Naturgefahren | Kanton hat bereits mit den Arbeiten für einen Ablenkdamm oberhalb von Randa begonnen

Schliessung von Wanderwegen nach Felssturz

Sturzbahn. Der 150 Tonnen schwere Felsblock rollte vom Grabengufer auf 2800 Meter über Meer in Richtung Tal.
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Sturzbahn. Der 150 Tonnen schwere Felsblock rollte vom Grabengufer auf 2800 Meter über Meer in Richtung Tal.
Foto: Eric Pointner

Kantonsgeologe Raphael Mayoraz beäugt den 8-Tonnen-Gesteinsbrocken, der wenige Hundert Meter oberhalb von Randa zum Stillstand kam.
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Kantonsgeologe Raphael Mayoraz beäugt den 8-Tonnen-Gesteinsbrocken, der wenige Hundert Meter oberhalb von Randa zum Stillstand kam.
Foto: Eric Pointner

Quelle: WB /zen 29.06.19 0
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Ein Felsabbruch hat diese Woche zur vorübergehenden Schliessung von Wanderwegen oberhalb von Randa geführt. Nicht betroffen davon ist die neue Hängebrücke in Randa, die wie die Europahütte und die Domhütte gefahrlos über offene Wanderrouten erreichbar ist.

Am vergangenen Sonntagabend gegen 21 Uhr löste sich oberhalb von Randa ein Felsblock aus dem Blockgletscher im Grabengufer. Ein Blocksplitter kam erst wenige Hundert Meter oberhalb der Dorfschaft Randa zu stehen. Auf seiner Sturzbahn übersprang er dabei an drei Stellen offene Wanderwege im Wald.

Andreas Brantschen, der Sicherheitsverantwortliche der Gemeinde Randa, reagierte rasch und verfügte die sofortige Sperrung der betroffenen Wanderwege. «Am Montagmorgen ist bereits der erste ­Rekognoszierungsflug mit Geologen im Gebiet durchgeführt worden. Darauf ist mit den Geologen des Kantons vereinbart worden, dass die Wanderwege oberhalb der Forststrasse zwischen dem Wildi- und dem Dorfbach vorüber-
gehend gesperrt bleiben. Dies betrifft auch den Europaweg. Die Wanderung zur Hängebrücke und Europahütte ist via Domhüttenweg gewährleistet», sagt Brantschen.

Wie der zuständige Geologe Eric Pointner auf Anfrage erklärt, löste sich der circa 150 Tonnen schwere Felsblock aus einer Höhe von 2850 Meter über Meer im Gebiet der Rutschung Grabengufer, welche seit mehreren Jahren vom Kanton Wallis in Zusammenarbeit mit der Uni Freiburg und der ETH Zürich überwacht wird. «Es können hier jährliche ­Bewegungsraten von bis zu 0,5 Meter beobachtet werden, welche in den Sommermonaten stattfinden. Mithilfe von fix installierten Webcams der Uni Freiburg konnten in den letzten Tagen stellen­weise einsetzende Verschiebungen an der Front des Rutschkörpers beobachtet werden.»

Vor allem im Sommer bis in den Herbst hinein müsse aufgrund des Abschmelzens des Permafrostes im Rutschkörper mit zahlreichen Sturzereignissen aus der steilen Front gerechnet werden. «Im Normalfall bleiben die Sturzblöcke aber auf einer Abflachung unterhalb des Gefahrenherds liegen oder stürzen in Richtung Dorfbach ab.»

Beim jüngsten Sturzereignis hingegen sei der Block in Richtung Grüngarten abgestürzt. Ein Gesteinssplitter mit einem Gewicht von circa acht Tonnen blieb wenige Hundert Meter oberhalb von Randa ­liegen. «Beobachtungen vor Ort sowie Sturzbahnanalysen zeigen, dass diese Sturzbahn als ungewöhnlich einzuschätzen ist, und die Wahrscheinlichkeit, dass Sturzblöcke bis in den Talgrund vorstossen kleiner als ein Prozent ist», so Pointner. Die neue Hänge­brücke sowie der Zustieg zur Europa- und Domhütte seien mit heutigem Kenntnisstand nicht von der Gefährdung ­betroffen.

Zur Reduktion des vorhandenen Risikos wird auf einer Höhe von 2600 Metern über Meer umgehend mit den Arbeiten an einem Ablenkdamm gestartet. Dieser soll verhindern, dass Sturzblöcke über die Geländekante in Richtung Grüngarten abgelenkt werden.

Norbert Zengaffinen
29. Juni 2019, 07:00
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