Autoverlad | MGB will Extra-Spur für Punktekarten-Besitzer prüfen
Lange Wartezeiten an der Furka sorgen für verärgerte Kunden

Lange Wartezeiten am Furka-Autoverlad am vergangenen Maria-Himmelfahrts-Tag
Foto: zvg
Per Newsletter informiert die MGB ihre Kunden seit Ende Oktober über allfällige Wartezeiten am Furka-Autoverlad. Das scheint nicht bei allen Nutzern angekommen zu sein.
Die Wartezeiten am Furka-Autoverlad geben immer mal wieder Anlass zu Diskussionen. «Die Furka-Verladestation kann einem die Freude an der Reise ins Wallis gehörig verderben», beklagt sich ein Leser gegenüber 1815.ch. Dabei bemängelt der regelmässige MGB-Kunde vor allem die nicht gegebene Planbarkeit der Wartezeit.
Ein Vorwurf, den Jan Bärwalde, Mediensprecher der Matterhorn Gotthard Bahn, entkräften kann. Seit Ende Oktober informiert das Unternehmen seine Kunden nämlich mittels Newsletter per Mail und zeitnah über die aktuelle Verkehrslage, Betriebsstörungen, deren Auswirkungen und andere Reisemöglichkeiten. «So wollen wir unseren Kunden mitteilen, mit welchen Wartezeiten sie zu rechnen haben, damit sie ihre Reisezeiten womöglich anpassen oder alternative Routen wählen können.»
Es wird kommuniziert, sobald die Wartezeit am Autoverlad mehr als eine halbe Stunde beträgt, danach jeweils im Stunden- oder Zweistundenrhythmus. Der Newsletter ist bei den MGB-Kunden gut angekommen, die Abonnentenzahl liege im hohen dreistelligen Bereich, so Bärwalde. «Auch wenn es den Anschein erwecken könnte, sind die Wartezeiten am Furka-Autoverlad nicht länger als üblich. Es fällt lediglich mehr auf, weil wir es aktiver und direkter kommunizieren.»
Ausnahme Maria Himmelfahrt
Natürlich gebe es Ausnahmen, räumt der Mediensprecher ein, etwa der Feiertag Maria Himmelfahrt im vergangenen Jahr. An diesem Tag wurden die Verantwortlichen vom grossen Ansturm überrascht, die Wartezeiten betrugen bis zu drei Stunden.
Üblicherweise verkehren die Autoverladezüge von Dienstag bis Donnerstag im Stunden-, von Freitag bis Montag im Halbstundentakt. Dieser wird auch an ausgewählten Feiertagen eingesetzt. Am vergangenen Maria-Himmelfahrts-Tag war dies nicht der Fall, weil dafür jeweils das Verkehrsaufkommen am betreffenden Tag in den vergangen drei, vier Jahren konsultiert wird. «Maria Empfängnis war in den letzten Jahren ein Feiertag, der den Halbstundentakt nicht gerechtfertigt hat.»
Kurzfristige Takt-Umstellung nicht möglich
Die Kapazitätsplanung für den Autoverlad wird für ein ganzes Jahr vorgenommen. Ein kurzfristiges Reagieren auf erhöhtes Verkehrsaufkommen mit Umstellen vom Stunden- auf den Halbstundentakt ist nicht möglich. «Dies ist eine Frage der Disposition», so Bärwalde. «Man muss die Lok und vor allem auch die Wagen zur Verfügung haben. Diese werden natürlich langfristig in Wartungsintervalle und anderes verplant. Nicht zu vergessen das notwendige Personal.» Auf kurzfristige Ausfälle könne mithilfe eines Ersatzzuges reagiert werden. «Aber von heute auf morgen von Stunden- auf Halbstundentakt zu wechseln, ist nicht ganz einfach.»
Das Einrichten einer Extra-Spur für Besitzer von Punktekarten, wie es etwa in Goppenstein der Fall ist, werde geprüft. «Das ist vor allem eine Frage der Machbarkeit vor Ort. Wir prüfen, ob es überhaupt sinnvoll ist und einen Mehrwert für die Kunden bietet, denn auf die Wartezeiten hätte das ja nur bedingt Einfluss.»
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Kommentare
Daniel G. - ↑5↓0
Die Benutzer des Verlades "Kunden" zu nennen ist unpassend. Ein Kunde ist man freiwillig wenn man von Produkt, Leistung, Qualität und/oder Preis überzeugt ist. Da der Autoverlad im Winter auf Grund geschlossener Alpenpässe die einzige Möglichkeit ist den Kanton zu verlassen (und dies gegen hohes Entgelt), kann hier nicht von "freiwillig Kunde sein" gesprochen werden. Man ist nahezu gezwungen diese Wegelagerei über sich zu ergehen lassen.
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