Raron/St. German | Amt für Strukturverbesserungen gibt Auskunft

Fehlt dem Projekt Trockenmauern in Raron eine Million in der Finanzierung?

Wie hoch sind die Sanierungskosten für die Trockenmauern?
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Wie hoch sind die Sanierungskosten für die Trockenmauern?
Foto: RZ-Symbolbild

Quelle: RZ 0

Die Gesamtkosten für die Sanierung der Trockenmauern bei Raron variieren je nach Betrachtungsweise. Die zuständige Projektleiterin klärt auf.

«5,5 Millionen Franken sollen in das Projekt ‹Erhalt der terrassierten Rebberge und Trockenmauern› investiert werden», titelt das «Rarner Blatt» in seiner Ausgabe vom April. Allerdings, wer die im Artikel gelisteten Zahlen zur Finanzierung des Projekts zusammenzählt, kommt nur auf einen Betrag von 4,5 Millionen. Wo also soll die fehlende Million herkommen?

Wie viel kostet das Projekt?

Bis jetzt war in den Berichten über das Projekt für die Sanierung der Trockensteinmauern und den Bau von zwei Erschliessungsstrassen in der «Rarner Chumme» und bei St. German immer die Rede von Gesamtkosten in der Höhe von 4,5 Millionen Franken. Zahlen sollen diese Bund, Kanton, Gemeinde und die rund 590 Parzellenbesitzer der Region. Die öffentliche Hand zahlt 3,4 Millionen Franken, die Parzellenbesitzer für die Beteiligung an der Sanierung der Mauern und dem Bau der Strassen rund eine weitere Million. Macht zusammen jene 4,5 Millionen Franken, die beitragsberechtigt sind, sprich an denen sich die öffentliche Hand beteiligen wird. Wie aber kann dann von Gesamtkosten von 5,5 Millionen Franken gesprochen werden? Eine genauere Analyse zeigt, dass sich die «fehlende» Million in den Kosten für die Sanierung der Trockensteinmauern versteckt. Diese betragen de facto nämlich vier Millionen, beitragsberechtigt sind jedoch nur drei. Im präsentierten Finanzierungsmodell scheint also die Finanzierung von einer Million Kosten nicht geklärt zu sein.

Erfahrungswert massgeblich

Federführend beim Projekt ist das Amt für Strukturverbesserungen des Kantons. Projektleiterin Regula Schmalz erklärt die Diskrepanz zwischen den Zahlen wie folgt: «Gemäss den Einschätzungen für das Vorprojekt müssen 4500 m2 Trockenmauern saniert werden. Aus der Erfahrung bei bisher ausgeführten Projekten ist diese Einschätzung jedoch zu hoch und es werden von diesen Mauern wohl nur rund zwei Drittel effektiv saniert werden müssen.» Damit betrügen die zur Beitragsberechnung anerkannten Sanierungsflächen nur rund 3000 m2, erklärt Schmalz weiter. An den Kosten für jene Mauern beteiligt sich die öffentliche Hand mit 2,25 Millionen Franken, die Eigentümer der Mauern müssen die Restkosten von 750 000 Franken tragen. So weit, so gut. Doch was geschieht, wenn trotz Erfahrungswerten mehr als 3000 m2 Mauern saniert werden müssen? «In diesem Fall müssten wir die Situation neu beurteilen», erklärt Regula Schmalz. «Es wäre aber nicht so, dass sämtliche Mehrkosten einfach auf die Eigentümer abgewälzt würden.» Im Falle von Mehrkosten müsste eine Nachsubventionierung beantragt werden mit analogem Verteilschlüssel. «Wir verstehen, dass manche Eigentümer Angst vor höheren Kosten haben», sagt die Projektleiterin. «Unsere Erfahrungen, zum Beispiel aus den Rebbergen bei Visperterminen, zeigen jedoch, dass eine Kostenexplosion sehr unwahrscheinlich ist.» Auch wenn Regula Schmalz, was mögliche Mehrkosten betrifft, zu beruhigen weiss, könnte die Sanierung der Trockenmauern für einige Parzellenbesitzer dennoch ein kostspieliger Spass werden. Denn obwohl es in der Region 590 Parzellenbesitzer gibt, werden die Kosten für die Sanierung der Mauern nicht solidarisch aufgeteilt. Regula Schmalz hält nämlich fest, dass «die Eigentümer von Rebparzellen, die keine sanierungsbedürftige Trockenmauer enthalten, keine Beiträge bezahlen müssen».

44 Bemerkungen eingegangen

Bis Anfang April hatten die Eigentümer Zeit, beim Amt für Strukturverbesserungen Bemerkungen einzureichen. 44 solche Bemerkungen gingen ein, wovon sich 36 auf Preis, Kostenverteiler und Projektanpassungen bezogen. «Alle Bemerkungen werden behandelt, die betreffenden Eigentümer erhalten eine entsprechende Antwort», sagt Regula Schmalz. «Die Bemerkungen werden soweit möglich in das überarbeitete Vorprojekt einfliessen.»

Martin Meul

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