der Lonza zu?

Die Lonza als grosses Industrieunternehmen ist ein bedeutender Arbeitgeber im Oberwallis und bietet für zahlreiche Jugendliche Lehrstellen an.

Quecksilber-Affäre: Wer trägt die Verantwortung und wer muss für alle Sanierungskosten aufkommen?

Die Lonza ist Verursacherin der Quecksilber-Verseuchung. Es ist in ihrer Verantwortung, die Sanierung zu finanzieren. Diese kann nicht auf Kosten der Steuerzahlenden erfolgen.

Grossraubtiere im Wallis: Ist ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch möglich?

Der Wolf ist da. Seine Ausrottung ist im Wallis durch den Abschuss generell nicht möglich. Entsprechend stellt sich die Frage, wie ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch bzw. zwischen Wolf und Nutztier am sinnvollsten geregelt werden kann. Hier sind die ExpertInnen gefordert.

200-Jahr-Feier: Wie sehen Sie das Verhältnis des Wallis zur Deutschschweiz?

Es ist ein ambivalentes. Einerseits ist das Wallis finanziell auf die Deutschschweiz angewiesen. Andererseits wird die Deutschschweiz als zu dominant wahrgenommen.

«Raspille-Graben»: Was halten Sie von einem «Halbkanton», wie das zuweilen von Oberwallisern verlangt wird?

Ein Halbkanton Oberwallis ist wirtschaftlich illusorisch, kulturell ein Verlust und menschlich eine Quängelei. Gute Lösungen entstehen dank Vielfalt, unterschiedlicher Auffassungen und der Bereitschaft zum Konsens.

Homo-Ehen im Wallis: Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Ehen?

Homosexuelle Paare sollen das gleiche Recht auf gegenseitige wirtschaftliche Absicherung haben wie heterosexuelle Paare auch. Entsprechend befürworte ich einen zivilrechtlichen Vertrag für gleichgeschlechtliche Paare.

Sepp Blatter: Ein Sympathieträger fürs Oberwallis?

Das Matterhorn, das Walliser Trockenfleisch oder Personen wie Sina und Stefanie Heinzmann sind SymphatieträgerInnen fürs Wallis.

Cannabis und Co.: Was halten Sie von der Legalisierung von «weichen» Drogen?

Das Rauchen von Cannabis hat eine gesundheitsschädigende Wirkung. Dennoch bin ich für eine Legalisierung weicher Drogen. Damit ist nicht nur der Konsum, sondern auch der Anbau und Handel straffrei und wird entkriminalisiert. Analog zum Alkohol sollte auch auf weichen Drogen eine Abgabe für Präventionszwecke erhoben werden.

Die Kandidatenporträts werden seit dem 31. August 2015 in jener Reihenfolge publiziert, in welcher die Rückmeldungen eingegangen sind.

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