Garten | Kirschessigfliege ärgert Hobby-Gärtnerin in Naters
«Brombeeren schmecken scheusslich»

Befallen. Claudia Müller muss die diesjährige Brombeerernte in ihrem Hausgarten wegen der Kirschessigfliege komplett abschreiben.
Foto: 1815.ch

Brombeer-Killer. Die 2 bis 3 Millimeter grosse Kirschessigfliege tritt erst seit wenigen Jahren in der Schweiz auf.
Foto: 1815.ch
Nicht nur Wein- und Aprikosenbauern beklagen grosse Ernteverluste wegen der Kirschessigfliege. Auch in Hausgärten wie in jenem von Claudia Müller aus Naters sorgt der Schädling für grossen Ärger.
«Die reifen Brombeeren in meinem Hausgarten weisen zurzeit einen derart hohen Befall von Kirschessigfliegen auf, sodass ich sie alle entsorgen muss», ist Claudia Müller sauer auf den Schädling. «Bereits Mitte Sommer haben die Maden der Fliege eine frühreife Sorte der schwarzen Beeren befallen.»
Einzelne Fallen nutzlos
Die Hobby-Gärtnerin, welche die schwarze Beere zu Konfitüre, Kuchen und Likör für sich und ihre Familie verarbeitet, muss in diesem Jahr auf die Leckereien verzichten. «Erstmals trat die Fliege im vergangenen Jahr auf. Allerdings war der Befall nicht so extrem gross wie in diesem Sommer.»
Müller, die ihren Garten ohne jegliche Insektizide hegt und pflegt, hat probehalber eine Falle in die Brombeerkulturen gestellt. «Der Duft eines Gemischs aus Essig, Waschmittel und Rotwein in einer PET-Flasche mit Löchern am Flaschenhals lockt die Fliegen zwar an und viele von ihnen werden darin gefangen. Doch gegen den Schwarm von Fliegen, die sich explosionsartig vermehren, kommt eine einzelne Falle nicht an. Man müsste wohl viel grösser Anzahl solcher Flaschen installieren, um sie wirklich von den Beeren fernzuhalten.»
Entsorgung in der Verbrennungsanlage
Die frühreifen Brombeerstauden hat Müller bereits entsorgt. Nicht im Kompostgitter des Hausgartens, sondern in Plastiksäcken verpackt zur Verbrennung in Gamsen. «Im Kompostgitter können die Fliegen bei milden Temperaturen die Winterpause überstehen und treten im Folgejahr umso häufiger auf», weiss Müller, die im Internet nach Informationen zur Bekämpfung des Schädlings gesucht hat.
«So weiss ich auch, dass zurzeit noch keine gegeigneten Präparate zur Verfügung stehen, die es ermöglichen, meine Brombeeren vor dem Schädling zu schützen.» Die Hobbygärtnerin will nun alle Brombeerstauden aus ihrem Garten entfernen: «So lange der Schädling nicht ausgerottet ist oder es kein probates Mittel zu Bekämpfung gibt, macht das wohl keinen Sinn mehr.»
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