Naturgefahren | Indirekte Folgen der Hangrutschungen am Aletschgletscher

Gletscher-Bahn Moosfluh wegen Senkung geschlossen

Bergstation der Gletscherbahn Moosfluh mit dem Aletschgletscher im Hintergrund: Unter dem Betonfundament ist aufgrund geologischer Senkungen ein Hohlraum gebildet.
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Bergstation der Gletscherbahn Moosfluh mit dem Aletschgletscher im Hintergrund: Unter dem Betonfundament ist aufgrund geologischer Senkungen ein Hohlraum gebildet.
Foto: zvg

Der Berg lebt. Die Abspaltung bei der Moosfluh ist klar ersichtlich.
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Der Berg lebt. Die Abspaltung bei der Moosfluh ist klar ersichtlich.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 15.10.16 4
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Aufgrund von geologischen Setzungen unter dem Betonfundament der Bergstation Moosfluh ist am Freitag auf der Riederalp die Gletscherbahn Moosfluh vorsorglich geschlossen worden. Unter der Wanne der Bergstation hat sich ein Hohlraum gebildet, der raschmöglichst hinterfüllt werden soll.

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Am linken Rand des Aletschgletschers im Gebiet Moosfluh-Sparrhorn haben sich in den letzten Wochen Rutschungen beschleunigt, die Geologen schon seit langem bekannt sind. Dabei kam es zu Rissen und in einigen Steilhängen zu Steinschlag. Darum wurden Wanderwege auf dem Gemeindegebiet von Riederalp gesperrt.

Nun ist auch die Gletscher-Bahn Moosfluh - zumindest indirekt - von den Rutschungen betroffen. Unter der Wanne der Bergstation Moosfluh wurde eine Senkung festgestellt. Der Betrieb ist deshalb am Freitag eine Woche früher als geplant präventiv eingestellt worden. «Mit dieser Massnahme wollen wir den wichtigen Wintersportbetrieb auf der Moosfluh sichern», sagt Valentin König, CEO der Aletsch Riederalp Bahnen AG, auf Anfrage des «Walliser Boten».

Die Einstellung des Betriebs sei aufgrund einer am Donnerstagabend vorgenommenen Analyse durch externe Fachspezialisten erfolgt. «Diese hat ergeben, dass durch die geologischen Setzungen unter der Wanne der Bergstation ein Hohlraum entstanden ist. Diesen Hohlraum gilt es nun sobald als möglich zu ‚hinterfüllen’, damit der Betrieb der Gletscherbahn Moosfluh auf den Winter hin wiederum plangemäss aufgenommen werden kann.» Als Kompensations-Massnahme verkehre ab sofort bis Ende Herbstsaison vom 23. Oktober die Sesselbahn Hohfluh zu den normalen Betriebszeiten von 8.30 bis 16.30 Uhr.

Fundament in einer Betonwanne

Gleichzeitig hält König aber fest, dass für die Benutzer der Bahn zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden habe. Die Arbeiten zur Hinterfüllung des Hohlraums hätten eigentlich erst nach Ende der Herbstsaison am 23. Oktober ausgeführt worden sollen. «Damit bleibt nun aber auf Hinblick auf die Wintersaison genügend Zeit die baulichen Massnahmen ohne Druck auszuführen.»

Die Gletscherbahn Moosfluh wurde von der Aletsch Riederalp AG auf die Wintersaison 2015 in Betrieb genommen. Beim Bau wurde berücksichtigt, dass sich die Bergstation in einem Sackungsgebiet befindet. Der Untergrund bewegt sich wegen des stetigen Rückgang des Aletschgletschers. Die stütztende Wirkung des Eises fehlt so zunehmend, mit der Folge, dass das Gebiet Moosfluh-Sparrhorn stetig, aber sich in Richtung Nordwesten driftet.

Das Fundament der Bergbahn liegt deshalb in einer Betonwanne mit einem Gewicht von 1000 Tonnen, welche horizontale und vertikale Verschiebungen von 11 Metern horizontal und 9 Metern vertikal ausgleichen kann. Sensoren und GPS-Empfänger kontrollieren dabei permanent Anlage und Untergrund. So können die Bergstation und Teile der Mittelstation sowie die Bergbahnstützen immer wieder neu ausgerichtet werden.

Verlangsamte Rutschungen

Die überwachte Fläche am Aletschgletscher umfasst rund einen Quadratkilometer. Die ins Rutschen geratene Geländemasse hat ein Volumen von über 200 Millionen Kubikmetern und bewegte sich in den letzten Wochen phasenweise über 70 Zentimeter pro Tag. «In den letzten Tagen haben sich die Rutschungen verlangsamt. Das zeigen die installierten Messgeräte und Cams im Gebiet», sagt Peter Schwittter, Spezialist für Naturgefahren, auf Anfrage. Er ist täglich auf Kontrollgängen im betroffenen Gebiet.

Häuser sind nicht gefährdet. Der Kanton ruft die Bevölkerung und die Wanderer dazu auf, die Signalisationen zu beachten und die am Beginn der betroffenen Wanderwege aufgestellten Schranken nicht zu umgehen.

zen
15. Oktober 2016, 13:51
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Kommentare

  • Gletscherbahn - vor 9 Jahre ↑23↓21

    Dü hesch appa kei shnig gletschi.
    Und willt nu z maskotchen va der aletsch arena si? Schade

    antworten

  • Gletschi - vor 9 Jahre ↑38↓32

    Wieso wird nicht sofort die Ganze Bergstation runter bis Blausee zurückgebaut? Die jetzige Bergstation wird irgendwann mit dem ganzen Nordhang abrutschen. 1000 Tonnen auf dieser rutschenden Moräne?????

    antworten

    • AM - vor 9 Jahre ↑16↓5

      josef, ich mache mir solche Gedanken schon lange. Wäre vielleicht gescheiter die Südseite zu beobachten anstatt die neuesten Absenkungen in cm auf der Nordseite zu publizieren.
      Im schlimmsten Momentum könnte das Einfluss bis nach Bitsch Mörtel-Filetto haben oder auch Einflussbereich des Rottens sein. Wer weiss.

    • josef - vor 9 Jahre ↑17↓19

      Alle reden nur von der Nordwand!Auch auf der Südseite haben sich Risse gebildet!!! Auch hier ist ein abrutschen des Hanges möglich...

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