Natur | Nach der Honigernte folgt die Varroabehandlung
Experten empfehlen Behandlung mit Ameisensäure bis Ende Juli

Behandlung mit Ameisensäure
Foto: zvg
Noch produzieren die Bienen fleissig Honig. Doch im fortschreitenden Jahr erstarkt ihr grösster Feind, die Varroa-Milbe. Der Parasit verdoppelt sich in den Völkern monatlich und schwächt diese durch die Übertragung von Krankheiten.
Die Varroa-Milbe, ein ursprünglich mit Bienenimporten aus Asien eingeschleppter Parasit, hat sich die Honigbiene als Wirt ausgesucht. In der warmen Jahreszeit von Mai bis Oktober vermehrt sie sich rasend schnell.
Das kleine Spinnentier ernährt sich von Hämolymphe, dem Bienenblut. Gleichzeitig überträgt es Viren. Solange die Milben-Population nicht zu gross ist, kann die Biene damit umgehen.
Besonders heikel wird es nach dem 21. Juni, dem längsten Tag des Jahres. Kurze Zeit später beginnt das Volk seine Vorbereitungen für den nächsten Winter und reduziert seine Stärke. Bei gleichzeitig enorm wachsender Varroa-Zahl wird der Druck für die nützlichen Bestäuber irgendwann unerträglich. Dabei brauchen die langlebigen Winterbienen besonders viel Energie, um die kalte Jahreszeit schadlos zu überstehen.
«Mit einem guten Betriebskonzept kann der fachkundige Imker den Schädling allerdings im Griff behalten und Winterverluste weitgehend vermeiden», fasst Jürg Glanzmann von apiservice zusammen: «Spätestens Ende Juli ist es Zeit für die Behandlung mit Ameisensäure. Die Bekämpfung der Varroa hat gegenüber der Honigernte Priorität.» Der Bienengesundheitsdienst setzt auf organische Säuren und rät vom Einsatz chemischer Mittel ab. Letztere bergen die Gefahr einer Resistenzbildung und können in Wachs oder Honig Rückstände bilden.
Der Bienengesundheitsdienst berät Imkerinnen und Imker kostenlos über die Hotline 0800 274 274 oder via E-Mail an info@apiservice.ch. Merkblätter für die Durchführung der demnächst anstehenden Sommerbehandlung können heruntergeladen werden unter www.apiservice.ch/varroa.
pd/map
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