Wegen fehlerhafter Hüftimplantate
Firma Depuis Synthes steht Klagen-Flut ins Haus

Auf die Firma Depuis Synthes könnten hohe Schadenersatz-Forderungen zukommen.
Foto: zvg
Depuys Synthes, die Tochterfirma des US-Konsumgüter- und Medizintechnikkonzerns Johnson & Johnson, welche unter anderem eine Produktionswerkstätte in Raron betreibt, steht grosser Ärger ins Haus. Nachdem der Grosskonzern eine ihrer Hüftprothesen vom Markt nehmen musste, wollen die Opfer vor Gericht nun Schadenersatz einklagen.
Das Medizintechnikunternehmen Depuys Synthes musste 2010 Hüftimplantate vom Typ ASR zurückrufen. Von der fehlerhaften Prothese lösten sich Metallteilchen, die im Körper der Patienten zu teils schweren Entzündungen führten.
Wie das Nachrichtenmagazin «10vor10» am Donnerstagabend berichtete, leiden noch heute viele der Betroffenen unter den Folgen. Neuste Berechnungen würden zeigen, dass fast jedes dritte Implantat der Reihe ASR fehlerhaft gewesen sei, heisst es im Beitrag weiter. In der Schweiz sind geschätzte 300 bis 400 Patienten, weltweit rund 30'000 betroffen.
Anfang März erzielte ein erster Kläger gegen Johnson & Johnson und Depuy Synthes vor Gericht einen Erfolg und bekam 8,3 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen. Gegen die Firma will nun auch ein Schweizer Anwalt, der mehrere ASR-Opfer vertritt, gerichtlich vorgehen.
Dem Anwalt zufolge, wusste Depuy Synthes schon Jahre vor dem Rückruf, dass die Prothese Probleme bereitete. Entsprechende interne Dokumente des Unternehmens wurden im Prozess in den USA publik. Gemäss «10vor10» will der Anwalt mit diesen Belegen nun gegen den Grosskonzern vor Gericht ziehen.
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar