Forstwirtschaft | Oberwalliser Forstverein tagte in Saas-Grund
Zehn neue Forstwarte
Zehn Lernende haben im vergangenen Jahr im Oberwallis die Lehrabschlussprüfungen im Forst erfolgreich abgeschlossen.
Die frischgebackenen Forstwarte mit eidgenössischen Diplom wurden an der Generalversammlung des Oberwalliser Forstvereins (OFV) am Freitagabend in Saas-Grund vorgestellt. Im Wallis könne der Bedarf an Forstleuten immer noch selber ausgebildet werden, freute sich Präsident Martin Meyer. Ob dies auch in Zukunft so sein werde, sei jedoch ungewiss. Infolge der zahlenmässig schwächer werdenden Jahrgänge würden die jungen Leute nämlich zunehmend von anderen Branchen abgeworben.
Sorge um Schutzwald
Die geplante Kürzung der Mittel für die Pflege des Schutzwaldes hat die Spitzen des OFV im vergangenen Jahr besonders beschäftigt. Gemeinsam mit dem Oberwalliser Waldwirtschaftsverband (OWW) und Wald Wallis haben sie an verschiedenen Fronten gegen die Streichung der dringend benötigten Gelder gekämpft – und dabei zumindest einen Teilerfolg errungen, wie Meyer berichtete. Die Budgetkürzungen hätten nicht vermieden werden können, seien letztlich aber weniger hoch ausgefallen als befürchtet: «Wir haben Schlimmeres verhindern können», so der OFV-Präsident.
Erstmals Frühpensionierungen
Seit 2014 ist der Vorpensionierungsfonds für das Forstpersonal in Kraft. Für eine solche Regelung hatte sich der OFV jahrelang eingesetzt. Denn im Gegensatz etwa zu den Bauarbeitern hatte das Forstpersonal bisher nicht die Möglichkeit, vorzeitig in den Ruhestand zu treten, obwohl die Arbeit im Wald mindestens so hart ist wie auf dem Bau. Wie Martin Meyer bekanntgab, haben sich mit Slavko Boskovic von Forst Goms, Heinrich Sonnentrücker vom Forstbetrieb Massa und Vladimir Thun vom Forstbetrieb Sonnenberge-Dala nun die ersten drei Forstarbeiter im Oberwallis für die Frühpensionierung entschieden.
Zuversichtlich
Die europaweit dürstere Stimmung im Forst ist gemäss dem Präsidenten im Wallis zunächst weniger zu spüren: «Hier schmerzt es erst richtig, wenn der Kanton bei der Schutzwaldpflege sparen will». Jammern könne manchmal hilfreich sein. Besser sei es aber, selber nach Möglichkeiten und Alternativen zu suchen, sagte Martin Meyer mit Blick auf den Verkauf von Energieholz. Die Preise für Hackschnitzel und Brennholz machten nämlich die Schwankungen anderer Energieträger nicht mit. Und geheizt werde auch, wenn es der Wirtschaft schlecht gehe. Zudem sei die Konkurrenz beim Energieholzverkauf hierzulande weniger gross. Dies und der Umstand, dass Forstleute zumeist Idealisten und der Wald und seine Funktionen unbestritten sind, stimmen Meyer zuversichtlich für die Zukunft der Forstbetriebe.
fm
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