SRG-Kaderrente mit 62 Jahren
Christophe Darbellay: «Das ist Gebührenklau!»
Trotz Rekorddefizit von 117 Millionen Franken im letzten Jahr erfreuen sich die 475 Kaderleute der SRG eines Privilegs. Sie werden mit 62 Jahren pensioniert. Bei voller Rente. Bürgerliche Politiker, darunter auch Christophe Darbellay, zeigen sich entrüstet.
Trotz der 160 Millionen Franken teuren Sanierung der Pensionskasse rüttelt der Staatssender nicht an diesem Sonderrecht.
SRG-Generaldirektor Roger de Weck gesteht zwar ein: «Da besteht ein krasser Zielkonflikt. Einerseits geht die allgemeine Tendenz richtigerweise auf ein höheres Pensionsalter zu. Andererseits braucht ein Medienunternehmen immer mehr Digital Natives in Führungspositionen.»
Immerhin: Die SRG will ihre Pensionierungspolitik überprüfen. «Zeitangaben» oder die Einführung «möglicher Änderungen» kann die SRG-Spitze allerdings nicht bekannt geben.
Bürgerliche Politikern wollen dem Monopolisten nun Beine machen. «Die Pensionierung des Kaders mit 62 bei voller Pension ist unhaltbar und steht schief in der Landschaft», sagt FDP-Nationalrat Filippo Leutenegger im «SonntagsBlick». «Die Rechnung dafür zahlen die Gebührenpflichtigen.» Hätte es bei der nun beschlossenen Sanierung eine Änderung gegeben, wäre das Defizit der SRG dadurch massgeblich reduziert worden.
Auch CVP-Chef Christophe Darbellay hält das Privileg der SRG-Chefetage «für nicht mehr zeitgemäss». Er sagt: «Ich erwarte, dass sie mit gutem Beispiel vorangeht.» Die CVP sei zwar für die Flexibilisierung des Rentenalters. Aber wenn die Chefs von Radio und Fernsehen in Frühpension gingen, sollten sie dies aus der eigenen Tasche bezahlen. «Etwas anderes ist Gebührenklau!», so der Walliser Nationalrat.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar