Geschichte | Das Walliser Geschichtsmuseum präsentiert «Frühes Mittelalter. Dunkle Zeiten?» im Le Pénitencier

Die Zeiten waren nicht nur finster

Totenzug. Dieses Bild zeigt einen Totenzug vor der Kapelle Saint-Félix von Gerunden und stammt aus der Zeit zwischen 8. und 9. Jahrhundert.Foto C. Bozzoli
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Totenzug. Dieses Bild zeigt einen Totenzug vor der Kapelle Saint-Félix von Gerunden und stammt aus der Zeit zwischen 8. und 9. Jahrhundert.Foto C. Bozzoli
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Quelle: 1815.ch /blo 15.06.19 0
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SITTEN | Wird das frühe Mittelalter Thema, wird zumeist von dunklen Zeiten gesprochen. Doch es waren nicht bloss Schrecken und Not, welche diese Epoche hervorbrachte.

Man wolle mit den Vorurteilen gegenüber jenen Zeiten auf­räumen, heisst es denn auch bei den Verantwortlichen des Walliser Geschichtsmuseums. Sie tun dies nun mit der ­Sonderausstellung «Frühes Mittelalter. Dunkle Zeiten?» im Sittener Ausstellungszentrum Le Pénitencier.

Diese Ausstellung feierte gestern Freitagabend ihre Eröffnung. Sie steht Interessierten nun bis zum 5. Januar jeweils von Dienstag bis Sonntag zwischen 11.00 und 18.00 Uhr offen. Begleitend zur Ausstellung wurde eine Publikation herausgegeben: «Aux sources du Moyen Age. Entre Alpes et Jura de 350 à l’an 1000», wissenschaftlich betreut von der Archäologin Lucie Steiner.

Das Frühmittelalter umfasst die Zeitspanne zwischen dem Ende des Römischen Reiches (5. Jahrhundert) und dem Jahr 1000 – und diese Jahrhunderte werden
fast durchwegs mit dunklen Zeiten gleichgesetzt. Unter anderem mit den Einfäl-
len der Barbaren, welche die römische
Zivilisation zerstört hätten. Archäologische und historische Forschungen der letzten Jahrzehnte entkräften die Klischees von finsteren Zeiten.

In jenen Zeiten vollzogen sich auch soziale und kulturelle Veränderungen, welche die Grundlage bildeten für ein strukturiertes und stabiles System – das Feudalsystem des Mittelalters.

Vom Handel
bis zur Bestattung

«Frühes Mittelalter. Dunkle Zeiten?» lädt nun ein, das ­Frühmittelalter in der Region zwischen Alpen und Jura neu zu entdecken. Vermittelt werden dazu Erkenntnisse von Archäologen, Historikern und anderen Spezialisten dieser Zeitperiode. Nach einem Blick in frühere Forschungen sowie Schulbücher, die mehrere Generationen gekannt haben, beginnt der Parcours mit einer Präsentation der Zeittafel des Frühmittelalters.

Besiedlung des Gebietes und der Handelsaustausch bilden Thema im ersten Stock. Die zweite Etage ist der christlichen Religion – sie prägte das Frühmittelalter – gewidmet. Ein Raum, der Sprache und Schrift thematisiert – insbesondere die Zweisprachigkeit des Wallis –, die auf diese Zeit zurückgehen, leitet in den dritten Stock über. Dort treffen Besucherinnen und Besucher auf Gegenstände, die bei archäologischen Ausgrabungen zutage kamen. Ein besonderer Ausstellungsraum ist den Bestattungen vorbehalten: Diese repräsentieren die verschiedenen Riten, die im Verlauf der Jahrhunderte in Gebrauch waren.

Kirchenschätze ­
bereichern Ausstellung

Die Grosszügigkeit mehrerer Institutionen ermöglicht es dem Walliser Geschichtsmuseum, an der aktuellen Aus­stellung mehrere herausragende Objekte zu präsentieren. Es handelt sich um Objekte, die sehr selten zusammen gezeigt werden.

Besonders wertvoll sind die aus Kirchenschätzen stammenden Stücke. Dazu gehören beispielsweise der Heiligenschrein des Theuderich aus dem 7. Jahrhundert der Abtei von Saint-Maurice und der aus dem 7. Jahrhundert stammende Krummstab des heiligen Germanus aus dem Musée jurassien d’art et d’histoire und das Bursenreliquiar des Altheus aus dem 8. Jahrhundert des Domkapitels Sitten.

Das Schweizerische Nationalmuseum und das Musée d’art et d’histoire de Genève stellten ebenfalls Objekte für diese Ausstellung zur Verfügung. Die Walliser Kantonsarchäologie stellte neues, aus jüngsten Ausgrabungen stammendes Fundmaterial zur Verfügung. Das Musée d’archéologie et d’histoire de Lausanne hat schliesslich durch Leih­gaben einer grossen Anzahl von archäologischen Fundobjekten wesentlich zu dieser Ausstellung beigetragen.

All diese Leihgaben ermöglichen es, die Walliser Funde zu ergänzen und die Zeitperiode in einen grösseren Zusammenhang zwischen Alpen und Jura zu stellen.blo

15. Juni 2019, 05:15
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