Lonza | Wettbewerbsfähigkeit sinkt wegen Wechselkurs

Personalabbau am Standort Visp

Lonza will weiter einsparen.
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Lonza will weiter einsparen.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 22.07.15 8
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Trotz verbesserter Ergebnisse des Chemieunternehmens Lonza besteht in Visp die Gefahr, dass der Standort nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses weniger wettbewerbsfähig sein wird. Ein Personalabbau ist vorgesehen.

In den ersten sechs Monaten hat Lonza beim Umsatz um 5,8 Prozent auf 1,9 Milliarden Franken zugelegt. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA wuchs um 3,6 Prozent auf 375 Mio. Franken. Der Reingewinn fiel um knapp 21 Prozent auf 111 Millonen Franken, wie das Chemieunternehmen Lonza mit Hauptsitz in Basel schreibt.

Stellenabbau von 90 Stellen

Nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Januar hatte Lonza Massnahmen angekündigt, ohne diese aber zu präzisieren. In Visp bestehe die Gefahr, dass Lonza aufgrund der vom Schweizer Franken abhängigen Fixkostenbasis weniger wettbewerbsfähig sei, schreibt das Unternehmen weiter.

Während des Visp Challenge Programms, welches im Jahr 2012 gestartet wurde, seien viele wichtige und erfolgreiche Massnahmen durchgeführt worden. Daraus wurden spezifische, zielgerichtete Massnahmen identifiziert; dazu gehört in bestimmten Bereichen auch ein Einstellungsstopp, um es dem Unternehmen zu ermöglichen, die Belegschaft durch eine natürliche Fluktuation zu reduzieren und die Auswirkung des Euro-Wechselkurses auszubalancieren. Im Laufe der Zeit werden diese Massnahmen zu einem Personalabbau von etwa 90 Stellen führen, wobei weitere Effizienz- und Produktivitätsmassnahmen durchgeführt werden.

Restrukturierungsmassnahmen

Im Pharma&Biotech Segment verzeichnete Custom Manufacturing ein robustes Ergebnis. Die insgesamt gute Kapazitätsauslastung habe erneut eine positive Auswirkung auf das Segmentergebnis gehabt. Die Anpassung der bestehenden Anlage für die mikrobielle Fermentation in Visp zur Deckung zusätzlicher Kundenbedürfnisse und der zukünftigen Marktnachfrage verläuft nach Plan. Nach Fertigstellung der laufenden Engineeringarbeiten wird diese Anlage verschiedene Produkte herstellen können.

Zum 30. Juni 2015 hatte Lonza entschieden , die mikrobiellen Aktivitäten am Standort Visp (CH) weiter zu konzentrieren und das Produkteportfolio des tschechischen Standortes Kourˇim zu optimieren. Als Folge hat Lonza eine Wertminderung des Anlagevermögens von Kourˇim in der Höhe von CHF 36 Millionen sowie zusätzliche Belastungen von 9 Millionen Millionen erfasst. Sämtliche Aufwendungen seien als «Herstellkosten der verkauften Waren» erfasst.

«Immer noch beeinflusst»

In den letzten Jahren konnte Lonza eine wesentlich bessere Balance der Geschäfte, Tätigkeiten und Assets weltweit erreichen, wodurch die Abhängigkeit von der Schweiz entsprechend reduziert werden konnte. Mit dem Hauptsitz in Basel und dem Standort in Visp sei man jedoch immer noch von regulatorischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Ursprungsland beeinflusst.

Aus diesem Grund beobachte man «mit einer gewissen Besorgnis, wie der Industrie gegen- über immer mehr Hürden aufgebaut werden», deren Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich durch den starken Schweizer Franken herausgefordert wird. Wenn die Schweiz ihren Industriestandort nicht weiter benachteiligen wolle, müssen Politiker und Regulierungsbehörden gut überlegte und sorgfältige Ansätze wählen, fordert das Unternehmen.

Agro Ingredients erlebte eine robuste Marktnachfrage, sowohl in der biotechnologischen als auch in der chemischen Auftragsherstellung, was zu einer höheren Kapazitätsauslastung der Anlagen führte. Man konnte ausserdem ein anhaltendes Interesse an unseren Fertigungsmöglichkeiten für die Fermentation beobachten und die Pipeline weist ein stetiges Wachstum auf. Die Anlagen in Visp verzeichneten eine gute Kapazitätsauslastung für die chemische Auftragsherstellung von fortgeschrittenen Zwischenprodukten und Wirkstoffen für Herbizide, Fungizide und Insektizide.

Weiteres Wachstum und Investitionen in Visp

Verschiedene Optimierungsprojekte für die Produkte in Visp sind im Gange und werden im Jahr 2015 und darüber hinaus Wachstum erbringen. Ein tragischer Unfall in der Produktionsanlage in Visp hatte einen Lieferunterbruch des Lonzacure™ DETDA-80 Produkts für ungefähr vier Monate zur Folge. Das Unternehmen plant, die Produktion in diesem Sommer wieder aufzunehmen.

Man habe den Produktmix im Bereich Microbial Custom Manufacturing genau überprüft und sich aufgrund der starken Marktnachfrage entschieden, die Investitionen in den Betrieb in Visp zu erhöhen. Durch die Anpassung der bestehenden Anlage werde man in der Lage sein, verschiedene Produkte herzustellen und damit die Risiken im Portfolio in Zukunft noch weiter zu minimieren. In Folge der laufenden Konsolidierung der mikrobiellen Betriebe am Standort in Visp nimmt man im ersten Halbjahr in Kourˇim Restrukturierungsmassnahmen in der Höhe von 45 Millionen Franken vor.

rul
22. Juli 2015, 07:32
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Kommentare

  • Lonzianer - vor 10 Jahre ↑21↓5

    Wenn die Lonza Geld sparen will, dann sollte sie vielleicht mal ihren viel zu grossen Verwaltungsapparat in Visp verkleinern.

    antworten

  • leo - vor 10 Jahre ↑11↓14

    Lasst doch die über 60 gehen, junge kommen von selbst.

    antworten

  • Klara Zenruffinen - vor 10 Jahre ↑12↓23

    @Moritz Schwerry: laut Farbenlehre = rot + grün = braun. Nein, ich vertrete kein braunes Gedankengut.

    antworten

  • Sebastian - vor 10 Jahre ↑28↓13

    Typisch Abzocker, da machen sie 111 Millionen Gewinn und streichen dann 90 Stellen. Das ist ein Skandal!
    Zudem drohen sie der noch der Politik. Damit ihre bürgerlichen Marionetten ja nicht auf die Idee kommen auch mal etwas für die Leute zu machen.
    Und zu Herr Schwery: Diesen Schlamassel haben die bürgerlichen Parteien angerichtet, aber nur weiter so. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber.

    antworten

  • Moritz Schwerry - vor 10 Jahre ↑30↓22

    Bitte Frau Zenruffinen. Verschonen sie uns mit ihren "Rot-Grünen" Kommentaren hier auf 1815.
    Lesen sie in aller Ruhe die rote Analiese und leben sie in ihrer Traumwelt weiter. Danke

    antworten

  • Rudolph - vor 10 Jahre ↑15↓29

    Je weniger Chemie, desto besser!

    antworten

  • Klara Zenruffinen - vor 10 Jahre ↑23↓40

    Die Schweiz ist dank ihrer Abschottungspolitik der letzten zwei Jahrzehnte sehr teuer geworden, dass sich immer Wenigere die Produkte aus der Schweiz leisten können. Wir haben dies so gewollt und müssen jetzt die Konsequenzen tragen.

    antworten

  • Stumpujosi - vor 10 Jahre ↑18↓13

    Immer nur stellenabbau...

    antworten

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