Schweizer Nati | Eine Reise zu drei Gewässern
Vom Don zur Ostsee und zurück zur Wolga
Die Schweiz bestreitet ihre Vorrunden-Partien bei der WM in Rostow am Don, Kaliningrad und Nischni Nowgorod. Drei Städte, die ausserhalb von Russland nicht zu den bekanntesten gehören, aber einiges zu bieten haben.
Die Schweizer Nationalmannschaft wird ihr Camp in Togliatti beziehen, der rund 700000 Einwohner zählenden, für ihre Autoindustrie bekannten Stadt. Die 55-köpfige Delegation wird am Ufer der Wolga in einem Viersternehotel logieren. Schwimmbad, Turnhalle, Fitness-Center und sogar ein Sandstrand sollen den Spielern ermöglichen, bestens vorbereitet in die Gruppenpartien zu gehen.
Rund 45 Minuten benötigt man mit dem Car, um zum Flughafen in Samara zu gelangen. Von dort aus sind die Spielorte Rostow am Don (1:35 Stunden entfernt), Kaliningrad (2:45) und Nischni Nowgorod (0:55) mit dem Flugzeug ohne Strapazen zu erreichen. Sollte die Schweiz als Gruppensieger in die Achtelfinals vorstossen, könnte sie zu diesem sogar fahren. Er findet in Samara statt.
Wer das Glück hat, als Zuschauer die Schweizer Nationalmannschaft an alle Gruppenspiele zu begleiten, wird drei sehr unterschiedliche russische Städte entdecken, deren Gemeinsamkeit sich fast nur auf die Bedeutung der nahe gelegenen Gewässer beschränkt. In Rostow ist es der langsam dahinfliessende Don, in Kaliningrad die Ostsee und in Nischni Nowgorod die Wolga, die den Lebensstil massgeblich beeinflusst haben und immer noch beeinflussen.
Kosaken, Cafés und Bars
Rostow am Don ist eine der wichtigsten Städte im Süden Russlands und wird als «Tor zum Kaukasus» bezeichnet. Bei im Juni oft über 30 Grad bieten die Sandstrände des Flusses Don mit Cafés ein Feriengefühl, wenn nicht–wie oft in Rostow–Regen fällt.
Das Zentrum der Stadt ist geprägt von einer Mischung von alten, reich verzierten Bauwerken und neuen, gläsernen Wolkenkratzern. Die kosakische Kultur ist in der Millionenstadt und vor allem in der näheren Umgebung sichtbar. Auch auf dem Theaterplatz, wo während der WM die Fanzone liegt, sind spektakuläre kosakische Tänze und kulinarische Spezialitäten–Flusskrebs und Räucherfisch–angekündigt.
Sandstrände, Meer, Klopse
Auch Kaliningrad bietet schöne Strände und den Vorteil, dass in der Ostsee auch das Baden problemlos möglich ist, wenn das Wetter mitspielt. Am Interessantesten ist die Umgebung der zwischen Polen und Litauen gelegenen russischen Exklave mit den Sandstränden und Inseln. Auf einer von ihnen liegt das Stadion, mit etwas über 35000 Plätzen eines der kleinsten der jüngeren WM-Geschichte. Die deutschen Einflüsse zeigen sich etwa beim Essen mit den Königsberger Klopsen.
Panzer, Bücher, Prachtbauten
In Nischni Nowgorod stammen die Einflüsse aus allen Epochen. Nicht umsonst gilt die fünftgrösste Stadt des Landes als Mekka der russischen Architektur. Der Kreml, die ummauerte Festung, zahlreiche Kirchen und sogar drei Klöster gehören zu den Sehenswürdigkeiten der Millionenmetropole.
Neben den prächtigen Bauten bietet die Altstadt auch einige skurrile Statuen, wie etwa jene von Jules Verne in einem Heissluftballon oder die einer abgemagerten Ziege. Weil Nischni Nowgorod, das von 1930 bis 1990 Gorki hiess, am Ufer der Wolga liegt, ist es zu einer der Hauptdestinationen des Flusstourismus geworden.
sda
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