Zeitumstellung
Die Sommerzeit endet am Sonntag

Achtung Zeitumstellung: Um drei Uhr in der Nacht auf Sonntag muss die Uhr auf zwei Uhr zurückgestellt werden (Symbolbild)
Foto: Keystone
Am Sonntag endet die Sommerzeit: Die Uhren werden in der Nacht von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt.
So dauert der 27. Oktober ganze 25 Stunden, und das Tageslicht dringt am Morgen wieder früher durch die Fenster. Am Montag nach der Umstellung auf Winterzeit geht die Sonne bereits um 17.21 Uhr unter, nur 10 Stunden und 14 Minuten nachdem sie aufgegangen ist.
Die genaue Uhrzeit legen weltweit 350 ultrapräzise Atomuhren fest. Sie bestimmen die Länge der Sekunde. Fünf solche Atomuhren stehen am Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) in Wabern BE. Es ist dafür zuständig, die offizielle Schweizer Zeit zu realisieren und zu verbreiten.
Temperaturschwankungen verfälschen Uhrzeit
Das Labor Zeit und Frequenz besitzt dafür mehrere Atomuhren in Räumen, in denen die Uhren vor äusseren Einflüssen wie Temperaturschwankungen oder Erschütterungen geschützt sind, weil solche die Uhren aus dem Takt bringen könnten.
Aufgabe von Atomuhren ist nicht primär das Anzeigen von Stunden und Minuten, sondern das Festlegen einer genauen Frequenz: 9‘192‘631‘770 Hertz. Bei exakt dieser Frequenz gehen Cäsium-Atome von einem Energiezustand in einen anderen über, wozu sie in einer Atomuhr durch ein Magnetfeld angeregt werden. Nach genau 9'192'631'770 Schwingungen des Magnetfelds ist eine Sekunde vergangen.
Eine Sekunde in 30 Millionen Jahren
Dieser Prozess ist in der ganzen Welt identisch - und damit ein idealer Taktgeber. Denn Metrologen interessieren sich vor allem für die Sekunde. «Die Sommerzeit ist fast ein Nebenprodukt davon», erklärt der Physiker Gregor Dudle, stellvertretender Direktor des METAS. Inzwischen ist die Sekunde auf 16 Stellen nach dem Komma genau bestimmt. Die Atomuhren des METAS weichen höchstens eine Sekunde in 30 Millionen Jahren von der exakten Zeit ab.
Erde wackelt
Früher wurde die Weltzeit noch mit Hilfe der Erdumdrehung gemessen. Da die Erde jedoch auf ihrer Achse etwas wackelt, war die Rotationszeit und damit die Sekunde nicht immer gleich lang. Seit 1972 ermittelt das Internationale Büro für Mass und Gewicht in Paris die koordinierte Weltzeit (UTC) aus dem Mittelwert von rund 350 Atomuhren aus 60 Zeitlaboratorien in der ganzen Welt - darunter auch die fünf Atomuhren des METAS.
In der Nacht auf Sonntag wird diese Weltzeit mit einer Stunde Differenz an Abertausende von Uhren übermittelt. Funkuhren in der Schweiz empfangen das Signal von einem Langwellen-Sendeturm bei Frankfurt. Uhren mit GPS-Empfänger erhalten die Zeitangabe via Satellit. Computer wiederum bekommen ein Zeitzeichen über das Internet, via das sogenannte Network Time Protocol (NTP). Die Winterzeit dauert laut Bundesamt für Metrologie (METAS) fünf Monate oder genau gesagt bis am 30. März 2014. Dann gilt bis am 26. Oktober wieder die Sommerzeit.
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