Kriminalität | Bei der Kantonspolizei winkt man ab
Nutzten Einbrecher in Naters Geheimcodes?

Bei einem versuchten Einbruch in einem Mehrfamilienhaus in Naters wurde am Briefkasten ein «Kreis mit einem Kreuz» (kleines Foto) gefunden. (Symbolbild)
Foto: Keystone/zvg

Gaunerzinken dienen organisierten Einbrecherbanden als Geheimcodes.
Foto: Wikipedia
In Naters ist kürzlich am helllichten Tag eingebrochen worden. Möglich, dass die Diebe die Häuser zuvor ausgespäht und mittels Geheimzeichen ihre Komplizen zum «richtigen» Tatort gelotst haben.
Dass organisierte Diebesbanden mitten am Tag in Wohnungen einbrechen, ist auch im Oberwallis inzwischen keine Seltenheit mehr. Diese Erfahrung mussten auch Wohnungsbesitzer in Naters kürzlich machen. «Wir verliessen unsere Wohnung am Sonntagmorgen, um einen Anlass im Oberwallis zu besuchen», sagen die Betroffenen* auf Anfrage von 1815.ch. «Bei der Rückkehr am Abend fanden wir unsere Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit aufgebrochener Wohnungstür vor.»
Auf ihrer Suche nach Geld und Schmuck durchwühlten die Einbrecher die Wohnung. «Die Polizei hat noch am gleichen Abend Spuren gesichert, welche auf eine unbekannte Täterschaft bei anderen Einbrüchen in der Region hinwiesen.» Seither sind etliche Tage vergangen, ohne dass die Täterschaft gefasst werden konnte.
«Kreis mit Kreuz» unter dem Briefkasten
Offenbar versuchten die Einbrecher im gleichen Zeitraum in ein Mehrfamilienhaus in der Nachbarschaft einzudringen. «Allerdings wurde dort lediglich die Haupteingangstür aufgebrochen, ohne in eine Wohnung einzubrechen. Dabei wurden bei den Briefkästen des Hauses ein Kreis mit einem X angebracht.» Es könnte sich um eine Art Geheimcode, bekannt unter der Bezeichnung «Gaunerzinken» handeln, mutmassen die Anwohner.
Die Zeichen stechen nicht sofort ins Auge, dienen organisierten Einbrecherbanden aber häufig als Geheimcodes. Eine Vorhut späht ein Haus und dessen Bewohner gründlich aus und hinterlässt vor Ort dann die Symbole, um nachfolgende Komplizen zu informieren, ob es etwas zu holen gibt und wie man wohl am besten ins Haus gelangt. Ein Kreis mit Kreuz könnte die Fall von Naters etwa so viel bedeuten wie «Vorsicht, nicht vorsprechen».
In den 1990er-Jahren und erneut seit 2009 sollen in Österreich Einbrüche in Verbindung mit Zinken aufgetreten sein. Anfang 2014 wurden in Norddeutschland, u. a. in Flensburg, vermehrt Gaunerzinken gefunden und auch im Münsterland traten sie vereinzelt auf, lässt sich in einem Eintrag auf Wikipedia nachlesen.
Gaunerzinken gehören der Vergangenheit an?
Zum Fall in Naters wollte sich die Walliser Kantonspolizei mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äussern. «Solche Zeichen stammen in den allermeisten Fällen von Firmen, die etwa Zeitungen oder Werbematerial austragen. Ferienablösungen zum Beispiel wird so signalisiert, welche Postfächer zu bedienen sind. Das hat eine Überprüfung der Kantonspolizei in diesem Zusammenhang ergeben», stellt Polizeisprecher Markus Rieder auf Anfrage fest.
«Dass Einbrecher mit Gaunerzinken arbeiten, war vor 30 bis 40 Jahren der Fall. Kein Einbrecher kommt ins Oberwallis, um einen Briefkasten zu markieren, um Informationen für Komplizen zu hinterlassen.» Diebe gingen nicht gezielt auf einzelne Wohnungen zu. Sie brechen dort ein, wo es ihnen besonders leicht gemacht wird. «Das ist bei sicherheitstechnisch schlecht ausgerüsteten Wohnungstüren der Fall und bei offen stehende Haupteingängen in Mehrfamilienhäusern.»
Die Einbrüche gehen in kürzester Zeit über die Bühne. «Oftmals halten sich die Einbrecher nur wenige Minuten in den Wohnungen auf, bevor sie verschwinden. Die Mühe, den Ort vor dem Einbruch auszuspähen und allenfalls ein Zeichen für Komplizen zu hinterlassen, nehmen sich die Täter erst gar nicht mehr», so Rieder.
* Name der Redaktion bekannt
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Kommentare
Pasci - ↑7↓6
Sommerloch Ahoi... Ich hatte vor kurzen mit einen Ausländerpäärchen auch eine Meinungsverschiedenheit - immer die Haustüre unten offen gelassen wegen dem Teeny. "Wir keine Geld haben" - für 3 Schlüssel - ja genau, aber beide mit einem fetten BMW rumfahren... Dabei wurde im Nachbar Block genau so eingesprochen weil die Haustüre unten offen war... Markus Rieder erwähnet es oben ja auch ja.
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Klara Zenruffinen - ↑16↓15
@Dani: ich dachte nicht dass die Sportschützen während des ESF auf Einbruchstour gingen. Interessant
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Magnum - ↑12↓9
Frau Zenruffinen, die Daumen gegen unten in Ihrem Kommentar wegen des IS und ESF, ist eigentlich selbsterklärend.... Auch Interessant.
ArtH - ↑13↓11
@Klara
Du begreifst einfach nicht. Entweder willst Du nicht oder kannst Du nicht? Sorry dass ich Dich duze, aber ein Sie habe ich nicht mehr übrig für soviel Verbortheit.
Dani - ↑12↓9
@Frau Zenruffinen über Ihre Intelligenz und Aussagen von ESF und IS ist nichts mehr anzufügen...
Klara Zenruffinen - ↑10↓19
@ArtH stimmt die IS sind auch waffenbesessen.
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ArtH - ↑13↓11
@Klara
Klara, Klara, slso so etwas glaube ich einfach nicht. Wie gross muss ihr Hass wohl sein? Und wieso?
Wissen Sie eigentlich wie erbärmlich Sie hier mit solchen Kommentaren daher kommen?
Dani - ↑19↓9
Frau Zenruffinen, solche Äusserungen in Sachen IS ist respektlos gegenüber den Sportschützen und erst recht gegenüber den Opfern welche grauenvoll durch den IS hingerichtet werden. Und falls es ihnen entgangen ist, es schiesst keine Waffe von alleine, falls Sie noch mit dem Argument Waffen sind Schuld kommen möchten. Also ich bitte Sie ein wenig Respekt gegenüber Sportschützen und den Opfern des IS.... Und in Sachen Einbruchserien hat es soviel zu tun wie ein Elefant auf Bäumen lebt.... Oder ist Ihnen der Inhalt des Textes entgangen.
Klara Zenruffinen - ↑12↓25
Ein schöner Nebeneffekt des ESF: viele sind auf dem Schiessfest und wenige zu Hause. Tja das ESF hat Geld sprich Wohlstand ins OW gebracht.
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ArtH - ↑16↓10
Ja sicher doch Klara. So ein Schwachsinn kann doch nur von Ihnen kommen. Das ESF ist schuld an den Einbrüchen, das ESF ist sicher auch schuld an den warmen Temperaturen und vielleicht auch an einigen Terroranschlägen der IS gell?
Also bitte .. was hat das eine mit dem anderen zu tun???
Sind Sie wirklich so eine Schützenhasserin oder was haben Sie für ein Problem damit?
Beat - ↑16↓7
Dani: Die Sache ist ganz einfach... Die Einbrecher läuten an der Türe, macht niemand auf, wissen sie das niemand da ist und können einbrechen. Ist ein Bewohner anwesend, wird irgend ein Vorwand benutzt (verkauf, frage wo jemand wohnt, ...) und sie gehen zum nächsten zufällig ausgewählten Objekt.
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Dani - ↑17↓5
sorry, da bin ich leider anderer Meinung, dann wären nämlich fast sicher erste Gesichter bei einem Phantomzeichner aufgetaucht... Oder zumindest verdächtige Fahrzeuge gesehen worden, wenn ich nach dem klingeln anschliessend aus dem Fenster schaue. vorallem der mutmassliche Verkäufer wohl kaum Wallisertisch redet;-)
Dani - ↑17↓6
so so, die Zeit nehmen sich die Einbrecher nicht mehr um auszuspähen...dann ist es immer 100 % Zufall das in 100 % der Fällen immer 100 % niemand zu Hause ist... Sache gits....
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Alexius - ↑24↓9
Deshalb habe ich immer eine geladene Waffe griffbereit. Darüberhinaus werden sie nicht einmal meine Wohnungstür aufbekommen, da diese 3 Schlösser, mit Titanzylindern hat.
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Martin - ↑9↓10
Wozu die geladene Waffe, wenn die Einbrecher eh nicht weiter als bis zur Wohnungstür mit den drei Titanzylindern kommen? :D
Waffennarren haben es wohl nicht besonders mit der Logik.
Toni - ↑10↓13
Wenn man ganz gut hinschaut entdeckt man unter dem Kreis mit dem X noch einen kleinen Punkt. Bedeutung: Hier wohnen Leute mit einem kleinen Hund, der auf den Namen Bello hört und sehr gerne gestreichelt wird :-))))
Die Journalisten haben auch Sommer => Sommerloch Journalismus
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Visper - ↑5↓5
Leider eine sehr unqualifizierte Aussage, sind Sie Journalist? Wenn ja - besser machen, wenn nein - nicht über Sachen reden, von denen man weniger Ahnung hat.