Tierquälerei in Bitsch
«Zuckungen, Torkeln, Blindheit und blutiger Urin»

Immer wieder werden Katzen Opfer von Tierquälern und müssen beim Tierarzt behandelt werden. (Symbolbild)
Foto: zvg
Im Raum Bitsch sind Katzen zurzeit nicht sicher: Innert kürzester Zeit haben sich Vergiftungsfälle gehäuft. Tierärztin Romaine Werlen rät Katzenhaltern zu vermehrter Vorsicht.
Seit mehreren Tagen müssen Katzenhalter Angst um ihre vierbeinigen Lieblinge haben. Grund sind mehrere Haustiere mit Vergiftungssymptomen. In dieser Woche musste Romaine Werlen von der Kleintierpraxis Werlen eine Katze aufgrund mehrerer Symptome in ihrer Praxis behandeln, wie sie gegenüber 1815.ch erklärt.
«Die betreffenden Katzenhalter haben mir erklärt, dass es sich bei ihrer Katze nicht um einen Einzelfall handelt: Mehreren Katzenbesitzern im Raum Bitsch sei dasselbe widerfahren.» Allein bei deren Nachbarn habe es ein bis zwei Vergiftungsfälle gegeben. «Dort kam die Hilfe leider zu spät.»
Seit Samstagabend behandelt Romaine Werlen die Katze wegen Vergiftungssymptomen. Das Tier musste drei Tage lang in der Kleintierpraxis Werlen bleiben. «Der Vierbeiner ist mittlerweile wieder bei guter Gesundheit.» Als die Katze eingeliefert wurde, hatte sie eine erhöhte Temperatur, litt an Blindheit, torkelte nur und ihr Urin enthielt Blut, erklärt die Tierärztin die Symptome. «Wenige Tage später waren wegen der Vergiftung auch die Leberwerte der Katze erhöht.»
Die Einschätzung, um welche Art von Gift es sich handelt, ist laut Werlen schwierig. «Es passt auf kein mir bisher bekanntes Gift. Es könnte sich faktisch auch um einen 'Unfall' handeln, das heisst, dass Tier könnte beispielsweise auch nur das Falsche gegessen haben. Doch Mäuse- und Rattengift kommt nach ersten Erkenntnissen nicht in Frage.» Auch die Befunde aus dem Labor konnten keine Klarheit schaffen. «Mittlerweile ist es praktisch unmöglich, herauszufinden um was für ein Gift es sich handelt. Schneckengift könnte eine Erklärung sein.»
Die Tierärztin äussert die Vermutung, dass diese Katzen willentlich vergiftet worden sind. Von einer Anzeige sehen die Besitzer laut Werlen ab – doch wollen sie ihre Nachbarn im Raum Bitsch informieren. Und auch auf dem Social Media Portal «Facebook» rät die Kleintierpraxis zu Vorsicht: «Im Raume Bitsch wurde eine Katze vergiftet. Die Symptome sind Zuckungen, Torkeln, evtl. Blindheit und blutiger Urin. Wir konnten die Katze dank intensiver Betreuung und intravenösen Infusionen knapp retten. Passt auf eure Lieblinge auf und achtet auf die Symptome!»
Im Oberwallis kommt es immer wieder zu Fällen von Tierquälerei. So schoss vor wenigen Monaten ein Unbekannter im Raum Brig-Glis mit einem Gewehr auf eine Katze – ähnliche Fälle sind auch im Raum Gampel bekannt. Die Tierärzte raten in jedem Fall, die Kantonspolizei zu informieren und Anzeige zu erstatten.
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