Lonza wehrt sich

«Weisen Vorwürfe der Verbände entschieden zurück»

Der Grossgrundkanal führt auch durch das Visper Kleegärtenquartier.
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Der Grossgrundkanal führt auch durch das Visper Kleegärtenquartier.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 10.09.14 6
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Dass die Quecksilbermessungen in verschmutzten Gärten zwischen Niedergesteln und Visp nicht gründlich genug vorgenommen seien, verneint der Chemiekonzern Lonza und spricht von unbegründeten Vorwürfen.

Am Mittwoch liessen der Verband der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) sowie die Umweltschutzorganisation WWF verlauten, dass das tatsächliche Ausmass der Quecksilberbelastung im Raum Visp vom Chemiekonzern Lonza nicht erfasst worden sei.

Diesen Vorwurf weist das Unternehmen postwendend zurück und schreibt, dass sich Lonza «strikte an das gesetzlich vorgeschriebene, bewilligte und von den Behörden überwachte Pflichtenheft zur Untersuchung der Quecksilberbelastung in den Siedlungsgebieten im Raum Turtig und Visp/West» halte.

«Rechtsicherheit für alle Beteiligten»

Das Pflichtenheft erlaube eine konsistente und seriöse Untersuchung der Böden und verschaffe Rechtssicherheit für alle Beteiligten. «Parallel dazu lassen wir derzeit einen Sanierungsplan erstellen, welcher die technischen Untersuchungen im Siedlungsgebiet vervollständigt. Ein Vorschlag dazu wird seitens Lonza/BMG in Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Umweltschutz erarbeitet.»

Betroffene Landbesitzer, Gemeinden und andere Interessenvertreter würden Gelegenheit bekommen, ihre Ansichten und Erwartungen einzubringen, bevor das Konzept abschliessend definiert wird. Dies gelte auch für die eine von AefU und WWF beprobte Parzelle. «Bisherige Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass diese Parzelle sanierungsbedürftig ist. Wie und wie tief die Parzelle saniert wird, wird im Sanierungskonzept festgelegt, das noch nicht steht.»

Wo Sanierungen notwendig seien, werden später gemäss Pflichtenheft ergänzende Untersuchungen durchgeführt, wie das Unternehmen weiter schreibt. Das Sanierungsprojekt schliesse eine Beurteilung der möglicherweise verbleibenden Umweltgefährdung zwingend mit ein.

Böden in Wohngebieten betroffen

Erst in dieser Woche wurde bekannt, dass das Bundesamt für Umwelt bei Quecksilber-kontaminierten Gärten den Sanierungsgrenzwert senken will, um spielende Kinder zu schützen. Hintergrund der Senkung des Sanierungswertes war die grossflächige Quecksilberbelastung der Böden im Gebiet Visp-Niedergesteln im Wallis, die 2010 entdeckt worden war. Nebst landwirtschaftlichen Gebieten sind dort auch Böden in Wohngebieten betroffen.

Bei weiteren Messungen wurden auch bei zwei Fussballplätzen eine Quecksilber-Verschmutzung entdeckt. Die Altlasten stammen von der Chemiefirma Lonza, die von 1930 bis in die 1970er-Jahre Quecksilber in den Grossgrundkanal ableitete.

Das Gewässer fliesst an den verschmutzten Wohngebieten vorbei. Von heute 98 untersuchten Parzellen sind 15 mit mehr als 5mg/kg verschmutzt. Für sie gilt bereits heute eine Sanierungspflicht. Weitere 16 Parzellen weisen Quecksilber-Werte zwischen 2 und 5 mg/kg auf.

(mit Material von sda)

10. September 2014, 13:19
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Kommentare

  • an mag - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Ja, ja... Alle schön die Augen schliessen und den Kopf in den Sand stecken..

    antworten

  • Lukas - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Wegen ein bisschen Quecksilber so ein Theater machen.

    antworten

  • mag - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Jaja alle meckern über die Lonza, aber wenn sie das Werk schliessen würde, dann würdet ihr noch mehr heulen, also seid still!

    antworten

    • Hans Heiri - vor 11 Jahre ↑0↓0

      Ja ist es denn toll wenn das ganze Tal verseucht ist mit Chemikalien. Na dann ist ja gut. Wenn die Gesundheit der Menschen so unwichtig ist panscht nur weiter.

    • Hans Heiri - vor 11 Jahre ↑0↓0

      Ja ist es denn toll wenn das ganze Tal verseucht ist mit Chemikalien. Na dann ist ja gut. Wenn die Gesundheit der Menschen so unwichtig ist panscht nur weiter.

  • Hans Heiri - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Das Areal und die Umgebung der Lonza sind mit problematischen Stoffen aller Art belastet. Auch heute wird teils fahrlässig mit Chemikalien umgegangen.
    Bin mir sicher dass eine gründliche Untersuchung aller Entsorgungswege noch viel mehr an den Tag bringt.

    antworten

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