Austausch | Bundesrat Alain Berset und der Corona-Delegierte Daniel Koch machten sich in Sitten ein Bild übers Wallis

Wie weiter nach dem 19. April?

Ortsschau. Spital-Wallis-Präsident Dominique Arlettaz mit Bundesrat Alain Berset sowie den Walliser Staatsratsmitgliedern Roberto Schmidt und Esther Waeber-Kalbermatten (von links) auf dem Spitalgelände von Sitten.
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Ortsschau. Spital-Wallis-Präsident Dominique Arlettaz mit Bundesrat Alain Berset sowie den Walliser Staatsratsmitgliedern Roberto Schmidt und Esther Waeber-Kalbermatten (von links) auf dem Spitalgelände von Sitten.
Foto: Keystone

Quelle: 1815.ch /tr 07.04.20 1
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Nie befinden sich Bund und Kantone enger im Einklang als in Krisenzeiten. So wie jetzt. Das ist für die Bevölkerung gewiss beruhigend – und wurde gestern bei einer Kurzvisite von Gesundheitsminister Alain Berset in Sitten mehrfach unterstrichen.

Nach den gegenseitigen Höflichkeitsadressen zwischen Bundesrat und Staatsrat vor den Medien zum Abschluss des Wallis-Besuches von Berset im Grossratssaal interessierte vor allem eine Frage: wie geht es mit Blick auf Ostern und darüber hinaus weiter? Sind allfällige Lockerungen des weitgehenden Stillstandes angedacht?

Berset liess sich zumindest teils aus der Reserve locken. «Spätestens am 16. April werden wir kommunizieren, wie es nach dem 19. April weitergeht. Bis dahin wird nichts geändert.» Das war die Schlüsselaussage. Bis zum Entscheid würde der Bundesrat (mindestens) noch zweimal tagen und die Möglichkeiten sorgsam abwägen. Durch Österreich, das gestern eine Lockerung ab dem 14. April ankündigte, lasse man sich nicht unter Druck setzen. Und zwar, «weil die bei etwa gleichviel Einwohnern nur die Hälfte der infizierten Personen von uns haben.» Bei uns steige die Zahl der positiv getesteten Menschen immer noch täglich. Also sei die Spitze noch nicht erreicht und folglich gebe es zum heutigen Zeitpunkt auch keinen Grund, «eine allfällige Lockerung der in der Tat massiven Restriktionen bekanntzugeben. Wir werden weiterhin Opfer bringen müssen und dürfen jetzt nichts verspielen», so Berset weiter.

Ein gemeinsames Ziel

Was Berset in Sitten zu sehen bekam, freute ihn. «Das Vorbereitungs-Dispositiv auf den wohl noch bevorstehenden Höhepunkt der Krise hat mich beeindruckt. Man beweist hier eine hohe Flexibilität». Er meinte dabei die stationären wie ambulanten Betreuungsmöglichkeiten. Letztere wurden von der Präsidentin der Walliser Ärztegesellschaft, Monique Lehky Hagen präsentiert. Berset zeigte gegenüber der Ärztepräsidentin Interesse, sich an der geplanten überkantonalen ambulanten Chloroquinstudie zu beteiligen. Diese könnte laut Lehky Hagen mithelfen, die spitalbedürftigen Verläufe der COVID-Erkrankung zu reduzieren.

Das gemeinsame Ziel müsse weiterhin sein, die Infektionskurve zu bremsen. Dazu gehöre nun mal, die Empfehlungen der Behörden weiterhin diszipliniert zu befolgen. «Dieses Jahr ist Ostern weder die Zeit zum Feiern noch für Reisen», so Berset. Die Hauptsorge gelte der Gesundheit aller. «Dafür», wiederholte «Mister Corona», Daniel Koch, schon fast mantra mässig, seien Abstandhalten und die bekannten Hygienemassnahmen das beste Rezept.

45 Prozent der Todesfälle in den Altersheimen

Esther Waeber-Kalbermatten sagte, das Schutzmaterial würde künftig einheitlich beschafft. Das würde ein erhöhtes Testen ermöglichen, primär beim Personal im Gesundheitswesen. Derzeit werden vom Walliser Zentralinstitut täglich 300 bis 400 Tests durchgeführt, gut zwölf Prozent würden ein positives Ergebnis zeigen. Gestern Mittag lag der Stand bei 1384 positiv getesteten Personen, 54 erlagen der Krankheit. «45 Prozent der Todesfälle haben wir in Altersheimen zu verzeichnen», so Waeber-Kalbermatten. Weiter hoch bleibt Informationsbedürfnis. Laut der Gesundheitsministerin verzeichnet die kantonale Hotline immer noch täglich rund 500 Anrufe. In der ersten Phase waren es mehr als das Zehnfache.

Staatsratspräsident Roberto Schmidt dankte dem Bundesrat für die gute Unterstützung auch seitens des Bundesamtes für Gesundheit. Bezüglich Unterstützung der selbständig Erwerbenden, die zwar arbeiten könnten, aber keine Kunden mehr haben, wünscht er sich aber mehr Support. «Hier besteht eine grosse Lücke», so Schmidt. Auf kantonaler Ebene will man hier ein Hilfspaket für 90 Millionen Franken mit A-fonds-perdu-Beiträgen schnüren. Die Entscheidung ist auf morgen terminiert.

Thomas Rieder
07. April 2020, 03:00
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Kommentare

  • Zehnder Damian, Zermatt - vor 5 Jahre ↑2↓5

    Die entscheiden anscheinend gar nichts, es kommt von Brüssel.

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