Grossraubtiere | Regulierung des Wolfes
Ständeratskommission schaltet bei Wolfsjagd einen Gang zurück

Vorläufig noch nicht im Visier. Die Ständeratskommission hat die Walliser Standesinitiative vorläufig auf Eis gelegt.
Foto: zvg
Am Freitag hat sich die Umweltkommission (UREK) des Ständerats mit der vom Kanton Wallis eingereichten Standesinitiative «Wolf. Fertig lustig!» befasst. Sie hat das Walliser Anliegen vorläufig auf Eis gelegt.
Die Standesinitiative «Wolf. Fertig lustig!», die vom Kanton Wallis im November 2014 eingereicht wurde, fordert, die Berner Konvention zu kündigen und einen Wiedereintritt unter Einführung eines Vorbehaltes, welcher den Schutz des Wolfes ausschliesst. Zudem soll das Jagdgesetz dahingehend geändert werden, dass der Wolf gejagt werden darf.
Unter anderem werden die Forderungen aus dem Wallis damit begründet, dass der Wolf wahllos töte, ohne sich um die Bedürfnisse der Fauna zu kümmern. Meist tue er dies aus blosser Lust am Töten. «Dieses Raubtier stellt eine grosse Gefahr für einen Teil unserer Berglandwirtschaft dar. Der Wolf verursacht auch bedeutende Kosten, insbesondere in Sachen Prävention und Entschädigungen», so der Wortlaut der Initiative. Die betroffenen Kantone müssten daher ihre Wolfsbestände selber regulieren können, ohne dass ihnen das Leben durch komplizierte und ungeeignete Bundesverordnungen unnötig schwer gemacht werde.
Heute dürfen einzelne Tiere nur unter bestimmten Umständen abgeschossen werden, etwa wenn sie grossen Schaden unter Nutztieren anrichten. Dazu braucht es eine Bewilligung des Bundes. Darüber, dass der Schutz gelockert werden soll, sind sich die Räte mehrheitlich einig. Sie haben bereits eine Motion des Graubündner CVP-Ständerats Stefan Engler angenommen. Diese verlangt, dass die Wolfspopulation unabhängig von einem Schaden dezimiert werden kann, beispielsweise um die Bildung von Rudeln zu verhindern.
Bei der Standesinitiative des Kantons Wallis waren sich die Räte indes nicht einig: Nachdem der Ständerat im März 2016 Nein zur Walliser Initiative sagte, wurde diese im September 2016 vom Nationalrat mit 101 zu 83 Stimmen angenommen. Deshalb ist nun erneut der Ständerät am Zug. Sagt er ein zweites Mal Nein, ist die Initiative vom Tisch. Am Freitag hat die Umweltkommission des Ständerates die Initiative vorberaten. Allerdings will sie die konkreten Vorschläge des Bundesrats zur Umsetzung der Motion Engler abwarten, bevor sie über die Walliser Standesinitiative entscheidet. Ein Gesetzesentwurf soll im kommenden Sommer vorliegen.
Erste Vorschläge hat der Bundesrat bereits in die Vernehmlassung geschickt: Der Wolf soll künftig zu jenen Tierarten gehören, deren Bestand reguliert werden darf. Der Entscheid über den Abschuss würde damit nicht mehr beim Bund, sondern bei den Kantonen liegen. Die vorgesehene Regelung soll mit der Berner Konvention vereinbar sein. Deren Spielraum muss nach dem Willen der Ständeratskommission weitestgehend ausgeschöpft werden, heisst es in der Mitteilung. Zudem möchte sie den Schutzstatus des Wolfes in der Konvention von streng geschützt auf geschützt zurückstufen. Damit könnte der Wolf gleich behandelt werden wie etwa der Luchs oder der Steinbock. Die Kommission verlangt vom Bundesrat, sich auf internationaler Ebene dafür einzusetzen.
sda / pan
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Kommentare
lynx - ↑5↓3
ich glaube bald, dass ich hier in einer "Nebenwelt" lebe, wenn ich eure Kommentare lese...???? (Dies ist nur ein Proplem der C- und SV- Parteien).....
Diese werden momentan noch gelöst durch den "Bund"....oder wollen wir als "Walliser" etwa daraus "austreten und einen eigenen Staat bilden"....???? (es gibt dazu eine super Karikatur im "Nouvelliste vom 17.06. auf dem Titelblatt).....
Quo vadis Valis....
Igelt euch ab, doch gegen die "Zwanderung (im beiden Sinne des Wortes) habt ihr mit euren Mitteln keine Chance.....
(Es wird immer noch von "Aussetzungen" gesprochen, hört doch damit endlich auf und seht der Realitätit in die Augen....wir werden und müssen mit der Präsenz des Wolfes hier leben müssen und auch können, welches etliche schon bewiesen haben....)
(Solange unsere "Grenzen"(vgl Karikatur") nicht dich sind wird es immer wieder Wölfe hier im Wallis geben. Seien wir doch erfreut, das nicht noch ein Bär dazugekommen ist, welcher momentan im Schächental, in der Innerschweiz seinen Winterschlaf absolviert....Wer weiss, vielleicht besucht er im kommenden Jahr auch unser Oberwallis....???).......
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Robert - ↑10↓10
Im Wallis richten die Wölfe auch keine Schäden an, lediglich ein paar Schafe.
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Peter - ↑18↓50
@Müssti: Das frage ich mich auch für was solche Leute gewählt werden, welche nur Einzelpersonen wie ein paar Schäfer in Bern vertreten. Die eingereichte Initiative mit knapp 9500 Unterschriften bei 332000 Einwohnern, ist ja schon fast peinlich.
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Osgi - ↑5↓6
Besche !
Schuster bleib bei deinen Leisten !
( Hilfswildhüter )
Beobachter - ↑8↓7
Zum grossen Glück haben wir Walliser einen wahren Volksvertreter in Bern und nicht nur einen Nowbody.
Müssti - ↑55↓17
In Bern richten die Wölfe natürlich keinen Schaden an daher ist es auch nit nötig etwas zu unternehmen, ich frage mich warum solche Leute gewählt wurden, lach
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