Tierschutz | Kaninchenhilfe Schweiz erstattet Anzeige

«Fehlerhafte» Kaninchen ausgesetzt

Verwahrlost. Eines der weiblichen Jungtiere wird von der Tierärztin untersucht.
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Verwahrlost. Eines der weiblichen Jungtiere wird von der Tierärztin untersucht.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch/WB 04.08.15 11
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Sieben mutmasslich ausgesetzte Kaninchen haben am Dienstag die Kaninchenhilfe Schweiz auf den Plan gerufen.

Die Langohren, fünf ausgewachsene Rammler und zwei weibliche Jungtiere, wurden am Dienstagmorgen beim Sportplatz von Lalden von Spaziergängern gefunden. Ihre Hunde hatten die Tiere im Gras aufgespürt. Der tierische Fund wurde zunächst dem Tierschutz Oberwallis gemeldet, welcher umgehend die Kaninchenhilfe Schweiz benachrichtigte. Jane Walter geht davon aus, dass die Kaninchen in der Nacht auf Dienstag ausgesetzt worden sind. Die Hundehalter führten ihre Vierbeiner täglich in fraglichen Gebiet aus, doch hätten die Hunde erst beim gestrigen Rundgang angeschlagen, als sie die pelzigen Gefährten erschnüffelten, gibt die Vizepräsidentin des in Visp ansässigen Vereins zu bedenken.

Indizien dafür, dass die Kaninchen bewusst ihrem Schicksal überlassen wurden und nicht bloss entlaufen sind, lieferte ihren Angabe zufolge auch die veranlasste tierärztliche Untersuchung. Die Tiere seien «sehr abgemagert» und wirkten verwahrlost. Bei einem Tier sei fraglich, ob es die Nacht überstehe, berichtet Jane Walter. Offensichtlich seien die Kaninchen auch ausgehungert gewesen. Tierärztin Romaine Werlen in Glis habe festgestellt, dass sie erst kürzlich viel frisches Gras gefressen hatten. Weshalb die Kaninchen ausgesetzt worden seien, darüber könne freilich nur spekuliert werden. Gemäss früheren Züchterin, welche die Langohren begutachtete, handelt es sich um Rassekaninchen, die aber «Fehler» aufweisen und deshalb für die Zucht ungeeignet sind. Da habe wohl jemand «aussortiert», so die Vermutung der Kennerin.

Jane Walter die im Stich gelassenen Tiere vorerst einmal in Obhut genommen. Sie werden nun über die Tiermeldezentrale ausgeschrieben und gehen ins Eigentum des Vereins über, wenn sich ihr Halter nicht meldet. «Gesunde Kaninchen vermitteln wir weiter», sagt Walter. Jetzt will sie bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Auch wenn die Verantwortlichen in solchen Fällen nur selten zur Rechenschaft gezogen werden können, erhofft sich die Tierschützerin von der Anzeige zumindest eine abschreckende Wirkung.

fm
04. August 2015, 20:47
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Kommentare

  • Boris Smutov - vor 10 Jahre ↑1↓18

    Unnütze Nager. Zur Zucht ungeeignet, zum Verzehr zu mager, also weg damit.

    antworten

  • Notter - vor 10 Jahre ↑11↓2

    Das ganze ist doch ein Problem unserer oberflächlichen Spass und Konsum Gesellschaft: Der "Jöö" Effekt hält im Alltag halt nicht lange halt...

    antworten

  • Gabi Castelberg - vor 10 Jahre ↑8↓1

    Mein 2. Kommentar war eine Antwort auf R. Schmids Ausführungen!

    antworten

    • Boris Smutov - vor 10 Jahre ↑7↓8

      Sie machen es nur schlimmer!

  • Gabi Castelberg - vor 10 Jahre ↑13↓4

    Ja, das stimmt, es ist entsetzlich, dass Schafe und andere Tiere vom Wolf gerissen und so schlimm zugerichtet werden. Ich finde dies auch grauenhaft!
    Nur, der einzige Unterschied besteht für mich darin, dass ein Wolf leider nur instinktiv "handelt", ein Mensch jedoch ein Wesen mit Bewusstsein und einem Gewissen wäre, das Verantwortung für seine Taten trägt. Ein Tier ist nicht so "feudal" ausgestattet.
    Allerdings macht es für die Opfer keinen Unterschied, ob das Leiden bewusst oder unbewusst verursacht wurde. In diesem Sinne bin ich mit Ihnen einverstanden!

    antworten

    • Boris Smutov - vor 10 Jahre ↑4↓7

      Sie wollen uns doch verulken, oter?

  • Gabi Castelberg - vor 10 Jahre ↑14↓2

    Solch verantwortungs- und herzloses Verhalten sollte massiv bestraft werden! Tiere sind keine Ware, die man beliebig "entsorgt", sondern empfindsame Geschöpfe! Es ist beschämend, wozu Menschen, die eigentlich mit der Haltung von Haustieren, egal welcher Art, eine Verantwortung übernehmen, sie jedoch nicht wahrnehmen, imstande sind.
    Würde die Menschheit mehr im Sinne Albert Schweitzers leben und handeln, gäbe es bedeutend weniger Leid auf dieser Welt:
    "Ethisch ist der Mensch nur, wenn ihm das Leben als solches, das der Pflanze und des Tieres wie das des Menschen, heilig ist und er sich dem Leben, das in Not ist, helfend hingibt."

    antworten

    • Nora B. - vor 10 Jahre ↑6↓10

      Ich heul gleich los.
      Haben sie denn nichts besseres zu tun, als hier die Joan de Arc für ein paar ausgesetzte Rammler zu mimen? Und wie hart sollte die Strafe für das Freilassen von Hasen sein? Auspeitschen? Ich fasse es nicht.

    • Rene - vor 10 Jahre ↑5↓5

      @ R.Schmid
      Ich dachte immer es wäre eine "Sauerei" Tiere einzusperren!?!?
      Wenn die jetzt, wo alles wächst und blüht in der Natur nicht zu Fressen finden, haben die wohl mehr als nur leichte Fehler.
      Wollen wir sie lieber betreuen lassen?

    • Frank - vor 10 Jahre ↑11↓2

      @R.Schmid: Nein, sie schätzen die Situation völlig falsch ein. Ein Mensch weiss was er tut, er handelt gemäss seinen ethischen und moralischen Wertvorstellungen. Ein Wolf ist ein Tier und handelt instinktiv. Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

    • R.Schmid - vor 10 Jahre ↑9↓15

      Einverstanden, das war eine "Sauerei" Tiere einfach auszusetzen, aber wo bleibt der Aufschrei wenn Schafe vom Wolf gerissen werden. Genau diese Reaktion wünsche ich von Euch auch bei Wolfsübergriffen auf unsere Schafe und anderen Nutztiere. Dann wäre mir diese Empörung noch viel sympatischer.

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