Tierschutz | Wiederholt mit Beleidigungen und übler Nachrede konfrontiert

Massive Missstände beschäftigten Oberwalliser Tierschutz

Auch schlechte Haltungsbedingungen von Tieren, in diesem Fall eine Zwingerhaltung von Hunden, beschäftigten den Tierschutz Oberwallis im letzten Jahr.
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Auch schlechte Haltungsbedingungen von Tieren, in diesem Fall eine Zwingerhaltung von Hunden, beschäftigten den Tierschutz Oberwallis im letzten Jahr.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 26.02.17 5
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Der Tierschutz Oberwallis hat an seiner GV am vergangenen Freitag auf ein arbeitsintensives und bewegtes Jahr zurückgeblickt. Gleich mehrere Fälle von massiven Verstössen gegen das Tierschutzgesetz beschäftigten die Vereinsmitglieder.

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Besonders erschütternd seien die Fälle von zurückgelassenen Schafen und Kühen auf Alpen im Oberwallis gewesen, schreibt der Tierschutz Oberwallis in einer Mitteilung zur abgehaltenen GV. Die Fälle hätten auch in den Medien für Schlagzeilen gesorgt. Der Tierschutz Oberwallis befasste sich im selben Zeitraum aber auch mit einem Fall von grenzüberschreitendem, illegalem Hundehandel und mehreren Fällen von unwürdigen Haltungsbedingungen und vernachlässigten Tieren.

«Die Fälle bestätigen einmal mehr, dass es um den Vollzug der Tierschutzgesetze im Wallis nicht zum Besten bestellt ist», bekräftigte Daniel Pfaffen, neugewählter Präsident des Tierschutz Oberwallis. «Darum braucht es einen starken und kompetenten Tierschutzverein, der sich für die Anliegen der Tiere einsetzt.» Weiter betonte Pfaffen, dass sich auch die Walliser Politik vermehrt mit dem Thema Tierschutz auseinandersetzen und entsprechende Massnahmen einleiten müsse. «Krasse Fälle, wie das bewusste Zurücklassen von Kühen auf der Alpe, dürfen einfach nicht vorkommen.»

Tiervermittlung und Kastrationen

Neben der Arbeit bei Verstössen gegen das Tierschutzgesetz beschäftigten den Tierschutz Oberwallis auch 2016 wiederum die Tiervermittlung und Kastrationsaktionen. «Im vergangenen Jahr wurden weit über 100 Katzen von unseren Mitarbeitern aufgenommen, betreut und vermittelt», so Pfaffen. «Hinzu kamen rund 90 streunende Katzen, die eingefangen und kastriert wurden. Ausserdem wurden etwa 80 Kastrationsgutscheine an Bauern in der Region abgegeben.»

Die Arbeit bei der Betreuung und Vermittlung von Katzen stelle eine der Hauptaufgaben des Tierschutz Oberwallis dar. Im letzten Jahr vermittelte der Tierschutz aber auch 14 Hunde an neue Besitzer. «Bei der Hundehaltung müssen wir immer wieder erleben, dass die Haltungsbedingungen nicht gesetzeskonform sind», bedauerte Pfaffen. «Im letzten Jahr führten wir in diesem Bereich 60 Kontrollen durch. In 47 Fällen konnten wir zusammen mit den Haltern Verbesserungen erreichen, 13 Fälle mussten wir ans kantonale Veterinäramt weiterleiten.»

Schwierige Arbeit

An der GV beschrieb Pfaffen auch die schwierige Arbeit der Mitglieder des Tierschutz Oberwallis. «Der Tierschutz Oberwallis wurde mehrfach Opfer von öffentlichen Beleidigungen und übler Nachrede», sagte er. «Teilweise kommen solche Diffamierungen von enttäuschten Bewerbern für Tiere oder von Leuten, die weiterhin nicht verstehen, dass ein Tierschutzverein nicht die gleichen Befugnisse und Rechte wie das kantonale Veterinäramt hat.» Die Arbeit für die Mitglieder werde dadurch erheblich erschwert, so der Präsident.

Anlässlich der GV wurden auch einige Neuerungen beim Tierschutz präsentiert. So können Personen, die ein Tier vermissen, neu auf der Homepage des Tierschutz Oberwallis ein Online-Formular ausfüllen. «Das ermöglicht uns, Vermisstmeldungen von Tieren schneller und unkomplizierter zu veröffentlichen», beschrieb Pfaffen die Vorteile. Zudem gebe es neu auch ein Formular, um mutmassliche Verstösse gegen das Tierschutzgesetz zu melden.

Keine Organisation für Nachbarschaftsstreite

«Es ist uns jedoch wichtig hervorzuheben, dass der Tierschutz keine Organisation für das Austragen von Nachbarschaftsstreitigkeiten ist», betonte Pfaffen. «Ungerechtfertigte Denunzierungen verurteilen wir aufs Schärfste. Einerseits werden unsere Ressourcen dadurch unnötig gebunden, andererseits kann das für die Beschuldiger unangenehme Konsequenzen haben.» Die GV des Tierschutz Oberwallis vom vergangenen Freitag wählte neben Daniel Pfaffen neu auch Pius Eyer in den Vorstand des Vereins.

pd / pmo
26. Februar 2017, 10:30
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Kommentare

  • Pascal V. - vor 8 Jahre ↑11↓1

    Tolle Arbeit ,weiter so. Endlich spricht jemand die Probleme an.
    Ich hoffe auf weitere Veröffentlichungen!

    antworten

  • Klemi - vor 8 Jahre ↑12↓0

    Ich würde es begrüssen, wenn Pferdehalter eine Prüfung ablegen müssen. Bei uns hat es etliche die von Pferdehaltug etc. keinen blassen Schimmer haben...

    antworten

  • Ellert - vor 8 Jahre ↑29↓2

    Endlich interessiert man sich für das Tierwohl. Die können sich alleine nicht wehren. Je mehr von solchen Missständen berichtet wird, desto besser.

    antworten

  • ATT - vor 8 Jahre ↑11↓18

    Noch mehr Hunde zutun !

    antworten

    • martin - vor 8 Jahre ↑20↓1

      Für alles, aber wirklich alles gibt es Prüfungen " Gutachten für den Menschen. Dennoch kann sich immer noch ein jeder Tr….l wo sich als Mensch ansieht ohne jeglichen Fähigkeitsausweis irgend ein Tier zulegen. In letzter Zeit konnte ich oft über eine vier beinige Bestie lesen, offensichtlich gibt es auf Erden auch Bestien mit zwei Beinen und das nicht zu wenige.

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