Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative im Oberwallis
Kein Run auf Immobilien

Maiensäss Niwärch oberhalb von Ausserberg (Symbolbild).
Foto: zvg
Anhaltende Diskussionen über die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative führen zu Verunsicherung im hiesigen Immobilienhandel.
Im Jahr 2012 hat die Credit Suisse prognostiziert, dass die Annahme der Zweitwohnungsinitiative einschneidende Konsequenzen für touristisch geprägte Regionen haben wird. In Gemeinden mit einem mehr als 20-prozentigem Anteil an Zweitwohnungen würden bestehende Zweitwohnungen mit grosser Wahrscheinlichkeit kaum mehr oder viel teurer verkauft werden. 1815.ch hat bei Oberwalliser Immobilienhändlern nachgefragt, wie sich der Handel derzeit entwickelt.
Verunsicherung bei der Kundschaft
Wie Max Williner, Immobilienhändler in Grächen, auf Anfrage berichtet, sieht die Gesamtsituation derzeit nicht rosig aus. «Seit der Initiative ist die Nachfrage sehr schlecht.» Zudem seien die Banken bei Kreditgesuchen sehr skeptisch, während man zugleich auch noch über Zweitwohnungsabgaben diskutiere. «Im Moment ist eher eine Nachfrageabschwächung erfolgt», betont auch Hans-Ulrich Weger von der Weger AG. Grund sei die Verunsicherung, welche sich bei der Kundschaft bemerkbar mache.
Einerseits ist diese Verunsicherung auf die Befürchtung zurückzuführen, dass die Preise in Zukunft steigen könnten. Andererseits machen sich die anhaltenden Diskussionen rund um die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative bemerkbar. «Potenzielle Käufer sind aufgrund der fehlenden Rechtsgrundlage verunsichert», so Weger. Der von verschiedenen Seiten prognostizierte Run auf bestehende Ferienwohnungen scheint demzufolge bislang ausgeblieben zu sein.
Steigende Preise?
Verschiedene Makler teilen gleichzeitig mit, dass bislang kein Preisanstieg bei bestehenden Immobilien auszumachen sei. Gemäss Georges Grand von Grand Immobilien gilt die Regel, nach der sich der Preis nach Standort und Nachfrage richtet. Bei der Nachfrage sieht er aufgrund der gemachten Erfahrungen seit einiger Zeit eher ein zunehmendes Interesse aus der Deutschschweiz.
Immobilienmakler Armin Agten geht davon aus, dass bestehende Immobilien langfristig an Preis gewinnen werden. Er stellt ausserdem grundsätzlich fest, dass Wohnungen oder Gebäude im Talgrund aktuell gefragter sind. Allerdings seien auch spezielle Maiensässe sehr gesucht. «Maiensässe bis ca. 150'000 Franken, abgelegen und trotzdem mit Zufahrt gesichert und möglichst mit eigener Quelle könnte ich wöchentlich verkaufen», teilt Agten mit.
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