Weihnachtskater
Wohin mit dem Weihnachtsbaum?

Weihnachtsbäume werden in der Regel zu Häcksel verarbeitet (Symbolbild).
Foto: zvg
Die Festtage sind bereits wieder Schnee von gestern. Spätestens mit dem Dreikönigstag endete in zahlreichen Oberwalliser Haushalten die Zeit des Weihnachtsschmucks.
Wer nicht auf mehrfach verwendbare Plastikbäume setzt oder ganz auf Weihnachtsbäume verzichtet, muss sich jährlich mit der Entsorgungsfrage auseinandersetzen. Wohin mit dem ausgedienten Weihnachtsbaum? Während Kugeln und Krippenfiguren wieder schön verpackt im Unterdach eingelagert werden können, möchte manch einer den nadelnden Weihnachtsbaum am liebsten zum Fenster hinauswerfen.
Doch Vorsicht, ein Wurf aus dem Fenster könnte entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen. «Verboten ist die Verbrennung von Weihnachtsbäumen im Freien, die Ablagerung auf Deponien oder die ‚wilde Entsorgung’. In diesen Fällen muss der Verursacher mit Busse rechnen», erklärt Amadé Zenzuenen von der Abfallberatung Oberwallis auf Anfrage von 1815.ch.
Sammlungen durch Gemeinden
Wie Zenzuenen erklärt, werden für eine korrekte Entsorgung durch die Oberwalliser Gemeinden entsprechende Sammlungen durchgeführt. «Grössere Gemeinden, wie Brig-Glis oder Naters, führen eigene Sammlungen mit eigens bezeichneten Sammelstellen durch.» Hier sei die Deadline am 6. Januar allerdings bereits verstrichen. Die dabei gesammelten Bäume gelangen jeweils in den Ökohof und werden zu Häckselgut verarbeitet.
Etwas anders gestaltet sich die Entsorgung in kleineren Gemeinden, wo die Bäume gemäss Zenzuenen zum kommunalen Kompostplatz oder einer anderen Sammelstelle zur Zwischenlagerung gebracht werden können. «Ein Nachteil hierbei ist jedoch, dass diese Plätze häufig erst im Frühjahr wieder geöffnet sind.» Die Entsorgung erfolge deshalb überwiegend privat, «wobei die Bäume so lange gelagert werden, bis sie ausreichend trocken sind und dann zu Heizzwecken verbrannt werden».
Keine flächendeckende Grünabfuhr im Oberwallis
Über die Mengen an jährlich entsorgten Weihnachtsbäumen kann Zenzuenen keine Angaben machen, da entsprechende Zahlen fehlen. «Anzunehmen ist aber, dass mit den kommunalen Sammlungen, die erst seit einigen Jahren bestehen, der Anteil der zu Häckselgut verarbeiteten Bäume beträchtlich gestiegen ist.»
Auf die Frage, wie die Grünabfuhr im Oberwallis organisiert wird, erklärt Zenzuenen weiter, dass es keine flächendeckende Grünabfuhr für das ganze Oberwallis gebe. «Derzeit wird nur durch die grösseren Gemeinden eine eigene Abfuhr organisiert.» In diesem Zusammenhang sei eine entsprechende Initiative des Kehrichtverbandes für eine flächendeckende Sammlung und Verwertung vor einigen Jahren am Widerstand einiger Gemeinden gescheitert.
Grundsätzlich seien die Gemeinden aber verpflichtet, die Abwicklung separater Sammlungen von Grünabfällen, und damit auch Weihnachtsbäumen, zu gewährleisten. «Dies kann im Bring- oder Holsystem erfolgen und kostenpflichtig oder umsonst sein.» Die Grünabfälle sollten schliesslich nicht in die Kehrichtsverbrennung gelangen oder auf Deponien gelagert werden.
«Ideal sind natürlich Lösungen wie der Ökohof für Brig-Glis und Umgebung. Aber auch kommunale oder interkommunale Kompostplätze oder Plätze für die Zwischenlagerungen sind geeignete Einrichtungen», so Zenzuenen. Allerdings würden noch nicht alle Gemeinden im Oberwallis über solche verfügen.
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