Wildtiere | Nächtlicher «Störenfried» lässt Pferde durchgehen

«Ich konnte klar einen Wolf erkennen» 

Auf dieser eingezäunten Weide in der Nähe von Agarn soll Ende März ein Wolf aufgetaucht sein.
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Auf dieser eingezäunten Weide in der Nähe von Agarn soll Ende März ein Wolf aufgetaucht sein.
Foto: 1815.ch

Quelle: 1815.ch /pan 09.04.15 3
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Am Freitag, 27. März soll sich in Dorfnähe von Agarn ein Wolf auf einer Pferdekoppel gezeigt haben. Durch die Anwesenheit des Eindringlings büxten zwei Pferde aus. Eine Halterin hat den Vorfall beobachtet.

Die Augenzeugin, welche ungenannt bleiben will, ist sich sicher: Das «struppige und hagere» Tier, das in der Nacht von Freitag auf Samstag vor einer Woche zwei Pferde in einem Gehege in der Nähe des Campings Torrents bei Agarn aufscheuchte, ist ein Wolf gewesen. Die Tiere gerieten in Panik und rissen den nicht unter Strom stehenden Zaun nieder. Danach suchten sie Schutz bei einem Hengst, der zusammen mit einem Pony auf einer benachbarten Anlage in unmittelbarer Nähe zum Grundstück der Besitzerin gehalten wird – die Tiere der Augenzeugin.

Begegnung endete ohne Verletzungen

Durch die stampfenden Huftritte des portugiesischen Lusitano-Hengstes, mit denen dieser auf die nächtliche Störung des Eindringlings auf der angrenzenden Weide reagierte, wurde die Pferdebesitzerin gegen 2.45 Uhr aus dem Schlaf gerissen. «Als ich das Fenster öffnete, um der Ursache des Tumults vor dem Haus auf den Grund zu gehen, erkannte ich im Lichtschein der Strassenlampe in ein paar Metern Entfernung einen Wolf. Dieser bewegte sich in Richtung der ausgebüxten Pferde querfeldein über die Wiese.» Sobald das «grau-schwarze» Tier die Pferdebesitzerin am Fenster bemerkte, habe dieses unvermittelt innegehalten und sich geduckt. Nur Sekunden später habe es das Weite gesucht. Die kurze Begegnung endete für die schutzsuchenden Pferde zwar mit einem grossen Schrecken, jedoch ohne Verletzungen.

Die Anwohnerin ist überzeugt, dass es sich beim Störenfried um ein Grossraubtier gehandelt haben muss. «Im Licht der Strassenlaterne konnte ich klar einen Wolf erkennen», versichert sie. Ein weiteres Indiz sei das ungewöhnliche Verhalten der Pferde gewesen. «Durch die vielen Spaziergänger, nicht selten Hunde mitführend, welche beinah täglich die Gehege der Pferde passieren, sind die Tiere sowohl an kleine als auch an grosse Hunde gewöhnt. Auf diese reagieren sie üblicherweise gelassen.» Ferner habe der Hengst nach dem Intermezzo laufend an den Gattern patrouilliert und ihr Pony, das sich meist sehr neugierig zeigen würde, habe sich während mehreren Tagen in seine Box zurückgezogen.

Keine Wolfsspuren gefunden

Wildhüter Thomas Imboden bestätigt den Zwischenfall bei Agarn. Ob es sich beim Ruhestörer tatsächlich um einen Wolf gehandelt hat, will er weder bestätigen noch dementieren. Imboden hält sich an die Fakten: «Vor Ort haben keine Wolfsspuren sichergestellt werden können.» Der Wildhüter wurde rund zwei Stunden später auf Platz gerufen. In diesem Zusammenhang hält Imboden fest, dass auch bei den derzeit stattfindenden nächtlichen Wildzählungen im Gebiet keine Hinweise auf einen Wolf hätten festgestellt werden können.

Seit dem Vorfall von vor einer Woche ist es in der Umgebung der Pferdeweiden bei Agarn ruhig geblieben. Der mutmassliche Wolf sei nicht mehr zurückgekehrt, zeigt sich die Halterin erleichtert. Sie fühlt sich durch das Ereignis indes darin bestätigt, die Elektrozäune ihrer Anlage fast pausenlos mit Strom zu sichern – eine nicht uneffektive Schutzmassnahme gegen ungebetene Gäste, die sich von unter Strom gesetzten Umzäunungen zumindest abschrecken liessen, ist sie überzeugt. «Ich habe noch kein Tier gesehen, das sich einem in Betrieb stehenden Elektrozaun bis auf nur wenige Zentimeter genähert oder sich gar unter diesem durchgewühlt hätte.»

Elektrozäune können abschrecken

Die Theorie, dass insbesondere Tiere durch die Schreck- oder Schockwirkung von elektrischen Weidezäunen daran gehindert werden, auf ein umzäuntes Gelände zu gelangen, werden durch die jüngsten Vorfälle bei Salgesch und Agarn jedenfalls nicht widerlegt: Derweil die beiden Tiere der Augenzeugin nicht tangiert wurden, waren die restlichen Koppeln, auf denen es zu tatsächlichen oder versuchten Angriffen eines Wildtiers gekommen ist, wohl eingezäunt, die Gatter jedoch nicht elektrisch gesichert.

09. April 2015, 07:00
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Kommentare

  • Zuhörer - vor 10 Jahre ↑36↓10

    Komisch.....zum 3x mal will der Wildhüter nichts von einem Wolf wissen....

    antworten

    • Il lupo - vor 10 Jahre ↑9↓1

      Es ist wie bei den 3 Bekannten :
      - nix gesehen - nix gehört - nix gesagt .....
      fein aus der Sache raus.

  • Trissel - vor 10 Jahre ↑12↓47

    lasst den Wolf leben und erschiesst die Schafe.
    Trissel

    antworten

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