Eidgenössische Abstimmungen
Wallis stimmt dreimal Nein
Für einmal einig: Die Abstimmungsverhalten der Walliser und Walliserinnen deckt sich mit der Mehrheit der Schweizer und Schweizerinnen.
Foto: zvg
Alle drei eidgenössischen Abstimmungsvorlagen sind im Kanton Wallis vom Volk verworfen worden. Im Oberwallis fand einzig die Familieninitiative eine Ja-Mehrheit.
212'264 stimmberechtigte Walliser waren am Wochenende aufgefordert, sich zur SVP-Familieninitiative, 1:12 und zur Einführung der 100-Franken-Vignette auf Schweizer Autobahnen zu äussern. 122'231 Stimmberechtigte oder rund 57,6 Prozent taten ihre Meinung an der Urne kund. Alle drei Vorlagen fanden beim Walliser Volk keine Gnade und wurden abgelehnt.
Abfuhr für Riegel gegen Lohnexzesse
Die höchste Abfuhr erteilten die Walliser der 1:12-Initiative der Jungsozialisten (Juso), die für mehr Gerechtigkeit bei den Löhnen sorgen und Lohnexzessen bei Schweizer Grossunternehmen einen Riegel schieben sollte. Die Jusos wollten das mit der gesetzlich bestimmten Bandbreite 1:12 zwischen den höchsten und tiefsten Löhnen in den einzelnen Unternehmen erreichen. Lediglich 32,7 Prozent der Stimmenden im Wallis konnten sich für das Anliegen erwärmen. Im Oberwallis stimmten 66,4 Prozent gegen die Initiative.
Wird der Netzbeschluss umgesetzt?
Ähnliches Bild beim Referendum zur 100-Franken-Vignette, bei deren Annahme das Wallis zu den finanziellen Gewinnern gehört hätte, wie die Befürworter argumentierten. Die Gegenargumente der Autolobby waren überzeugender. Der Neinstimmen-Anteil im Wallis lag bei 64,9 Prozent. Im Oberwallis wurde die Erhöhung der Vignette mit 53,9 Prozent weniger deutlich abgelehnt.
Ob der Netzbeschluss des Bundes, wonach im Kanton Wallis die Teilstücke der Kantonsstrassen bei Martinach und Gampel-Goppenstein, trotzdem umgesetzt wird und dem Kanton bei deren Finanzierung und Unterhalt durch den Bund finanzielle Entlastung schafft, blieb vor der Abstimmung offen.
Familien-Initiative: Ein Ja im Oberwallis
Ein differenzierteres Bild zeigt sich bei der Familieninitiative der SVP, welche Steuerabzüge sowohl bei Eigenbetreuung wie Fremdbetreuung von Kindern einführen wollte. Ein Anliegen, das im Wallis bereits eingeführt ist, wenn auch nur bis zu einem Betrag von je 3000 Franken und nicht bis zu 10'000 Franken, wie dies die Initianten forderten.
Während die «Hausfrauen-Hochburg» Oberwalllis, wie die Sonntagspresse erst kürzlich feststellte, mit 53,1 Prozent zustimmte, wurde die Initiative aufgrund des hohen Neinstimmen-Anteil gesamtkantonal mit 57,6 Prozent abgelehnt.
Die Abstimmungsresultate der einzelnen Walliser Gemeinden finden Sie hier









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