Zivi Olivier Zingg hilft den Törbjer Schäfern Risse zu verhindern

«Den Moosalp-Wolf bekomme ich wohl kaum zu Gesicht»

Zivi Olivier Zingg ist im Törbeltälli als Wanderhirte im Einsatz: «Ich glaube nicht, dass ich den Wolf zu Gesicht bekomme.»
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Zivi Olivier Zingg ist im Törbeltälli als Wanderhirte im Einsatz: «Ich glaube nicht, dass ich den Wolf zu Gesicht bekomme.»
Foto: zvg

Die Herde Schwarznasenschafe im Törbeltälli. Zehn von ihnen wurden in der vergangenen Woche vermutlich von einem Wolf gerissen oder verletzt.
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Die Herde Schwarznasenschafe im Törbeltälli. Zehn von ihnen wurden in der vergangenen Woche vermutlich von einem Wolf gerissen oder verletzt.
Foto: zvg

Sollten weitere Tiere zu Tode kommen, wollen die Schäfer sie von der Alpe holen.
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Sollten weitere Tiere zu Tode kommen, wollen die Schäfer sie von der Alpe holen.
Foto: zvg

Blick ins weitläufige Törbeltälli.
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Blick ins weitläufige Törbeltälli.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch /zen 11.07.14 0
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Seit Anfang dieser Woche hütet der Zivildienstleistende Olivier Zingg auf der Moosalp eine Schafherde. Ein Herdenschutzhund-Ersatz ist er aber nicht.

Weil im Törbeltälli in der vergangenen Woche vermutlich ein Wolf zehn Schafe bei mehreren Angriffe tötete oder verletzte, hat Agridea Schweiz den betroffenen Schäfern einen Zivildienstleistenden zur Unterstützung geschickt. Seit Montag nun hält sich der 21-jährige Olivier Zingg, der an der Uni Lausanne Umweltschutzwissenschaften studiert und aus einem Dorf in der Nähe von Freiburg stammt, täglich bis spät abends bei der 100-köpfigen Schafherde unterhalb des Augstbordpasses auf. Zwei Wochen dauert sein Einsatz.

Zingg ist in einem Hotel in Törbel untergebracht. «Nach einem einstündigen Fussmarsch ins Sömmerungsgebiet kontrolliere ich morgens als Erstes, ob alle Schafe wohlauf sind. Wichtig aber ist meine Präsenz abends bei Einbruch der Dämmerung. Das Risiko eines Wolfsangriffs ist dann am grössten.» Dabei ist sich Zingg bewusst, dass für einen echten Schutz der Schafe ein Hirt oder Hunde während der Nacht in der Nähe der Tiere sein müssten. «Auf der Alpe gibt es aber keine Übernachtungsmöglichkeit, deshalb verlasse ich bei Einbruch der Dunkelheit die Alpe.»

Vor einer Zufallsbegegnung mit dem Wolf fürchtet sich der unbewaffnete Zingg nicht. «Ich glaube nicht, dass ich den Wolf zu Gesicht bekomme. Furcht habe ich keine. Das Gegenteil ist der Fall, der Wolf hat Angst vor den Menschen. Er wird sich deshalb nicht trauen, sich in meine Nähe zu begeben.» Diese Erfahrung hat Zingg im Oberwallis bereits gemacht. Während zwei Monaten war er im Sommer 2013 als Wanderhirte auf rund 15 Alpen im Obergoms im Einsatz. «Einen Wolf bekam ich nie zu Gesicht. Am Ende meines Einsatzes kam es im Obergoms zu einer Serie von Schafrissen. In der Folge wurde ein Wolf von den Behörden bekanntlich zum Abschuss freigegeben.»

Zivis sind kein Herdenschutzhund-Ersatz

«Der Einsatz von Zivildienstleistenden ist keine neue Art von Herdenschutzmassnahmen», erklärt Riccarda Lüthi von Agridea Schweiz, welche die Einsätze koordiniert. «Ziel ist es, dass wir betroffenen Schäfern und Alpbewirtschaftern eine Unterstützung anbieten können. Das kann auch eine Hilfestellung beim Aufstellen von Zäunen bedeuten oder eben wie im Fall von Törbel die Übernahme von Aufsichtsrundgängen.» Wenn die Bauern im Tal mit der Heuernte beschäftigt seien, sei dies eine grosse Entlastung.

Laut Lüthi sind im Oberwallis zurzeit weitere Zivildienstleistende tätig. «Neben dem Zivi in Törbel sind zwei weitere Männer auf der Guggialp im Lötschental sowie auf der Gemmi auf Schafalpen im Einsatz.» Zinggs Einsatz im Törbeltälli sei aber eher ein untypischer, da es dort an praktischen Arbeiten nicht viel zu tun gebe. «Nach einer Begehung der Alp hat sich gezeigt, dass gezielte Herdenschutzmassnahmen unter den aktuellen Rahmenbedingungen wenig Sinn machen. Zingg soll auf der Alpe vorwiegend Präsenz markieren. Zudem kann er die Schäfer bei weiteren Vorfällen sofort benachrichtigen.»

Im Hinblick auf das kommende Jahr seien aber auf der Moosalp wirksame Massnahmen zu planen. «Eine Option ist etwa eine Sömmerung in der Umtriebsweide.» Entscheiden müssten das die betroffenen Schafzüchter letztendlich allerdings selber.

11. Juli 2014, 06:40
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