CVP zur Kritik an DNA-Tests für Asylsuchende:
«Abt Martin Werlen soll in die Politik einsteigen»
Mit seinen präventiven DNA-Tests für «bestimmte Asylsuchende» hat sich CVP-Präsident Christophe Darbellay heftiger Kritik ausgesetzt. Unter anderem schaltete sich auch der Abt des Klosters Einsiedeln in die Debatte ein. «Asylsuchende sind Menschen wie du und ich», twitterte er.
Für den twitternden Abt ist verständlich, dass Fremdes Befürchtungen hervorrufen könne. Er meint aber auch: «Politiker schüren diese Ängste, denn sie profitieren von ihnen, indem sie Lösungen anbieten können.»
Nach diesen Äusserungen im «Le Matin Dimanche» lobte er auf der gleichen Zeitungsseite SVP-Nationalrat Oskar Freysinger: «Ich würde mich freuen, wenn er in der Politik öfters seine wahre Persönlichkeit zeigen würde», sagt er. Freysinger sei jemand, der helfe und willkommen heisse.
Darbellay überzeugt
Darbellay weist die Kritik des Abtes auf «einsiedeln.ch» zurück: «Ich respektiere, dass er eine andere Meinung vertritt.» Er selbst sei aber überzeugt davon, dass die DNA-Tests richtig seien.
Darbellays Anliegen hatte im Nationalrat eine Mehrheit gefunden und wird nun an den Ständerat gehen. Es sei wahrscheinlich, dass es dort angepasst werde, mutmasst Darbellay. Nämlich dahingehend, dass nicht nur Risikogruppen getestet würden, sondern alle Asylsuchenden ihre DNA abgeben müssen. Damit könne er leben.
Kirche vs. Politik
Der Luzerner CVP-Ständerat Konrad Graber hat sich zur Motion des Parteipräsidenten noch keine Meinung gebildet. Für ihn ist aber wichtig, dass man Kirche und Politik ausienanderhält.
Darum, Abt Werlen mundtot zu machen, gehe es ihm aber nicht. Im Gegenteil: «Ich empfehle Abt Martin Werlen, in die Politik einzusteigen und sich für die CVP in den Nationalrat wählen zu lassen.» So könne er seine politischen Anliegen direkt einbringen.
Ein Vorschlag, den auch Christophe Darbellay unterstützt. Er würde Martin Werlen gerne auf einer CVP-Kandidatenliste sehen, sagte er.
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