Wegen Unregelmässigkeiten im Verwaltungsfonds
Chef der Nephrologie verlässt Spital Wallis

Dr. Pascal Meier.
Foto: www.unil.ch
Dr. Pascal Meier, Chefmediziner des Spital Wallis, wurde erst kürzlich ein akademischer Titel wegen Manipulationen wissenschaftlicher Daten aberkannt. Jetzt verlässt er das Spital Wallis wegen des Verdachts von Unregelmässigkeiten im Verwaltungsfonds.
«Das Spital Wallis und Dr. Pascal Meier, Leiter der Abteilung für Nephrologie, haben sich entschieden, sich in gegenseitigem Einvernehmen zu trennen», steht in einer Mitteilung, die das Spital Wallis am Mittwochmorgen an die Medien versandte. Das Ende der Zusammenarbeit erfolge spätestens am 31. Januar 2014, also mit sofortiger Wirkung.
Der Nephrologe stand bereits kürzlich in einem anderen Zusammenhang in den Schlagzeilen. Ende Oktober wurde ihm vom Unispital Lausanne (CHUV) sowie von der Uni Lausanne (UNIL) sein akademischer Titel «Professor» aberkannt. Dies nachdem sich der Verdacht, Daten zu einer wissenschaftlichen Untersuchung manipuliert zu haben, erhärtet hatten.
Auf sein Anstellungsverhältnis beim Spital Wallis hatte dies keine Auswirkungen. «Die Angelegenheit betrifft lediglich das Unispital Lausanne sowie die Uni Lausanne, nicht aber die Kliniken des Spitals Wallis», sagt Charles Kleiber, VR-Präsident von Spital Wallis dazumals.
Unregelmässigkeiten bei der Verwaltung
Nun haben das Spital Wallis und Dr. Pascal Meier einvernehmlich beschlossen, ihre Zusammenarbeit zu beenden. «Dieser Entscheid sei die Konsequenz einer Untersuchung des internen Auditdienstes, der in der Nephrologie und Hämodialyse Unregelmässigkeiten bei der Verwaltung der Fonds festgestellt hatte», teilt Spital Wallis mit. Unter Verwaltungsfonds fallen auch Gelder für Forschungszwecke. Mehr Informationen zum Fall wollte das Spital Wallis nicht abgeben.
Die Walliser Gesundheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten (SP), in deren Departement die Aufsicht über das Spital Wallis liegt, wurde über Fall am Dienstag mündlich informiert, wie sie Anfrage von 1815.ch sagt. «Der schriftliche Bericht über die Unregelmässigkeiten bei den Fonds soll dem Gesundheitsdepartement bald schriftlich vorliegen.»
Die Justizbehörden und das Gesundheitsdepartement des Staates Wallis wurden bereits informiert. Der Verwaltungsrat und die Generaldirektion versichern gegenüber den Patientinnen und Patienten des Bereichs Nephrologie, dass die Behandlungs- und Betreuungsqualität auch weiterhin gewährleistet ist und den hohen Ansprüchen gerecht werde.
Die Dialyse für die Patienten des französischsprachigen Wallis werde wie bisher an den Standorten Siders, Sitten und Martinach angeboten. Der im letzten Jahr auf Antrag des Verwaltungsrates geschaffene interne Auditdienst werde seine Untersuchungen und Analysen weiterführen, um im Spital Wallis einwandfreie Abläufe und die Einhaltung der geltenden Normen sicherzustellen.
Artikel
Kommentare
Georg - ↑0↓0
Das ist erst die Spitze des Eisbergs..... Jedoch wird man vermutlich nie mitbekommen was da noch alles gelaufen ist. Wenn das alles der Wahrheit entspricht, sollte man diesem Herrn auch noch den Doktortitel aberkennen. Wer so betrügt - in 2 verschiedenen Fällen - dem dürfen keine Patienten (und Mitarbeiter) anvertraut werden.
antworten
Richard - ↑0↓0
Was das auch immer heissen mag "in gegenseitigem Einvernehmen"
Ist schon beschämend, dass die Verantwortlichen nicht den Mumm haben zu kündigen und das so zu formulieren. Vermutlich bekommt diese Person noch eine Abfindung und den Lohn samt über mehrere Monate bezahlt!
antworten
der "Ausgelieferte" - ↑0↓0
Hört ds denn nie auf?????
antworten