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Das Wallis auf jeder Weinflasche

Der Staatsrat prüft derzeit, wie Walliser Weine einheitlich gekennzeichnet werden können.
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Der Staatsrat prüft derzeit, wie Walliser Weine einheitlich gekennzeichnet werden können.
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Im Südtirol hat man gute Erfahrungen mit den einheitlichen Kapseln für Weine gemacht.
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Im Südtirol hat man gute Erfahrungen mit den einheitlichen Kapseln für Weine gemacht.
Foto: Südtirol Wein/Florian Andergassen

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Walliser Qualitätsweine sollen künftig das Logo von Valais/Wallis Promotion tragen dürfen. Das Ziel ist die Stärkung der Weinwirtschaft und des Tourismus.

Die Walliser Qualitätsweine sollen künftig zu touristischen Botschaftern des Kantons werden. Erfüllt ein Wein gewisse Qualitätskriterien, so soll es den Weinproduzenten möglich sein, die Kapsel der Weinflasche mit dem Logo von Valais/Wallis zu bedrucken. «Mit unserem Wein und unserem Tourismus haben wir im Wallis zwei sehr starke Produkte», sagt der Initiant des entsprechenden Vorstosses im Grossen Rat Philipp Matthias Bregy. «Wenn das Walliser Logo jede Flasche Qualitätswein ziert, können beide Produkte sehr stark profitieren.»

Idee aus dem Ausland

Dass das Logo der Region oder gar des Landes die Weinflaschen ziert, kennt man bereits in Österreich und im Südtirol. «Warum soll das Wallis sich nicht gleich vermarkten?», fragt CVPO-Grossrat Bregy. «Mit dem Matterhorn haben wir schliesslich eines der bekanntesten Symbole der Welt. Diese Chance sollten wir unbedingt nutzen.» Er sei überzeugt, dass die Marke Wallis gestärkt werden könne, wenn das Logo des Kantons auf den Weinflaschen in die ganze Welt transportiert werde, so Bregy. «Wir können zu Recht stolz auf unsere Weine sein und sollten sie als Werbemittel nutzen.» Im Südtirol ist man derweil sehr zufrieden mit den einheitlich gestalteten Kapseln der regionalen Qualitätsweine. «Nach rund vier Jahren seit der Einführung der Kapseln sind unsere Erfahrungen sehr positiv», sagt Werner Waldboth von Südtirol Wein. «Die einheitliche Kennzeichnung unserer Qualitätsweine gibt den Kunden Sicherheit. Zudem können wird unsere Marke stärken. Eine Win-win-Situation.» Vor allem die grossen Kellereien der Region seien von Anfang an mit dabei gewesen, die kleineren hätten dann nachgezogen. «Inzwischen tragen rund 70 Prozent unserer Spitzenweine die Kapseln mit dem Logo von Südtirol», so Waldboth. Damit eine gewisse Abwechslung möglich ist, dürfen die Südtiroler Winzer das Logo in drei verschiedenen Farben verwenden.

Staatsrat gefragt

Von der Klärung solcher Detailfragen ist man im Wallis noch etwas entfernt. Das Dossier für die Walliser Kapseln liegt derzeit auf dem Tisch des Staatsrates. In der zweiten Jahreshälfte sollten dann die Ergebnisse der Äbklärungen durch die Regierung vorliegen. «Wenn es dann um die Ausarbeitung der technischen Details geht, ist eine gute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure wichtig», sagt Philipp Matthias Bregy. «Das Resultat muss für die Weinproduzenten und die Tourismusbranche stimmen, die Politik die nötigen rechtlichen Grundlagen schaffen.» Er sei aber überzeugt, dass eine gute Lösung für alle gefunden werden könne, so der CVPO-Grossrat weiter. «Ich denke, dass wir hier eine tolle Chance haben, das Wallis noch besser zu vermarkten. Wichtig ist, dass wir wieder vermehrt stolz auf unsere Produkte sind und dies auch zeigen.»

«Zusammenpassen ist wichtig»

Damian Seewer von der Kellerei Leukersonne steht der Idee einer einheitlichen Kapsel für die Vermarktung des Wallis grundsätzlich positiv gegenüber. «Wenn man die Möglichkeit hat, unseren Kanton noch besser zu präsentieren und bekannter zu machen, ist dies sicher eine gute Sache», sagt er. Der Winzer hat allerdings auch ein paar Fragen und Bedenken. Dabei geht es Seewer vor allem um ästhetische Aspekte. «Ein Wallis-Logo auf den Flaschen darf natürlich nicht das Gesamtbild der Weinflasche stören», erklärt er. «Eine Kapsel mit dem rot-weissen Logo von Valais/Wallis passt wohl nicht zu jedem Etikett.» Darum kann sich Damian Seewer die Integration des Walliser Logos auf den Weinflaschen auch anders vorstellen. «Die Integration des Logos auf dem Etikett selbst oder aber auch ein Anhänger für die Flaschen könnte ich mir vorstellen», sagt der Winzer. «Ein Anhänger hätte den Vorteil, dass man ihn leicht abnehmen könnte, die Herkunft der Weinflaschen den Kunden beim Kauf aber dennoch direkt ins Auge springen würde.» Ein wichtiger Punkt für Seewer sind auch die Kosten. «Wenn es eine einheitliche Kennzeichnung für Walliser Qualitätsweine gibt, so dürfen den Winzern dadurch keine Mehrkosten anfallen», gibt er zu bedenken.

Martin Meul

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