Umwelt | Wolf, Klatschmohn, Waldkauz und Co

Tiere des Jahres gekürt

Zum Tier des Jahres wurde der Wolf gekürt.
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Zum Tier des Jahres wurde der Wolf gekürt.
Foto: Gruppe Wolf Schweiz

Quelle: SDA 16.12.16 1
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Naturschützer und Wissenschaftler haben die Tiere und Pflanzen des Jahres 2017 gekürt. Sie wollen damit das Bewusstsein für eine bestimmte Art oder einen Lebensraum schaffen und auf ihre Gefährdung aufmerksam machen.

Für 2017 finden sich u.a. Wolf, Klatschmohn, Seesaibling, Blindschleiche, Gottesanbeterin, Waldkauz und Sumpfbovist auf der Liste, die nun vom Naturschutzbund (Nabu) veröffentlicht wurde. "Tier des Jahres" ist der Wolf. Der Nabu verhalf dem Rudeltier zu dieser Ehre, "damit er nicht ein zweites Mal verloren geht".

Um auf das zunehmende Verschwinden vieler Ackerwildkräuter aufmerksam zu machen, hat der Naturschutzbund den Klatschmohn zur "Blume des Jahres" gekürt. Der Klatschmohn soll darauf hinweisen, dass durch den Rückgang der Wildpflanzen auf den Äckern die Kulturlandschaft nicht nur optisch an Reiz verliert, sondern auch Bestäuber wie Schmetterlinge, Hummeln und Bienen bedroht sind.

Die meist zweijährige, relativ anspruchslose Pflanze wird durch die Methoden der modernen Landwirtschaft immer weiter aus den Getreidefeldern verdrängt. Sie ist aber ein Überlebenskünstler, findet sich auf Wegränder, Brachen, Schuttflächen und Gärten.

Invasives Insekt

Mit der Ernennung der Gottesanbeterin zum "Insekt des Jahres" will der Naturschutzbund auf deren Ausbreitung im Zuge des Klimawandels hinweisen. Ursprünglich stammt die Fangschrecke aus Afrika. Im pannonischen Raum vom Neusiedlersee bis Wien ist sie seit Jahrhunderten bekannt ist, seit 1980 wanderte sie zudem flächendeckend über Slowenien in die Steiermark und nach Kärnten bis zum südlichen Alpenrand ein.

Die Gottesanbeterin, die ihren Namen dem zu dornenbewehrten Fangbeinen entwickelten vordersten Beinpaar verdankt, das im Ruhezustand eingeklappt ist, liebt sonnenexponierte Lagen in Gras- und Buschlandschaften und Halbtrockenrasen.

Der künftige Fisch des Jahres ist der Seesaibling, ein beliebter Speisefisch. Durch die vielen isolierten Alpenseen, die seinen Lebensraum bilden, enstanden nach der letzten Eiszeit unterschiedliche Formen, wie Normalsaibling, Wildfangsaibling, Schwarzeuter und Tiefseesaibling, die sich bezüglich Grösse und Ernährungsform unterscheiden. 2016 entdeckten Schweizer Forschende im Bodensee Exemplare des Tiefwassersaiblings Salvelinus profundus, der seit 2008 als ausgestorben galt.

Beinlose Echse

Eine beinlose, ihrem Namen zum Trotz gut sehende Echse wurde zum "Reptil des Jahres" gekürt: die Blindschleiche. Sie bevorzugt feuchte, lichte Wälder und Waldränder mit vielfältigen Verstecken. Auch in naturnahen Gärten ist sie oft anzutreffen, wo sie zur Freude der Gärtner viele Nacktschnecken vertilgt.

Derzeit praktizieren sie allerdings in Erdlöchern Winterruhe. Im Frühling ist bei ihnen Paarungszeit und im Sommer gebären die Weibchen lebende, vollständig entwickelte Jungtiere. Diese müssen sich dann vor Fuchsen, Iltissen, Dachsen, Katzen und Greifvögeln in Acht nehmen, aber auch vor Autos und Rasenmähern.

Ebenso hüten sollte sich die Blindschleiche vor dem "Vogel des Jahres", dem Waldkauz. Die Vogelschutzorganisation BirdLife bezeichnet ihn als "Botschafter für den Erhalt nahrungsreicher Wälder mit grossem Altbaum- und Totholzbestand". Der lautlose Jäger der Nacht lebt in Laub und Mischwäldern, Parks, Gärten und Friedhöfen und zählt zu den häufigsten Eulen Mitteleuropas.

Solange Restlicht vorhanden ist, sieht der Krähen-grosse Vogel wunderbar, bei absoluter Dunkelheit verlässt er sich auf sein feines Gehör. Er frisst kleine Nager und Vögel. Mit seiner grossen Anpassungsfähigkeit ist der Waldkauz eine Ausnahme: Verwandte Bewohner alpiner Bergwälder, wie der Sperlingskauz oder Raufusskauz, sind in ihrer Verbreitung stark eingeschränkt.

16. Dezember 2016, 15:13
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Kommentare

  • lynx - vor 9 Jahre ↑3↓4

    Wer die Dezembersession des Grossrates verfolgt hat, konnte feststellen, dass die im März eingereichte Motion zur Unterbindung eines Wolfsmonitorings ("Schildbürgerstreich" der C- und SVP des Oberwallis) rückgängig gemacht wurde. Einzig diese oberwalliser Parteien haben sich immer noch dagegengestellt. Waren es doch auch diese Parteien, die den ganzen Sommer und Herbst über laut ausgerufen und die Gemeinden aufgehezt haben und von unserem Jagdchef "Scheibler" detaillierte Auskünfte verlangt haben.
    Doch wie kann das gehen ohne die notwendigen Mittel/Möglichkeiten ??? Ich zitiere CVPO Dominic Eggel : "Dass ein Monitoring zur Regulierung der Wolfspopulation beitragen soll, ist ein Wolfsmärchen." (Offenbar glaubt dieser noch an die "Wolfsmärchen"???)
    Genau diese Parteien haben es wiederum versucht, ein Monitoring zu unterbinden. Doch offenbar ist der Rest des Grossrates nicht mehr auf diese Polemik (Populismus) eingegangen und hat nun mehr "Weitsicht" gezeigt.
    Auch wird der Kanton vom BAFU sicher keinen "Regulationsabschuss" bewilligt bekommen, da er praktisch keine eigenen, genügenden "Nachweise" erbringen kann, sondern sich auf "Dritte" abstützen muss.
    Zur Situation in der Schweiz: schaut euch die Sendung von SRF1 an und lest die Berichte, vielleicht auch das ganze Interview mit dem höchsten Jagdaufseher der Schweiz, Herrn Reinhard Schnidrig, einem Oberwalliser und bildet euch eure eigene Meinung:
    http://www.srf.ch/sendungen/dok/woelfe-und-das-alte-spiel-mit-aengsten
    http://www.srf.ch/sendungen/netz-natur/die-vielen-woelfe-der-schweiz
    http://www.srf.ch/sendungen/netz-natur/studio-gespraech-zum-thema-wolf-2

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