Tiere | Tierheim Oberwallis frustriert
Gemeinden kommen nicht für herrenlose Tiere auf
Im Rahmen des Ausführungsgesetzes zum eidg. Tierschutzgesetz vom 19. Dezember 2014 gibt es eine Verlagerung der Verantwortung von den Kantonen zu den Gemeinden. Letztere scheinen das im Oberwallis schlicht zu ignorieren.
Am 13. Januar 2016 hat das kantonale Veterinäramt sämtliche Oberwalliser Gemeinden zu einer Sitzung eingeladen, um diese über die neuen Bestimmungen des eidg. Tierschutzgesetzes und die damit verbundenen Verpflichtungen der Gemeinden zu informieren. Bis anhin übernahm beispielsweise der Kanton die Kosten für herrenlose Tiere, die etwa bei Hausräumungen, Unfällen, Todesfällen oder Beschlagnahmungen entstehen. Gemäss dem besagten Gesetz müssten neu die Gemeinden dafür aufkommen.
Nur fünf Gemeinden haben positiv reagiert
Birgit Furrer, Leiterin des Tierheims Oberwallis in Eyholz, ist quasi 24 Stunden am Tag 365 Tage im Jahr auf Abruf: «Wir haben in den vergangenen drei Jahren jeden Monat Hunde, Katzen, Kaninchen, Schildkröten und andere Tiere aufgenommen. Notfalltiere werden von der Polizei zu jeder Tages- und Nachtzeit und auch am Wochenende abgegeben. Unser Notfalltelefon steht 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Eigentlich sind wir nur für die Beherbergung verantwortlich. Für alle weiteren Dienstleistungen sieht das neue Gesetz Leistungsverträge vor. Dies wurde an der Sitzung vom 13. Januar 2016 auch so kommuniziert. Nichtsdestotrotz gab es seitens der Gemeinden drei Monate lang keine Reaktion.»
In der Folge verfasste Furrer im April 2016 einen Brief an sämtliche Oberwalliser Gemeinden mit der Bitte, ihre Verantwortung wahrzunehmen, sprich ihren Beitrag zu leisten. Auch damit stiess das Tierheim Oberwallis auf taube Ohren: «Ganze fünf Gemeinden haben sich positiv zurückgemeldet und nur vier (Mörel-Filet, Obergoms, Eggerberg und Leuk) haben eine kleine Spende geleistet.» Das sei definitiv zu wenig, um einen 24-Stunden-Service zu gewährleisten. Sie glaube, dass sich die Gemeinden ihrer Pflicht gar nicht bewusst seien.
Hausräumungen in Herbriggen und Naters
Das Tierheim Oberwallis schreibt inzwischen bald jeden Sonntag Rechnungen und Korrespondenzen für erbrachte Leistungen. Dabei müssten gemäss dem neuen Gesetz eigentlich die Gemeinden das Geld vorschiessen und dieses dann bei den Haltern respektive deren Erben eintreiben. «Die Gemeinden winden sich wie Aale und ignorieren uns schlichtweg», ärgert sich Furrer. Sie erhalte alle Schreiben dankend zurück und bleibe auf den Kosten sitzen.
«Die Gemeinden winden sich wie Aale»
Birgit Furrer
In letzter Zeit nahm das Tierheim Oberwallis am laufenden Band herrenlose Tiere auf oder wurde von der Polizei aufgeboten. Furrer berichtet nebst wildernden Hunden in Steg etwa von Hausräumungen in Herbriggen und Naters: «In Naters hatten wir es mit einer völlig verwahrlosten Messi-Wohnung zu tun. Sowohl in Naters als auch in Herbriggen haben wir Katzen aufgenommen und versorgt, ohne zu wissen, wer dafür aufkommt. Wir konnten die Tiere ja nicht verhungern lassen», so Furrer.
Furrer schlägt Pauschalen vor
Furrer wandte sich inzwischen an den Verband der Walliser Gemeinden: «Ich spreche jetzt nicht mehr von einer Bitte, sondern von einer Forderung. Denkbar wäre etwa eine fixe Pauschale, die jede Gemeinde pro Jahr entrichten könnte. Dies wäre eine solidarische Lösung und würde die Gemeinden vor grösseren Zahlungen schützen. Im Unterwallis kam es kürzlich zu einer Messi-Wohnungsräumung mit 100 Katzen. Da entstehen schnell einmal Kosten von 50000 Franken. Sicher kommt das nicht allzu oft vor, aber es könnte jede Gemeinde jederzeit treffen.»
mk
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Kommentare
hoffnigslos - ↑1↓1
Ich värlieru langsam där gloibu an d ganz mänschheit!
Ich ha immer gmeint so lit wa d tiäri eifach ärschlehnt oder weiss niHa was dass gsehge mu nur im tv, aber nei äs git wirkli so armi lit hie mit isch wa eifach ohni mit der wimpru z zucku tieri umbringund!!
Iich värstah dass nit vär alls hei wier hie gäld zum värsauu und nacher geiz drum äs paar armä tieri z hälfu und de gits n hüäru üfstand!!
Meineder eiguntli di armu tieri hei schi dass sälber üsgläsu in weli famili watsch chemund??
Härzlos isch soeppis
Ier wisset doch nit wevilk wa einum äs tier cha gä...!
Wiär läbe nimme anu dazumal
Ha gmeint d mänschheit chumme mit der zit appa zivilisierter aber da hanni mi demfall gwaltig gitüst!
Wenn mu schini ,,macht,, ame schwächeru cha üslah erst de geits der mänschheit wider güät ... trürig soeppis eiifach nur trürig
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Maria - ↑7↓9
Peter, Du hast vergessen, dass der Wolf von den "Ausserirdischen oder, wenn du lieber willst, von den Extraterrestren heiss geliebt wird.
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luwa - ↑26↓17
Die Gemeinden sind sicher nicht für alle herrenlosen Tiere verantwortlich,verantvortlich sind die , die das alles verursachen und die müssen auch zur Verantwortung gezogen werden denen muss die Rechnung gestellt werden und nicht den Gemeinden , die können nichts dafür das es so Verantwortungslose Menschen und Messis gibt. Und wenn es soviele herrenlose Katzen usw. gibt machen wie ich, selber regeln und das ist noch das billigste,die brauchen auch kein Futter und auch keine Betreung mehr.
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Seiler - ↑1↓0
Was ist das für ein völlig dummer kommentar....
Sabrina - ↑3↓0
Luwa findesch de dü das richtig entscheidig das dü eifach tieri umbringsch? Sorry das was dü va dier gisch isch unner aller sau.... aber ver üsländer heiwer de gäld oder wie?? Aber ver es tierli wa veli mal eppis zfrässu va dier fordrut nit??? Würdi mal uberlegge aber äbe äs isch ja nur e tier....
pia - ↑9↓9
Die Sandortgemeinde ,ist die zuständige Behörde.und als solche auch zur übernahme der Kosten verpflichtet. Sie kann die Eigentümer zur Kostenübernahme weiter verpflichten.
Maria - ↑30↓8
Steuergelder für wilde Katzen und herrenlose Hunde? Es ist bestimmt auch nicht im Sinne des Tieres selber, es zu jedem Preis leben oder leiden zu lassen. Und wer sein Tier in Pension gibt, wir wohl selber dafür aufkommen können. Jaja! Es forder sich sehr einfach!
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Pia - ↑12↓6
Wenn die Polizei Tiere abgibt sollen diese Kosten auch übernommen werden. Die Leute die Ihre Tiere in Pension geben müssen selber zahlen.
Peter - ↑15↓43
Das Wallis ist eh Tierfeindlich. Ausser es seien Schafe.
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Sophie - ↑5↓6
Gebe Dir recht. Manche Leute haben die Meinung, dass Tiere nichts empfinden und man mit denen umgehen kann wie abgelegte Wäschestücke. Dieses Unverständnis und Härte gegenüber anderen Lebewesen finde ich zum Kotzen. Schäme mich der Spezies Mensch anzugehören dieser nimmt sich viel zu wichtig. Nur weil ein Tier nicht in unserer Sprache redet ist es noch lange kein nichts. Wer Tiere hat und jeden Tag sieht wieviel Freude sie vermitteln kann solche harten Menschen nicht verstehen.