Schwerverkehr | Astra liefert erstmals detaillierte Zahlen
Bis zu 32 Gefahrengüter-Transporte pro Tag am Simplon

Hausgemacht. Im Schnitt fahren pro Tag 215 von 320 Lastwagen am Simplon vom und ins Wallis.
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Pro Tag queren zwischen 250 und 350 Lastwagen den Simplonpass, etwa jeder zehnte befördert Gefahrengüter. Dies zeigen Erhebungen der letzten fünf Monate, welche den Simplonpass-Gemeinden am Donnerstag vom ASTRA präsentiert wurden.
Nach einer Reihe schwerer Lastwagen-Unfälle am Simplon, darunter jener beim Bildackerkreisel in Gamsen vom Januar 2015, fordern die Simplonpassgemeinden mehr Sicherheit für Gefahrengut-Transporte. Unklar war bis anhin allerdings, mit welcher Anzahl von Fahrten mit gefährlichen Gütern man es am Simplon zu tun hat.
Deshalb ist im Juli 2015 in der Kaltwassergalerie auf dem Simplonpass eine Erfassungsstelle installiert worden. Eine repräsentative Auswertung sollte erst nach einem Jahr erfolgen. Auf Anfrage der Gemeinden ist nun aber bereits nach fünf Monaten eine Zwischenbilanz gezogen worden. «Das Verkehrsaufkommen am Simplonpass ist grossen Schwankungen unterworfen. Deshalb sind die jetzt vorliegenden Zahlen mit Vorsicht auf deren Interpretation zu behandeln», sagt ASTRA-Mediensprecher Mark Siegenthaler auf Anfrage gegenüber 1815.ch.
Bis zu 32 Gefahrengüter-Transporte täglich
Dennoch geben die jetzt vorliegenden Zahlen erste Aufschlüsse, was die Fahrten von Lastwagen über den Simplonpass anbelangt, die im Gegensatz zum Personenverkehr übers Jahr gesehen relativ stabil sind. Im Schnitt überquerten im Zeitraum Juli bis November 2015 pro Tag zirka 250 bis 350 Lastwagen den Simplon. Beim Personenverkehr sind am Simplon im Reisemonat August pro Tag 4300 Fahrzeuge erfasst worden, im November hingegen waren es täglich durchschnittlich nur deren 1800.
Was den Anteil der Gefahrengütertransporte am Gesamtaufkommen der Lastwagenfahrten betrifft, liegt dieser bei 9 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet das, das im Durchschnitt pro Tag zwischen 22 und 32 LKWs mit gefährlichen Gütern auf der Simplonpassstrasse unterwegs sind. Übers Jahr gerechnet ergäbe das etwa 8000 bis 11000 Gefahrengütertransporte am Simplon.
Nur 32 Prozent Transitverkehr
Ebenso interessant sind Erhebungen des ASTRA mit der Bluescan-Technologie. «Sensoren im ganzen Wallis erlauben dabei die gezielte Erfassung von Ziel- und Quellverkehr sowie Transitverkehr», erklärt Siegenthaler. «Diesbezügliche Daten lagen bis anhin nicht vor, erstaunen aber trotz fehlender Vergleichswerte dennoch. Die Zahlen belegen, dass 70 Prozent des Personenwagenverkehrs am Simplonpass seinen Ausgangs- beziehungsweise Zielort im Wallis hat, 41 Prozent davon im Oberwallis.» Die restlichen 30 Prozent gehen als Transitverkehr durch, grösstenteils aus den Kantonen Bern und Waadt.
Dasselbe Bild beim Lastwagenverkehr. Der grösste Teil der Lastwagen (68 Prozent), die den Simplon queren, starten entweder im Wallis oder haben als Ziel das Wallis. Lediglich 32 Prozent der Laster nutzen den Simplon als reine Transitstrecke. Ganz im Gegenteil zum grossen Sankt Bernhard im Unterwallis: Dort macht der Anteil des Transitverkehrs 65 Prozent aus – zumeist mit Ziel- oder Ausgangspunkt im Kanton Waadt.
«Das zeigt auf, welche wichtige Funktion der Simplon für den Kanton Wallis hat. Die Bedeutung des Simplons für das Wallis ist damit noch grösser als bisher angenommen. Das gilt sowohl für den Personenverkehr wie auch für den Lastwagenverkehr. Im Schnitt fahren pro Tag 215 von 320 Lastwagen am Simplon vom und ins Wallis.»
zen
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Kommentare
Karl - ↑2↓1
Die Statistik stimmt schon, aber sie haben die LONZA vergessen, dann siehts anders aus.
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Rottebüeb - ↑6↓1
Beim Schweizer Zoll werden doch alle Papiere erledigt. Wieso geben die keine Papiere bzw. Statistik raus? Astra und Zoll sind zwar 2 verschieden Departemente aber eine Zusammenarbeit wäre da doch möglich. Der abgebildete LKW transportiert heissen Teer um unter Anderem Dachpappe herzustellen.....geht auch unter Gefahrengut (ADR).
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rollover - ↑7↓5
Traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast.
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