Musik | Oberwalliser Nachwuchs-Produzent feiert Streaming-Erfolge und will den Schritt auf die Bühne wagen

Seine Musik erreicht 130 000 Zuhörer

Ambitioniert. Silvan Truffer musiziert mit Passion.
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Ambitioniert. Silvan Truffer musiziert mit Passion.
Foto: zvg

Quelle: WB 08.08.18 0
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St. Niklaus | Silvan Truffer, auch bekannt als «Mindboy», hat erreicht, wovon viele junge Musiker nur träumen. Von Feld Eins bis zum Erfolg hat er sich selbstständig hochgearbeitet.

Auf der Streamingplattform Spotify werden seine Songs von 17 000 Zuhörern regelmässig gehört, seine Debüt-Single «Bout You» wurde rund 130 000 Mal angeklickt. Selbst geschrieben, eigenhändig aufgenommen und gemischt. So produziert «Mindboy» charakteristische Songs. Seine eigenen Erwartungen hat er lange übertroffen. Auf Lorbeeren ausruhen will er sich jedoch keineswegs.

Begonnen hat die Musikkarriere des 21-Jährigen in einer Lebensphase, in der er nach Veränderung suchte. «Ich wünschte mir eine Beschäftigung, die mir Freiheit und Kreativität bietet», beschreibt er seinen Entscheid, sich intensiver mit der Musikproduktion auseinanderzusetzen. «Die Musik nimmt schon seit jeher einen besonderen Platz in meinem Leben ein», erklärt Truffer, «sie ist ein Zufluchtsort.»

Durch die gemeinsamen Interessen lernte er Francisco Cortes kennen, der unter seinem Pseudonym «Frank the Songman» ebenfalls Musik produziert. Dieser befand sich zu jener Zeit ebenfalls am Anfang seiner musikalischen Laufbahn. «Gerade zu Beginn war es von grosser Hilfe, jemanden zu haben, der Ähnliches anstrebt», so Truffer. So trugen die beiden nicht wenig zur gegenseitigen Motivation bei.

Experimentierfreudig

«Mindboy’s» Musik ist nicht leicht in Worte zu fassen, denn sie ist vieles zugleich: Zeitgenössische Beats kombiniert mit überraschenden Effekten. Mit einem Hauch von Exotik gewürzte Instrumentale. Melodien mit simplen und doch eindrücklichen Texten. Truffer bezeichnet seine Arbeit als experimentell. Dabei stellt sich die Frage, wo seine Kunst nun einzuordnen ist. «Welchem Genre meine Musik angehört, ist schwer zu sagen», sagt Truffer, «dem Hip-Hop lässt sie sich am ehesten zuteilen, obwohl sie auch Eigenschaften anderer Stilrichtungen besitzt.» Es sei nie das Ziel gewesen, sich auf ein bestimmtes Genre zu beschränken. Eher gehöre es zum Plan, Musik zu machen, die nicht in eine einzige Schublade zu stecken sei.

Bei der Entwicklung seiner Musik folgt Truffer einem mehr oder weniger strengen Plan. Für die Instrumentale bedient er sich verschiedener Computerprogramme, deren Benutzung er eigenständig erlernt hat. Diese stellen ihm eine Palette elektronischer Instrumente zur Verfügung. Indem er Einzelteile kreativ zusammenfügt, erstellt er seine Melodien. «Das ist jeweils der erste Schritt», erklärt Truffer seinen Arbeitsprozess. Hierbei entsteht der Grundstein eines Songs.

Obwohl er sich an gewisse Abläufe hält, ist der Produktionsvorgang keinesfalls repetitiv: «Ich experimentiere mit unterschiedlichen Komponenten. Neue kommen zum ersten Entwurf dazu, alte fallen weg.» Beim wiederholten Bearbeiten würden sich konstant Dinge ändern, bis schliesslich das Endprodukt vorliegt.

Auch die eigene Stimme dient ihm bei der Produktion seiner Songs: «Ich stelle mich vor das Mikrofon und summe begleitend zur Melodie oder rede irgendwelchen Unsinn. So kann ich später die Stimme mit der Musik verbinden und einen passenden Text dazu schreiben», erklärt Truffer.

Vorteil durch Streaming

Dem modernen Zeitalter entsprechend veröffentlicht der Musiker lieber Singles statt ganzer Alben: «Ich bringe meine Songs als eigenständige Projekte heraus. Umso mehr Zeit kann ich in optische Extras investieren.» Gemeint sind Videos und Covers, die der Musik einen Mehrwert verleihen sollen. So spannte er mit dem Videoproduzenten Sydney von Rotz zusammen, der das Begleitvideo zu «Bout U» hervorbrachte.

Statt auf analogen Tonträgern wird Musik heutzutage grösstenteils online konsumiert. Das immer mehr an Bedeutung gewinnende Streaming sieht Truffer als persönlichen Vorteil: «Durch das Internet wird der Zugang zu den Massen vereinfacht. Man muss nicht mehr im Radio gespielt werden, um gehört zu werden.»

Beim Streaming soll es aber nicht bleiben. «Auf dem Zukunftsplan stehen Konzerte ganz oben», sagt Truffer. Er könne sich gut vorstellen, bereits im nächsten Sommer auf der Bühne zu stehen und seine Songs vor Publikum zu performen. Ganz unerfahren ist er in diesem Bereich nicht: Kleinere Konzerte wie am Strassenmusikfest in Zermatt Ende Juli bereiten ihn auf grössere Auftritte vor.

Ansonsten setzt er sich kaum spezifische Ziele: «Die Musik hat mir vieles gegeben. Ich liebe das Produzieren von Songs und Videos, das Experimentieren.» Solange er Musik machen könne, die ihm selbst gefällt und auch bei den Zuhörern gut ankommt, sei er zufrieden.

Anika Ruppen
08. August 2018, 04:00
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