Unfall | 23-jähriger Mechaniker schwer verletzt
Winddruck war schuld an Arbeitsunfall in Eisten

Mit dem Transport des Schreitbaggers wurde die Air Zermatt beauftragt. (Symbolbild)
Foto: zvg
Im August 2014 hat sich in Eisten ein Arbeitsunfall ereignet, bei dem ein 23-jähriger Mechaniker durch einen umstürzenden Baum schwer verletzt wurde. Eine Untersuchung durch die zuständige Behörde konnte nun den Abwind eines Helikopterrotors als Ursache dafür ermitteln.
Der Unfall ereignete sich gegen Mittag des 29. Augusts auf der Gebirgsbaustelle im Zusammenhang mit dem Neubau des Kleinwasserkraftwerkes Siwibach in Eisten. Zum Abschluss einer Bauphase sollte von dort aus ein Schreitbagger ins Tal geflogen werden. Mit dem Transport wurde die Air Zermatt beauftragt.
Nach Angaben des Mechanikers gegenüber der Schweizerischen Sicherungsuntersuchungsstelle (SUST), die eine Untersuchung zum Unfallhergang eröffnet hatte, berührte beim ersten Transportflug das Transportseil mit einer Länge von 24 Metern eine Baumgruppe bergseitig der Aufnahmestelle. Beim zweiten Transportflug drehte sich die Last, als sie vom Helikopter angehoben wurde, und streifte erneut dieses Gelände.
Als der Helikopter anstieg und in Richtung Tal flog, bemerkte der anwesende Flughelfer, dass die Baumgruppe bei der Aufnahmestelle zu kippen begann. Gleichzeitig sah er, wie der Mechaniker und ein Maschinist auf ihn zukamen. Der Flughelfer machte schreiend auf den Baum aufmerksam. Fast zeitgleich hörte der Mechaniker seinerseits ein Knacken und versuchte mit einem Sprung nach vorne der kippenden Baumgruppe zu entgehen, jedoch erfolglos. Er wurde unter einem Stamm eingeklemmt und erlitt schwere Rückenverletzungen.
Die SUST kommt in ihrem Bericht, der nun vorliegt, zum Schluss, dass die Wahl einer 24 Meter langen Transportleine zwar in Bezug auf die Hindernisfreiheit ausreichend, mit Blick auf eine Minimierung des Effekts des Abwindes des Hauptrotors jedoch nicht optimal war. Am Unfallort gab es am besagten Tag bereits fünf Lastenflüge, während denen die umgekippte Baumgruppe dem Abwind des Rotors, dem sogenannten «rotor downwash», ausgesetzt war. Dies wirkte sich negativ auf deren Standfestigkeit aus. Beim Abtransport der letzten Last hielt sie dem auftretenden Winddruck schliesslich nicht mehr stand und wurde in der Folge entwurzelt.
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