Energie | Schweizer Pumpspeicherwerke mit Verzögerungen

Mega-Kraftwerk Nant de Drance geht 2019 sukzessive in Betrieb

Gigantisches Bauwerk. Nant de Drance soll Ende 2019 schrittweise in Betrieb gehen.
1/1

Gigantisches Bauwerk. Nant de Drance soll Ende 2019 schrittweise in Betrieb gehen.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 21.08.17 0
Artikel teilen

Die neuen Schweizer Mega-Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen gehen später in Betrieb als geplant. Beim Kraftwerk Nant de Drance in Finhaut führten technische Probleme zu einer Verzögerung der Inbetriebnahme.

Artikel zum Thema

  • Verzögerungen beim Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance

Im Herbst letzten Jahres gab die Gesellschaft Nant de Drance, an welcher der Energiekonzern Alpiq und die SBB beteiligt sind, bekannt, das sich die für 2018 geplante Inbetriebnahme des gleichnamigen Mega-Pumpspeicherwerks in der Gemeinde Finhaut um sechs bis zwölf Monate verzögere. Bei den Schweissnähten an Stahlbauteilen in der Maschinenkaverne waren Qualitätsprobleme aufgetaucht.

Das knapp zwei Milliarden Franken teure Kraftwerk soll nun ab Ende 2019 schrittweise in Betrieb gehen, wie der Energiekonzern Alpiq am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mitteilte. Das Kraftwerk soll in Zukunft unter anderem dazu beitragen, die Stromspitzen bei den SBB zu bewältigen.

Batterien in den Alpen

Pumpspeicherwerke sind gleichsam riesig dimensionierte Batterien in den Alpen. Sie können dann Strom produzieren und liefern, wenn Elektrizität auf dem Markt kurzfristig benötigt wird. Das Problem dieser Kraftwerke sind die derzeit tiefen Energiepreise in Europa. Sie verhindern, dass Pumpspeicherwerke die Rentabilität früherer Jahre erreichen.

Das Prinzip solcher Kraftwerke ist einfach. Sie verbrauchen Strom, indem sie Wasser in die Höhe pumpen. Dieses Wasser wird dann turbiniert, wenn der Strom zu guten Preisen verkauft werden kann. Das Geschäft machen die Energiekonzerne mit der Preisdifferenz. Das bedeutet im Wesentlichen: Verkaufspreis am Markt minus Energiekosten zum Hochpumpen des Wasser.

Verzögerungen auch in Linthal

Mit den aktuell schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen hat auch die Axpo. Ob die Mega-Pumpspeicherwerke, deren Leistung mit jener eines Kernkraftwerks vergleichbar sind, für die Stromkonzerne zum Verlustgeschäft werden, steht noch auf keinen Blatt. Ueli Walter, Sprecher des Stromkonzerns Axpo, gab der Nachrichtenagentur sda gegenüber zu bedenken, dass erst in 80 Jahren abrechnet werde. So lange dauern üblicherweise Konzessionen von solchen Wasserkraftwerken.

Die Axpo baute zuhinterst im Glarnerland, in Linthal, für ebenfalls rund zwei Milliarden Franken das Pumpspeicherkraftwerk Linth-Limmern. Auch dieses Werk geht ein halbes Jahr später als vorgesehen ans Netz.

Axpo-Sprecher Ueli Walther bestätigte am Montag einen in der "Berner Zeitung" und am Samstag in der Glarner "Südostschweiz" erschienenen Bericht, wonach die Anlage den kommerziellen Betrieb Ende 2017 aufnimmt statt Mitte 2016. Walther sagte, bei derart hochkomplexen Projekten sei es üblich, dass sich Anpassungen im Projektplan ergäben.

Bündner Projekt auf Eis

Neben Nant de Drance im Wallis und Linth-Limmern im Glarnerland war das dritte Milliardenprojekt vor noch ein paar Jahren jenes eines neuen Pumpspeicherwerks im bündnerischen Puschlav. Der Bündner Stromkonzern Repower plante, Wasser vom Lago di Poschiavo zum Lago Bianco am Berninapass zu pumpen. Um es bei Bedarf rückwärts fliessen zu lassen und zu verstromen.

2019 hätte das Werk in Betrieb genommen werden sollen. Das war der Plan vor nicht ganz zehn Jahren. Aber dann kam die Stromschwemme in Europa, und Repower liess die Pläne für das Pumpspeicherwerk in der Schublade verschwinden.

Vor zehn Monaten noch genehmigte die Bündner Regierung das Kraftwerk. Gebaut wird es vorläufig jedoch sicher nicht. Bauherrin Repower legte das Projekt auf Eis, ohne verbindlich anzugeben, wann es wieder voran getrieben werden könnte.

sda / pan
21. August 2017, 15:26
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  2. Sandra Imboden ist die erste Walliser Baumeisterin
  3. Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  4. Person bei Hotelbrand schwer verletzt
  5. Heimattagung in St. Niklaus
  6. Eine Region – ein News-Portal
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Valea ImfeldTena MatijevicMartín Stephan
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Mega-Kraftwerk Nant de Drance geht 2019 sukzessive in Betrieb | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Wallis
    • Aktuell
    • Mega-Kraftwerk Nant de Drance geht 2019 sukzessive in Betrieb

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich