Windpark Gries
WWF Oberwallis verlangt mit Einsprache Nachbesserungen

Die höchstgelegene Windenergie Europas steht am Gries auf 2465 m.ü. M.
Foto: Keystone
Gegen den Windpark Gries von SwissWinds GmbH reicht WWF Oberwallis eine Einsprache ein. Damit werden Nachbesserungen für den Schutz von Zugvögeln und Fledermäusen verlangt.
Am 4. Mai wurde das Baugesuch für den Windpark Gries öffentlich aufgelegt. WWF Oberwallis sei mit dem Baugesuch in weiten Teilen einverstanden, heisst es in einer Mitteilung. Man störe sich jedoch am fehlenden Schutz für migrierende Vögel und Fledermäuse. «Im technischen Bericht sind keine Schutzmassnahmen festgehalten, die Kollisionen mit Vögeln oder Fledermäusen verhindern könnten. Dies, obwohl die technischen Möglichkeiten dazu vorhanden wären und diese vielerorts zu Standardausrüstungen von Windenergieanlagen gehören», so WWF Oberwallis.
Deshalb verlangt der WWF präventive Schutzmassnahmen in Form einer Radarmessung für Vögel und ein Betriebskonzept, welches die Abstellzeiten bei erhöhtem Vogel- und Fledermausaufkommen definiert. Sollte der Gesetzgeber diesen Forderungen nicht nachkommen, fordert die Umweltschutzorganisation ein Monitoring von Vogel- und Fledermausvorkommen über drei Jahre und ein Budget für technische Nachrüstungen und die Bereitschaft für Abstellungen während der Zugzeiten, sollte der Bedarf nachgewiesen werden. «Das im Umweltbericht von SwissWinds GmbH vorgesehene Monitoring ist ungenügend, so dass man keine aussagekräftigen Daten zu sogenannten Schlagopfern erhalten wird. Es werden auch keine technische Nachrüstungen ins Auge gefasst, die das Erkennen von Vogelzug und entsprechende saisonale Abstellungen erlauben», kritisiert die Organisation.
Laut WWF Oberwallis wurden auf dem Nufenen insgesamt 15 geschützte Fledermaus-Arten festgestellt. Für die Bulldog-Fledermaus trage der Kanton eine besondere Verantwortung. Das Zugverhalten von bedrohten Vogel- und Fledermausarten in dieser Region sei noch wenig bekannt. Die jährlichen Produktionseinbussen bei allfälligen saisonalen Abstellungen würden erfahrungsgemäss im Bereich von 2 bis 4 Prozent liegen. «Diese Einbussen müssen von Windkraftunternehmen von Anfang an in ihre Kostenrechnung eingerechnet werden. Umso mehr, als Windenergie staatliche Hilfe über die kostendeckende Einspeisevergütung KEV bezieht.»
Gemäss Mitteilung ist WWF Oberwallis bereit, seine über die Einsprache erhobenen Forderungen mit SwissWinds GmbH zu diskutieren und auf dem Verhandlungsweg eine gute Lösung zu finden.
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