Unplugged wie noch nie
Zermatts Akustikfestival war ein voller Erfolg

Stimmung am Zermatt Unplugged
Foto: Gerrit Starczewski
Hohe Qualität, ein begeistertes Publikum und ambitionierte Unplugged-Shows: Die sechste Ausgabe des Zermatt Unplugged gehört der Vergangenheit an. Zermatt blickt erschöpft aber glücklich auf ein exzellentes Festival.
«Abgewirtschaftet aber glücklich» ist Festival-Präsident Thomas Sterchi nach fünf ereignisreichen Festivaltagen.
Die ziehen sich neuerdings in die Länge: Zermatt Unplugged begann für das 30-köpfige Team schon einen Tag früher am 8. April mit einem spontanen Showcase des kalifornischen Singer Songwriters Tom Freund im Restaurant Heimberg.
Heute Sonntag, der grandiose Schlussakkord: Nicht wenige Festivalgäste haben vergangene Nacht gar nicht geschlafen, denn Sängerin Skin von Skunk Anansie legte bis 4 Uhr im Vernissage auf.
Das Wetter war brilliant zum Skifahren – so erschienen erst gegen 12 Uhr die ersten Gäste zum Farewell Brunch im Chalet Hotel Schönegg und genossen zum Sound der Monotales, Face-to-Face mit dem Matterhorn, Vitello Tonnato, Champagner und andere Köstlichkeiten.
Highlights in fünf Festivaltagen
Mit einer Auslastung von 94% und sieben ausverkauften Konzerten konnte Zermatt Unplugged die Ticketverkäufe nochmals steigern, vergangenes Jahr waren es gut 92%.
Highlights: Eine witzige Marianne Faithfull an der fünften Sunnegga Session. Die Fantastischen Vier mit fast 30 Musikern auf der Zeltbühne – ein Rekord in der Geschichte des Zermatt Unplugged. Mando Diao sangen ausschliesslich ihre neuen schwedischen Songs – es war das erste Mal, dass sie ihr Album «Infruset» ausserhalb von Schweden vorstellten. Rea Garvey besuchte Stefanie Heinzmanns Konzert und umgekehrt; die zwei gaben einen Vorgeschmack auf eine weitere Zusammenarbeit. Birgit Bidder, die schwedische Newcomerin, konnte ihr Glück über das grosse Interesse an ihrem Konzert kaum fassen. Skunk Anansie spielten die erste Unplugged-Show in ihrer 19-jährigen Bandgeschichte.
Der Spirit von Jon Lord
Es war ein bewegender Moment für alle, als Frida (ehemalige ABBA-Sängerin), Patronin des Festivals, vor dem Konzert von Bryan Ferry vor das Publikum trat und ihrem im vergangenen Sommer verstorbenen Freund Jon Lord, Deep Purple-Gründer und Patron des Festivals, gedachte und seiner Familie Trost zusprach.
Ian Paice, der Schlagzeuger von Deep Purple, war ebenfalls aus London angereist, trat an der Jamsession im Mont Cervin Palace auf und besuchte die Tribute Lounge, wo der Pianist Bruce Gallagher alias Doc Fingers Tag für Tag auf einer Hammond B3 Deep Purple- und Jon Lord-Songs spielte.
2009 stand die Hammond B3 auf der Bühne in Zürich und Luzern: Dort trat Jon Lord zusammen mit Steve Lee von Gotthard und dem Nota Bene Orchestra auf. Kennengelernt hatten sich Jon und Steve 2008 am Zermatt Unplugged, wo der Hammond-Avangardist Lord und seine Gemini Band das erste Zeltbühnenkonzert des Festivals bespielten.
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