Tourismus | Luggen im Interview in der WB-Themenbeilage «Projekt Zukunft»
«Tourismus ist eine Branche, die Menschen zusammenbringt»

Vor eindrücklicher Kulisse: Der Zermatter Kurdirektor Daniel Luggen.
Foto: zvg
Daniel Luggen (44) ist seit neun Jahren als Kurdirektor an der Spitze von Zermatt Tourismus, der offiziellen Marketing- und Informations-Organisation der Destination «Zermatt-Matterhorn». In der aktuellen WB-Themenbeilage «Projekt Zukunft» spricht er über das touristische Business.
Daniel Luggen, Ihr Vater war während 33 Jahren als Tourismusdirektor in Grindelwald tätig. Ein grosses Vorbild für Ihre berufliche Karriere?
«Heute kann ich diese Frage klar mit ‹Ja› beantworten. In jungen Jahren, als ich noch zur Schule ging, hat mich der Beruf meines Vaters jedoch nicht besonders interessiert. Im Gegenteil, mein Vater war viel auf Reisen oder aufgrund von zahlreichen Nachtessen mit fremden Personen oft abwesend. Erst als ich älter war, habe ich die Faszination eines Tourismusberufes verstanden: mit vielen Menschen aus verschiedenen Kulturen in Kontakt zu treten.»
Über welche beruflichen Stationen sind Sie schliesslich Kurdirektor in Zermatt geworden?
«Ich habe eine kaufmännische Ausbildung in der Unternehmung Hallwag in Bern absolviert. Danach habe ich eine ganze Reihe an Branchen ausprobiert: Ich habe bei der Volksbank an der Börse gearbeitet, bei einer Buchhandlung in Thun oder bei einem Transportunternehmen als Handlanger. Dass ich schliesslich im Tourismus gelandet bin, hat mit der Schweizer Armee zu tun. Da ich nicht unbedingt weitermachen wollte, habe ich eine Praktikumsstelle in den USA bei Schweiz Tourismus angetreten. Danach folgten Jobs bei den Firstbahnen Grindelwald als Marketingleiter, bei Arosa Tourismus als Sales Manager, bei Lausanne Tourismus als Kongress- und Sales Manger. Bevor ich im Jahr 2007 Kurdirektor in Zermatt wurde, war ich bereits seit sieben Jahren Marketingleiter von Zermatt Tourismus.»
Welche Voraussetzungen sollte eine Person mitbringen, um als Kurdirektor zu arbeiten?
«Man muss den Umgang mit Menschen mögen, die Diskussion lieben und überzeugend über das Produkt sprechen können. Die Erfahrung aus meiner Zeit als Marketingleiter hat mir sehr viel gebracht. Ich war auf den Märkten gut vernetzt, kannte das Produkt in- und auswendig und wusste, wie die Tourismusstation Zermatt funktioniert. Allerdings habe ich mich auch regelmässig weitergebildet. Nach den eidgenössischen Ausbildungen zum Marketingplaner und –leiter habe ich vor zwei Jahren auch einen MBA-Lehrgang am IMD in Lausanne absolviert.»
Wie wichtig sind gut ausgebildete Berufsleute in der Hotellerie, im Gastgewerbe sowie in der Tourismus und Freizeitwirtschaft für Zermatt?
«Wir brauchen Leute mit Passion. Wenn jemand Passion hat, dann will er auch das Handwerk fundiert erlernen, damit er ein kompetenter Gastgeber ist. Die fundierte Berufsbildung in der Schweiz gibt uns zudem den Wettbewerbsvorteil gegenüber unseren ausländischen Mitbewerbern.»
Wie präsentieren sich die Lehrlingszahlen in der Tourismusbranche in Zermatt?
«Die Anzahl Bewerbungen für die offenen Lehrstellen nehmen leider ab. Wir stellen fest, dass viele den Tourismus erst auf dem zweiten Bildungsweg entdecken. Personen, die eine Berufsausbildung direkt in der Tourismusbranche absolvieren, haben deshalb sicher einen Vorteil.»
Das komplette Interview mit Daniel Luggen und weitere interessante Artikel zum Thema finden Sie in der aktuellen WB-Themenbeilage «Projekt Zukunft». Im Zentrum der Beilage stehen die Berufsmesse «Your Challenge» in Martinach sowie die Nachwuchssuche im Tourismusbereich. Ein PDF mit allen Artikeln der Beilage gibt es hier.
pan
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