Baugewerbe | Vertragsloser Zustand droht

«Wild-West-Zustände auf Baustellen»

Der Landesmantelvertrag regelt die Arbeitsbedingungen von rund 80000 Bauarbeitern im schweizerischen Bauhauptgewerbe.
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Der Landesmantelvertrag regelt die Arbeitsbedingungen von rund 80000 Bauarbeitern im schweizerischen Bauhauptgewerbe.
Foto: Symbolbild WB

German Eyer, leitender Sektionssekretär der Gewerkschaft Unia (links), und Serge Métrailler, Direktor des Walliser Baumeisterverbands, trafen sich mit dem WB zum Streitgespräch.
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German Eyer, leitender Sektionssekretär der Gewerkschaft Unia (links), und Serge Métrailler, Direktor des Walliser Baumeisterverbands, trafen sich mit dem WB zum Streitgespräch.
Foto: Walliser Bote

Quelle: 1815.ch/WB 17.11.15 1
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Ende Dezember läuft der Gesamtarbeitsvertrag des Bauhauptgewerbes, der sogenannte Landesmantelvertrag (LMV), aus. Trotz mehreren Demonstrationen von Gewerkschaften und Bauarbeitern in den letzten Wochen weigert sich der Schweizer Baumeisterverband (SBV), den LMV neu zu verhandeln. Solange die vom SBV als unrechtmässig angesehene "Fachstelle Risikoanalyse" in Zürich weiter in Betrieb sei, werde man über nichts diskutieren.

Der Walliser Bote traf sich mit Gewerkschafter German Eyer und dem Präsidenten des Walliser Baumeisterverbands, Serge Métrailler, zum Gespräch.

German Eyer, falls der LMV bis Ende Jahr nicht verlängert wird, droht ein vertragsloser Zustand. Was heisst das genau?

"Auf den Baustellen hätten wir Wild-West-Zustände. Die Baufirmen wären nicht mehr an den LMV gebunden. Wir könnten keine Kontrollen mehr durchführen, die Arbeitnehmer wären nicht mehr geschützt, es würde zu Lohndumping kommen. Das wäre auch für die Baumeister verheerend."

Serge Métrailler, wären die Baumeister zu Verhandlungen bereit, falls die Fachstelle Risikoanalyse geschlossen wird?

"Das haben wir so gesagt, ja. Es geht dabei um die Sistierung eines kleinen Projekts, doch die Unia will das nicht. Nun nimmt ein Zürcher Projekt die Bauarbeiter der gesamten Schweiz als Geiseln."

German Eyer, wie kann die momentane Situation entschärft werden?

"Mein Appell: Es gibt in der Ostschweiz einige Baumeister, die rot sehen, sobald sie "Unia" hören. Die vernünftigen Baumeister der Romandie sollten nun Druck auf diese Ostschweizer Hardliner machen. Ihnen klarmachen, dass man eine Sozialpartnerschaft haben muss, die diesen Namen auch verdient."

Serge Métrailler, wie beurteilen sie die "Kampfmassnahmen" der Gewerkschaften?

"Mit Kampfmassnahmen wie Arbeitsblockaden und Demonstrationen verletzen die Gewerkschaften die im LMV vorgeschriebene Friedenspflicht. Statt Streikhelfer auszubilden, sollten die Gewerkschaften ihre Leute vielleicht eher für die Aufgaben der paritätischen Berufskommission ausbilden."

Das vollständige Streitgespräch lesen Sie im Walliser Boten vom Mittwoch.

pac
17. November 2015, 19:32
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Kommentare

  • peter - vor 10 Jahre ↑8↓2

    Lohndumping haben wir schon jetzt!Wie kann es sein, dann noch immer Leute aus Ungarn,Italien,Serbien,Tschechei,Slowakei,Polen am Samstag auf Baustellen oder privat arbeiten?Die sind in ihrem Heimatland angestellt, fahren mit offiziellem Firmabuss umher und sagen,dass sie nur sehr wenig Stunden machen.Der Staat macht nix!Sogar Staatsangestellte beschäftigen diese Leute am Samstag für private Ferienwohnung bei über 100T+ Lohn???Diese Leute zahlen hier keine Steuern und drücken die Löhne!!Wie kann es sein,dass solche Zustände auf unseren Baustellen stillschweigend geduldet werden!So geht die Wirtschaft kaputt und wir können unsere Minimallöhne nicht mehr halten weil wir schlicht und einfach 3-4x teuerer sind!

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