Region | Salgesch

Weinmuseum als Element des Weintourismus

Das Reb- und Weinmuseum in Salgesch.
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Das Reb- und Weinmuseum in Salgesch.
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Fendant macht Kopfweh? Seit der Weinschwemme in den 1980er-Jahren hat sich im Walliser Weinbau vieles geändert. Im wieder eröffneten Weinmuseum in Salgesch trägt man der Devise «Weg von der Quantität – hin zur Qualität» Rechnung.

Das Wallis ist – wie kein anderer Kanton – stark vom Weinbau geprägt. Rund 80 000 Rebparzellen sind im Besitz von über 22 000 Eigentümern. «Damit hat mindestens jede dritte Familie im Wallis mit Weinbau zu tun», weiss Anne-Dominique Zufferey, Direktorin des ehemaligen Walliser Reb- und Weinmuseums.

Beidseits der Sprachgrenze
Das Museum erstreckt sich zu beiden Seiten der Raspille. Ein sechs Kilometer langer didaktischer Weinwanderweg verbindet die beiden Standorte in Siders und Salgesch. Während in Siders wechselnde Ausstellungen zu sehen sein werden, wird im denkmalgeschützten Zumofenhaus in Salgesch das Walliser Weinbauerbe von seinen Anfängen bis ins 21. Jahrhundert aufgezeigt. Dieses wurde letzte Woche, pünktlich mit dem Beginn der Weinlese, nach einer renovations-bedingten Schliessung als Walliser Weinmuseum wieder eröffnet. Zu sehen sind etwa die ältesten Traubenkerne, die in Gamsen gefunden und ins 7. Jahrhundert v. Chr. zurückdatiert werden. Damit gilt Gamsen gar als ältestes Weindorf der Schweiz. «Die Forscher gehen davon aus, dass die ersten kultivierten Reben aus der Region der norditalienischen Seen über die Oberwalliser Pässe eingeführt wurden, bevor sich der Weinbau dem Lauf der Rhone entlang Richtung Unterwallis ausbreitete», ist im Weinmuseum zu erfahren.

Reichhaltiges Weinbauerbe
Anne-Dominique Zufferey möchte nun, dass das Weinmuseum zu einem Schlüsselelement des Weintourismus wird. «Der grösste Schweizer Weinbaukanton braucht eine moderne, seinem Image förderliche Visitenkarte, um sein reichhaltiges Weinbauerbe zu präsentieren», ist sie überzeugt. Kein anderer Weinbaukanton verfügt über eine so grosse Vielfalt an Rebsorten, Böden und mikroklimatischen Bedingungen. Die Voraussetzungen für Weine, die international Ansehen erlangen, sind somit gegeben. Vorbei die Zeiten, als das Wallis noch in den 1980er-Jahren mit seiner Weinschwemme für Schlagzeilen sorgte und Fendant ein Synonym für Kopfweh war. Spätestens als 1992 die kontrollierte Ursprungsbezeichnung AOC (Appellation d'Origine Controlée) eingeführt wurde, begann man konsequent auf die Devise zu setzen: Weg von der Quantität, hin zur Qualität.

Internationale Erfolge
Dass sich die Bemühungen um mehr Qualität bezahlt machten, war bereits fünf Tage zuvor an der Preisverleihung des Mondial des Pinots im Château Mercier in Siders zu beobachten. Von den 94 Goldmedaillen, welche eine internationale Jury an die besten Pinot-Weine der Welt vergeben hat – teilgenommen haben Pinot-Produzenten aller Kontinente – gingen deren 26 ins Wallis, acht davon an Kellereien in Salgesch und Susten.

Christian Zufferey

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